Chancen auf den Aufstieg hat der Karlsruher SC nur noch rechnerisch. Die Losung lautet jetzt: noch einmal alles geben und die letzten beiden Spiele gewinnen.
Personalmangel im Sturm
Personell wird es für Cheftrainer Christian Eichner noch einmal richtig schwierig. Louey Ben Farhat, der sich mit seinen Toren in die Startelf geschossen hat, fällt voraussichtlich aus: Blessur im Sprunggelenk. Er werde noch untersucht und ein Ausfall sei noch nicht sicher, so Eichner. Nachdem sich im letzten Spiel gegen Kaiserslautern auch Fabian Schleusener verletzt hat, könnten am Sonntag vier Stürmer ausfallen.

Als Optionen bleiben Eichner nur noch Bambasé Conté, der zwar positionsfremd unterwegs ist, aber sich dort sehr wohlfühle und Mikkel Kaufmann. Letzterer musste in dieser Woche ebenfalls das Training verfrüht beenden, sei allerdings einsatzbereit. Eine weitere Option, um im Spiel reagieren zu können, ist laut Eichner Lilian Egloff, der ebenfalls positionsfremd im Sturm auftauchen kann.

Nach seiner 10. gelben Karte muss Leon Jensen in Regensburg zusehen. Dort hat Eichner jedoch deutlich mehr Handlungsoptionen. Robin Heußer könne auf der 6 spielen, aber auch Nicolai Rapp könne aus der Innenverteidigung wieder ins Mittelfeld rücken, so Eichner. "Wir sind auf letzter Linie sehr flexibel", da Marcel Beifus oder Robin Bormuth die Dreierkette komplettieren können.
Fußballerisch geht es aufwärts
Christian Eichner lobt den "guten Charakter, die Mentalität" seiner Mannschaft. Die Umstellung auf die Dreierkette nach dem Spiel gegen Schalke habe die Ergebnisse sehr verbessert. In den letzten Wochen sei zudem auch das Fußballerische wieder besser geworden.

Auch das Spiel am Sonntag gegen Kaiserslautern hat "großen Spaß gemacht", so Eichner. Direkt nach dem Spiel hat es zwar "sehr wehgetan", dass man das Spiel trotz der vielen Chancen nicht gewinnen konnte, dieses Gefühl sei allerdings wieder verflogen.
In der 2. Liga kann noch alles passieren
Der SSV Jahn Regensburg ist bereits abgestiegen. Christian Eichner warnt jedoch: "Wenn wir da nicht wach sind, wird es ein böses Erwachsen geben." Es hat ihn "sehr beeindruckt", dass Regensburg gegen Köln unentschieden spielen konnte, obwohl der Abstieg bereits feststand.

Generell habe die Liga in dieser Saison immer wieder überraschende Ergebnisse hervorgebracht. Eine Vorhersage, wer am Ende Dritter wird, ist deshalb "Quatsch". Eichner traue Elversberg und Paderborn, einiges zu. Ganz oben werden sich aber wohl Köln und Hamburg durchsetzen, so Eichner, alleine wegen des Standortvorteils.
KSC fährt Achterbahn
Die Saison sei nicht nur für den KSC eine "Achterbahnfahrt" gewesen, so Eichner. Auch andere Vereine hätten mit dem Auf und Ab der 2. Bundesliga zu kämpfen gehabt. Es freut ihn deshalb umso mehr, "dass wir - trotz aller Begleiterscheinungen - stabil durch die Saison gekommen sind." Eine gewisse Enttäuschung sei dennoch da, dass man im Rennen um Platz 3 nicht noch mehr mitmischen konnte. "Es war zwar nicht die Erwartungshaltung, aber die Möglichkeit war da."

Sollten Elversberg und Paderborn ihre Spiele im Samstag gewinnen, könnte der KSC rechnerisch nicht mehr aufsteigen. "Ich bin ein großer Fan, die letzten beiden Spieltage der Saison gleichzeitig auszutragen", sagt Eichner. "Es ist etwas anderes, wenn du vielleicht eine frühe Führung erzielst und die anderen nochmal unter Druck setzen kannst." Eine große Wettbewerbsverzerrung sehe er jedoch nicht. "Ich will da jetzt auch kein Fass aufmachen. Ich würde es einfach begrüßen, wenn es wieder gleichzeitig wäre."