Der KSC legte im heimischen Wildpark los wie die Feuerwehr. Von Abtasten keine Spur – vom Anpfiff an war klar: Nur ein Sieg würde die Aufstiegshoffnung am Leben halten. Die Mannschaft von Christian Eichner spielte mutig, entschlossen, aggressiv – mit dem klaren Ziel vor Augen: Drei Punkte einfahren! Trainer Christian Eichner dazu: "Wir sind mit offenem Visier ins Spiel gegangen."
KSC beginnt spielbestimmend
Nach nur 44 Sekunden das erste Foul eines Pfälzers: Marlon Ritter traf Leon Jensen. Der folgende Freistoß blieb aber ungefährlich. Beide Teams schenkten sich nichts, gingen intensiv in die Zweikämpfe. Kaiserslautern hatte danach eine Chance, doch Daniel Hanslik verzog frei stehend – Glück für den KSC.

In der 10. Minute war es dann so weit: Nach einer Ecke kam Louey Ben Farhat an den Ball und traf zum 1:0 – die verdiente Führung. Kurz darauf köpfte Jensen nach Wanitzek-Freistoß nur knapp vorbei. Der KSC war spielbestimmend, variabel, zweikampfstark – bis zur 20. Minute lag die Erfolgsquote bei 60 Prozent.
Chancenwucher beim KSC
Nicolai Rapp hatte die nächste Großchance per Kopf, dann eine sehenswerte Kombination über links: Jensen zog ab, doch FCK-Keeper Julian Krahl parierte glänzend. Fast im Gegenzug der Schock - nach einer Ecke nutzte Jan Elvedi eine Unordnung im KSC-Strafraum und glich zum 1:1 aus (33.). Eine Unachtsamkeit, eiskalt bestraft.

Auch nach der Pause blieb der KSC tonangebend. Ben Farhat scheiterte kurz nach Wiederanpfiff an Krahl, doch das nächste Tor ließ nicht lange auf sich warten. Rapp gewann das Kopfballduell, der Ball fiel Jung vor die Füße – 2:1 für Karlsruhe, per Tunnel gegen Krahl.

Ben Farhat verpasste per Drehschuss nur knapp das 3:1. Doch dann kam es, wie es kommen nach einem Chancenwucher-Festival kommen musste: Dzenis Burnic verpasste eine gute Gelegenheit, im Gegenzug köpfte Hanslik zum 2:2 ein.
Es war ein "do-or-die"-Spiel
Der KSC spielte weiter nach vorn, ließ aber zu viele Chancen liegen. Dieser Chancenwucher war schuld, dass es für den KSC nur zu einem Remis reichte. Der enorm agile Louey Ben Farhat, Marvin Wanitzek, Nicolai Rapp, Dzenis Burnic – allesamt vergaben gute Gelegenheiten. Der eingewechselte Marcel Beifus zielte in der Nachspielzeit frei stehend aus acht Metern daneben. Es war der Schlusspunkt unter eine Partie, die der KSC hätte klar gewinnen müssen.

David Herold schüttelte den Kopf: "Es ist eine große Leere da. Es war ein echtes 'do-or-die'-Spiel. Wir hatten die Chancen, den Sack früher zuzumachen." Mittelfeldmann Leon Jensen formulierte es drastischer: "Wir hätten 5:2 gewinnen müssen. Ich denke da nur an unsere klaren Chancen. Heute gab es nur eine glückliche Mannschaft." Dabei dachte Jensen an – Kaiserslautern.
"Es tut sehr, sehr weh"
Kapitän Marvin Wanitzek war die Enttäuschung anzusehen. "Das Chancenverhältnis war klar auf unserer Seite. Es ist extrem bitter. Ich selbst hatte das 3:2 auf dem Fuß und habe es nicht gemacht." Dann Kapitänslob für die KSC-Elf. "Alle haben ihr Herz auf dem Platz gelassen, alles dafür getan, drei Punkte zu holen."

Trainer Christian Eichner haderte mit der Chancenverwertung: "Nach dem 2:1 durch Sebi Jung hätten wir das dritte Tor machen müssen. Danach war es ein reines Spiel nach vorne – kein Mittelfeld mehr. Kompliment an beide Teams. Aber: Es tut sehr, sehr weh."