Nach seinem Wechsel vom Karlsruher SC zurück zu Hertha BSC läuft es für Marius Gersbeck alles andere als rund. Der Torhüter wurde am 17. Juli nach einem Zwischenfall im Trainingslager der Berliner suspendiert und ist es bis heute.
Anwälte sprechen über außergerichtliche Einigung
Zur Erinnerung: Gersbeck soll bei einer Auseinandersetzung in einem Gasthof einen 22-Jährigen schwer am Kopf verletzt haben. Das Opfer war laut Medienberichten zunächst nicht vernehmungsfähig und soll mehrere Frakturen, eine Gehirnerschütterung sowie einen Kieferbruch erlitten haben.

Die österreichische Polizei ermittelt weiterhin wegen schwerer Körperverletzung. Im schlimmsten Fall drohen Gersbeck bis zu drei Jahre Haft. Wie es aktuell aussieht, wird es so weit aber wohl nicht kommen. Beide Parteien streben laut "Bild" eine außergerichtliche Einigung an. Der Hertha-Schlussmann soll eine Geldsumme an das Opfer zahlen, damit er von weiteren rechtlichen Schritten absieht.

"Wir sind in Kontakt mit dem Anwalt von Marius Gersbeck und guter Dinge, dass es zeitnah zu einer außergerichtlichen Einigung kommen wird", hatte Rechtsanwalt Markus Hausegger, der das Opfer vertritt, kürzlich der "Bild" gesagt.
Marcus Neher, Erster Staatsanwalt der zuständigen Staatsanwaltschaft Salzburg erklärt dazu: "Das österreichische Recht sieht durchaus die Möglichkeit vor, bei Wahrung der Opfer-Interessen ohne Anklage von einer Strafverfolgung zurückzutreten."
Hertha verpatzt Saisonauftakt
Mit einer Geldzahlung wäre Gersbeck aber nicht komplett aus dem Schneider. "Das ist natürlich eine Einzelfall-Beurteilung und hängt auch davon ab, ob das öffentliche Interesse der Strafverfolgung einer solchen Vorgehensweise entgegensteht", so Neher weiter.

Gersbeck könnte also auch bei einer außergerichtlichen Einigung weiter belangt werden, eine solche Zahlung könnte sich im Falle eines Prozesses aber mildernd auswirken.
Hertha-Präsident kämpft für Gersbeck
Die sportliche Zukunft des 28-Jährigen ist derweil ebenso offen. Gersbeck ist weiterhin suspendiert, allerdings soll sich Hertha-Präsident Kay Bernstein für den Schlussmann einsetzen und schon Kontakt zu Präsidium, Aufsichtsrat und Ältestenrat aufgenommen haben.

Ohne Gersbeck verpatzte der Absteiger den Saisonauftakt in Liga zwei: Gegen Fortuna Düsseldorf und Wehen Wiesbaden gab es jeweils eine 0:1-Niederlage. Im Pokal erreichte die Hertha gegen Carl-Zeiss Jena mit einem 5:0 die zweite Runde.

Beim Sieg in Jena stand Tjark Ernst im Tor der Herthaner. Er ersetzte Oliver Christensen, der in der Liga zwischen den Pfosten stand, danach aber zu AC Florenz wechselte.