Jeremy Gob

Samstag oder Sonntag 13.30 Uhr in Karlsruhe, am Adenauerring. Wie so oft wird in diesem Moment ein Heimspiel des Karlsruher SC angepfiffen. Fans dürfte es dabei schon mehrfach aufgefallen sein: Trotz strahlendem Sonnenschein, leuchtet die Flutlichtanlage im BBBank Wildpark.

Warum brennen die KSC-Flutlichter auch am Tag?

Beim jüngsten Heimspiel des KSC ist dies auch  Dominik Wolf aufgefallen. Er meldet sich per Mail bei der Redaktion von ka-news.de und fragt sich, warum die Lichter trotz des besten Wetters den an sein müssen?

KSC-Heimspiel gegen Magdeburg: das Flutlicht leuchtet trotz Sonnenschein. Aber warum eigentlich?
KSC-Heimspiel gegen Magdeburg: das Flutlicht leuchtet trotz Sonnenschein. Aber warum eigentlich? | Bild: Dominik Wolf

"Es erschließt sich mir nicht, dass das Flutlicht bei 30 Grad und Sonneneinstrahlung an sein muss. Ist dies nicht Energieverschwendung? Ich meine in Zeiten wo wir die Schlosslichtspiele anprangern. Das hat ja noch einen Sinn im Gegensatz zu Flutlichtspiele in der Mittagssonne", schreibt er in seiner Mail.

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"Die Frage ist auch völlig nachvollziehbar", meint Florian Kaute, Pressebeauftragter des Eigenbetriebs Fußballstadion im Wildpark (Eibs) auf Nachfrage der Redaktion. Zurzeit werde bei allen ein neues Energiebewusstsein geschaffen – und auch von Behörden verlangt.

Der Verbrauch muss sich rechtfertigen

Die Flutlichter brauchen Strom, soviel ist klar, allerdings weit weniger als die Altlasten des ehemaligen Wildparks. "Unsere neue Anlage ist energetisch deutlich effizienter", sagt Kaute.

Abbau Flutlichmast im Wildpark
Abbau des Flutlichtmasts im Wildpark. | Bild: Thomas Riedel

Wie viel Energie genau gespart wird, lasse sich allerdings noch nicht konkret sagen. "Viele Beleuchtungselemente sind temporär, das Stadion ist schließlich noch im Umbau."

Aber auch weniger Stromverbrauch muss sich rentieren. "Die Flutlichter sind auch tagsüber unverzichtbar – wohlgemerkt nur an Spieltagen", so Kaute. Das habe mit den ständig wechselnden Wetter- und Beleuchtungsbedingungen zu tun.

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"Wir müssen vorab auf das Wetter reagieren und eine konstante Ausleuchtung des Spielfelds gewährleisten", erklärt er. Die sei nicht nur für die Sportler wichtig, sondern auch für die Kamerateams – damit am Fernseher ein gutes Bild herrsche. Auch bei strahlendem Sonnenschein könne eine einzelne Wolke das Stadion in einen Schatten hüllen.

"Der Verbrauch wird so gering wie möglich gehalten"

"Die Flutlichter haben nicht einen einfachen An- und Ausschalter", sagt Kaute. "Sie werden über drei Stufen reguliert und brauchen Zeit, um ihre Strahlkraft zu entfalten". Spontan einen Schalter umlegen, ist also nicht möglich. "Deshalb müssen die Organisatoren vorausplanen und die Lichtverhältnisse richtig einschätzen", erklärt er.

Januar 2019: Ein provisorischer Flutlichtmast wird montiert.
Januar 2019: Ein provisorischer Flutlichtmast wird montiert. | Bild: Carmele|TMC-Fotografie

"Für die Abbauarbeiten nach den Spielen, laufen die Lichter auf niedrigster Stufe", heißt es dann. Das bedeutet: Einige Beleuchtungselemente sind aus, oder leuchten nur mit schwacher Strahlkraft. "So wird der Verbrauch so gering wie möglich gehalten - und die Arbeiter sehen noch was", sagt Kaute.

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Während des Spiels heißt es allerdings – Vollgas. Am Ende soll den Sportlern, Zuschauern und allen Beteiligten schließlich ein einwandfreies Erlebnis geboten werden. 

 
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