Ex-KSC-Manager Rolf Dohmen schrieb nach dem 2:1-Sieg des KSC in Paderborn auf einem Social-Media-Kanal: "Ihr wisst wann der letzte KSC-Sieg in Paderborn war? 2007! Und dann? Aufstieg! Nur der KSC!"
Überragendes Jahr 2024 im Wildpark
Da ist Edelfan "RoDo" vielleicht etwas zu zuversichtlich. Aber: Es war ein Auswärtsdreier, der die Euphorie enorm anfachte. Auch, weil die Blau-Weißen für rund einen Tag Tabellenführer waren. Der "Vater des Erfolgs", Cheftrainer Christian Eichner, verbietet niemandem, vom Aufstieg in die deutsche Eliteliga zu träumen. Doch realistisch wie immer merkte er prompt an, dass dazu noch viel Arbeit vor dem KSC liegen würde.

Das Jahr 2024 war für den Wildparkclub schlicht und einfach: überragend. Die Badener überwintern nach 2:1 in Paderborn auf einem direkten Aufstiegsplatz, haben in der Rückrunde der Saison 2023/2024 34, in der Hinrunde der aktuellen Spielrunde 29 Punkte gewonnen. Damit waren die Blau-Weißen der beste Zweitligist im Kalenderjahr.
Neuzugänge sind noch keine Verstärkung
Bei allem erarbeiteten Erfolg, etwas lief nicht so wie es geplant war. Trotz der vielen Beobachtungen, der fleißigen Vorbereitung: Die Neuzugänge erwiesen sich bisher nicht als Verstärkungen. Mehr als einer von den zehn extern verpflichteten Profis – darunter sind allerdings zwei Torhüter - stand nie in der Startelf.
Eine Quote die zwar in den Jahren zuvor öfters vorkam, aber nicht in der vergangenen Spielrunde 2023/24. Da standen bisweilen sechs (!!!) Neuzugänge in der ersten Elf. Man denke nur an Paul Nebel (der den KSC bereits ab 2022 als Leihspieler verstärkte), Lars Stindl und Igor Matanovic. Insgesamt - eine traumhafte Quote.

Damals war die "Task Force" für die Neuverpflichtungen verantwortlich. Chef dieser Crew: Trainer Eichner. Der hatte diesmal wesentlich weniger Mitspracherecht. Ob’s daran lag, dass keine echten Verstärkungen verpflichtet wurden? Ob mit Eichners Mitarbeit, mit seinem Urteil (und dem von Zlatan Bajramovic und Sirius Motekallemi) die gleichen Spieler verpflichtet worden wären? Ob diese Profis beim KSC Verträge - die zum Teil top dotiert und langfristig sind - bekommen hätten?

Die Neuen konnten bisher bei ihren Einsätzen selten bis nie komplett überzeugen. Daher kamen sie fast immer von der Bank ins Spiel. Assistenzcoach Zlatan Bajramovic erklärte in diesem Zusammenhang den Fans und Kritikern: "Kommt, schaut euch das Training vor Ort intensiv an!" Dann wären für jeden die Personalentscheidungen absolut logisch, korrekt und konsequent.
Gut eingespieltes Trainertrio
Eines ist wohl klar: Das Trainertrio Eichner, Bajramovic und Motekallemi nominiert immer das beste Team, stellt immer die Mannschaft mit den besten Spielern auf. Denn: Zum einen ist das Trio (fast krankhaft) ehrgeizig. Zum anderen: Bei Punktgewinnen klingelt es in der Kasse dieser Profis. Daher heißt das Credo: Leistung, Leistung und nochmals Leistung zählt. Und da überzeugten die Neuzugänge zu wenig. Egal ob Lilian Egloff, Benedikt Bauer oder Noah Rupp.

Negativbeispiel Noah Rupp
Apropos Rupp: Der ist 21 Jahre alt. Er kam mit rund einer halben Stunde Profierfahrung in der Saison von Luzerns U23 in den Wildpark, erhielt einen längeren Vertrag. Bisher brachte es der Mittelfeldmann auf eine Einsatzminute. Aussicht auf mehr beim Talent? Kaum… Laut Statuten wurde für Rupp eine Ausbildungsentschädigung von rund 400.000 Euro fällig.

Aus der Schweiz war zu hören, dass es einen Deal zwischen dem KSC und dem FC Luzern geben soll. Die Badener müssen nur dann die kompletten 400.000 Euro überweisen, wenn Rupp vom KSC für eine hohe Ablösesumme zu einem anderen Club transferiert wird. Sollte die Transfersumme dann gar enorm hoch sein, soll wohl der FC Luzern noch prozentual am Gewinn partizipieren.
Topspieler spielen beim KSC
Jedem Trainings-Kiebitz fällt ein Spieler ins Auge: Leon Jensen, das KSC-Laufwunder im Mittelfeld. 186 Kilometer spulte er in der Hinrunde ab. Einmal fehlte der 27-Jährige gelbgesperrt. Hätte er diese Partie absolviert - er wäre locker der Ligabeste.

In Sachen "Beste Spieler" hat sich das Fach-Magazin "Kicker" festgelegt. Eindeutig, ohne Wenn und Aber. KSC-Kapitän Marvin Wanitzek und Top-Angreifer Budu Zivzivadze sind die besten Spieler in Liga zwei auf ihren Positionen. Der Georgier erzielte zwölf Treffer, ist der Toptorjäger der Liga. Kapitän Wanitzek erzielte sechs Treffer, bereitete neun Tore vor. Und: er puschte das Team der Fächerstädter zu etlichen Punktgewinnen.

Und Fabian Schleusener? Er ist der KSC Profi, über den auf den Tribünen und an den Theken am meisten diskutiert wird. Übrigens: Für den Ex-KSC-Jugendcoach Lukas Kwasniok ist "Schleuse" ein Top-Stürmer, gar ein Unterschiedsspieler. Die Fakten: Fünf Tore, fünf Vorlagen. Eine gute Bilanz des gebürtigen Badeners.
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