Die KSC-19 steht im Halbfinale des Pokals, erwartet am Samstag, 15. März, um 11 Uhr den VfL Wolfsburg. Ben Farhat erzielte in drei Pokalspielen der U 19 zwei Treffer. Das Profiteam trifft am Tag danach auf den SSV Ulm. Kommt er zweimal zum Einsatz? Mit dem in Waiblingen geborenen Tunesier sprach Peter Putzing.
Herr Ben Farhat, diese Saison läuft für Sie prima. Sie erlebten einen tollen Karriereschub. Top in der U19, dazu etliche Einsätze in Liga zwei. Haben Sie damit gerechnet?
Nein, natürlich rechnet man nicht damit, es ist immer etwas Besonderes für einen jungen Spieler bei den Profis mit dabei zu sein und dann auch noch in der zweiten Liga auflaufen zu dürfen.
Was hat sich verändert?
Eigentlich nichts, ich bin immer noch Fußballer, ich trainiere immer noch ganz normal. Jederzeit kann auch wieder ein Einsatz in der U19 kommen, deswegen hat sich nichts verändert.

Was sagen die U19 Kollegen?
Die freuen sich natürlich für mich und finden es gut, dass es einer von uns in Anführungszeichen geschafft hat, ein paar Einsätze zu bekommen. Die verfolgen mich auf alle Fälle auch.
Apropos U19: Der steht ein sehr spannendes Wochenende bevor. Am Samstag trifft die KSC U19 nach Siegen gegen Bayern München, Hertha und Union Berlin im Pokalhalbfinale auf den VfL Wolfsburg. Bei allen zuvor erfolgreichen Partien war Louey Ben Farhat dabei. Jetzt wieder?
Das weiß ich noch nicht genau. Das hängt davon ab, was die Woche bringt. Egal, wo ich spiele, gebe ich 100 Prozent und am meisten würde ich mich freuen, wenn ich beide Spiele spielen darf.
Am Sonntag erwartet das KSC-Profiteam den SSV Ulm. Wohl mit Ben Farhat im Kader. Ist das eine Doppelbelastung oder eine Doppelchance?
Auf alle Fälle ist das eine Doppelchance. So ein Halbfinale im DFB-Pokal spielt man nicht immer. Das ist jetzt eine einmalige Chance und am Sonntag dann mit den Profis auflaufen zu dürfen, wäre natürlich eine Doppelchance.

Oder: Ist das eventuell gar eine zu große Belastung?
Nein, bis jetzt habe ich ja nur gegen Leipzig bei der U19 und bei den Profis gespielt und da hat das top funktioniert, würde ich sagen. Ich bin ja noch jung, deswegen ist das keine Belastung für mich. Ich freue mich auf alle Spiele.
Bei den Profis sind Sie mit - gerade einmal 18 Jahren - aktuell die Nummer drei im Angriff. Macht das stolz?
Ja, natürlich. Ich arbeite von klein auf hin, dass ich im großen Stadion spielen darf und das jetzt mit 18 zu erleben, darauf bin ich natürlich sehr stolz.

Schön wäre doch, gegen Ulm eingewechselt werden und dann den Siegtreffer erzielen…
Ja, ich warte ja noch auf mein erstes Tor mit den Profis. Aber wie gesagt, das kommt alles mit der Zeit. Ich mache mir da keinen Druck.
Bitte eine kurze Vorstellung. Was für ein Mensch ist Louey Ben Farhat?
Ich bin ein relativ entspannter Mensch, aber sehr ehrgeizig. Ich gebe immer hundert Prozent, habe immer Bock auf das Training, Lust zu spielen und will mich einfach immer weiterentwickeln.
Und wo sind Ihre Stärken und Schwächen als Fußballer?
Die Stärken sehe ich bei mir beim Laufen und Sprinten, vor allem mit dem Ball. Mein Ziel ist es aber auch, mich da weiter zu verbessern. Als Schwäche sehe ich das Körperliche, was auch Christian Eichner mir gegenüber angesprochen hat. Da möchte ich auf alle Fälle noch zulegen, vor allem, weil ich jetzt mehr Herrenfußball spiele. Mein schwacher Fuß kann auch noch besser werden.

Bei diesem Karrieresprung besteht die Gefahr abzuheben. Wer verhindert das?
Das verhindert so gut wie jeder. Das Umfeld beim KSC macht einen immer sehr bodenständig. Da hilft mir jeder, aber am meisten achte ich auf mich. Ich bleibe hier bei mir und gebe jeden Tag alles, weil man im Fußball nichts geschenkt bekommt.
Was ist wichtiger U19 oder 2. Liga?
Das ist beides gleich wichtig. Ich spiele dort, wo ich eingesetzt werde. Beides ist für mich wichtig, beides macht Spaß und beides hilft mir in meiner Entwicklung.
Ihr Ziel ist? KSC-Stammspieler? Vielleicht sogar die 1. Bundesliga?
Erst mal möchte ich Fuß beim KSC fassen, deswegen habe ich meinen Vertrag hier verlängert. Ich will, wenn es klappt, Stammspieler werden. Aber klar, jeder hat den Traum, mal in der 1. Liga oder im Ausland zu spielen. Das wäre das ganz große Ziel.