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Karlsruhe: KSC wählt heute neuen Präsidenten: Die Kandidaten in der Übersicht

Karlsruhe

KSC wählt heute neuen Präsidenten: Die Kandidaten in der Übersicht

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    Fünf Kandidaten wollen heute das Amt des KSC-Präsidenten erringen.
    Fünf Kandidaten wollen heute das Amt des KSC-Präsidenten erringen. Foto: ps/privat/Archiv

    Dorotheé Augustin

    Die Polizeibeamtin in Offenburg will die erste "Präsidentin" des KSC werden. Die 37-jährige Mutter, in der Vergangenheit die einzige weibliche Personenschützerin in Baden-Württemberg, ist KSC-Fan mit Herz, seit über zehn Jahren Dauerkartenbesitzerin.

    Das Motto der Ex-Fußballerin und Hobby-Schauspielerin (Auftritte im "Tatort"): "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Ich habe den Schritt gewagt, in die Höhle der Löwen zu treten. Das ziehe ich durch." Dass Mitkonkurrenten bessere Einblicke in vereinsinterne Angelegenheiten haben, sieht sie "als Nachteil, aber auch als Chance. Ich bin frei von eingefahrenen Denkweisen."

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    Foto: privat

    Ihre Ziele: Die "Marke KSC" wieder größer machen, durch gute Außendarstellung neue Sponsoren gewinnen. Und: "Das NLZ muss mehr gefördert werden, die KSC-Jugend braucht eine bessere Perspektive."

    Rolf Dohmen

    Er will KSC-Präsident werden, klappt das nicht, stünde der Vater von zwei Töchtern auch bei der Wahl des Vize-Präsidenten zur Verfügung. Der 68-Jährige hat eine KSC-Vergangenheit. Von 1978 bis 1982 war er Profi im Wildpark, von 2002 bis 2009 war er Sportdirektor der Badener. Über seine Mitbewerber sagt er: "Ich rede über keinen negativ, will keine Schlammschlacht."

    Wegen seiner zeitweiligen Abmeldung vom Verein und wegen der juristischen Einforderung von Prämien nach seiner Freistellung als Sportdirektor, haben Mitglieder Vorbehalte. Dohmen dazu: "Das ist besprochen, bereinigt. Da ist nicht viel hängen geblieben." Er will mit Fußball-Fachkompetenz punkten. 

    Rolf Dohmen, ehemaliger Spieler und Sportdirektor des KSC.
    Rolf Dohmen, ehemaliger Spieler und Sportdirektor des KSC. Foto: picture alliance/dpa/Archivbild

    Würde er gewählt, gäbe es keinen Kompetenz-Beirat. "Wir brauchen keine externen Berater, dieses Netzwerk haben wir selbst. Ich kommuniziere mit Karl-Heinz Rummenigge von Bayern oder mit den Chefs vom HSV."

    Zur Frage, ob dann noch ein Sportdirektor nötig sei, sagt er: "Sollte ich gewählt werden, werde ich dazu eine klare Stellung beziehen." Ein Anliegen von "RoDo": "Wir brauchen eine U23!" Es gäbe Vereine - auch in der Oberliga - die sich wirtschaftlichen Gründen abmelden. "Da könnte man einsteigen und den Verein irgendwann ganz rüberholen."

    Kai Gruber

    Der 57 Jahre alte Kai Gruber, Vater von zwei Kindern, ist Sponsor beim KSC und auch Mitglied vom "Freundeskreis." Der studierte Maschinenbauingenieur kennt die Vereinsarbeit. Er war in der Vorstandschaft des Tennisclubs Blau-Gold Rastatt, ist Vorstand auch beim FV Steinmauern, dem Verein seines Wohnortes. In der Jugend des SV Kuppenheim war er aktiv.

    Seine Qualifikationen für den Job des KSC-Präsidenten? "Die wirtschaftliche und soziale Kompetenz, die ich habe." Ein Anliegen von Gruber: Man müsse Gönnern und Sponsoren endlich wieder mehr Wertschätzung zukommen lassen. "Das war in den letzten Jahren nicht korrekt. Dann sind für mich Kommunikation und Transparenz enorm wichtig."

    Ein kleiner Seitenhieb auf Ex-Präsident Ingo Wellenreuther. Das Ziel des Chefs eines Technologieunternehmens, der auch Unternehmensberater ist: "Der KSC soll zu den besten 20 Vereinen in Deutschland gehören." Um die fußballerische Kompetenz im Club zu erhöhen, will er einen "sportlichen Beirat" installieren. Die Meinung von Sportdirektor Oliver Kreuzer ist ihm "zu wenig. Mehrere Meinungen ergeben ein runderes Bild. Es gibt namhafte Personen, die angeboten haben zu helfen."

    Axel Kahn

    Der Unternehmer und Netzwerker hat eine KSC-Vergangenheit. Wie Vater Rolf und der Bruder Oliver – einst "Welttorhüter" - war er Profi im Wildpark, wenn auch mit mäßigerem Erfolg. Der 54-Jährige erklärt, man habe ihn seit Jahren angesprochen, "dass ich für das Amt des Präsidenten der geeignete Mann wäre."

    Axel Kahn
    Axel Kahn Foto: ps

    Er habe darüber nachgedacht, "ob ich diese öffentliche Plattform will. Jetzt will ich es voll und ganz." Sein Motto: "Wenn ich etwas anpacke, dann immer mit hundert Prozent. Machen - nicht so viel reden." Mit Leidenschaft und Herzblut will er Präsident werden. Kahn kritisiert die Außendarstellung des Clubs. "Es geschahen Dinge, die für den KSC nicht gut waren. Es wurden wahnsinnig viele Fehler gemacht. Der KSC wurde nur noch belächelt - das tut mir weh."

    Mit seinen Kontakten könne er dazu beitragen, dass alle beim KSC "wieder an etwas glauben." Kahn will dem Club eine DNA in Richtung "Ausbildungsverein" verpassen. Dass es unter seiner Regie Chancen - man denke an "günstige" Leihspieler" - geben könnte, weil Bruder Oliver Chef der Bayern ist, beurteilt er so: "Ich möchte nichts kolportieren. Doch wer eins und eins zusammenzählen kann, kann sich die Möglichkeiten in unserem Familiennetzwerk vorstellen."

    Holger Siegmund-Schultze

    Holger Siegmund-Schultze, Jahrgang 1967, ist Unternehmer in der Immobilienbranche. "HSS" war Verwaltungsrat, dann - als Ingo Wellenreuther Chef war - Vize-Präsident des KSC. Er stimmte nicht immer mit Wellenreuther überein, stand aber in der Zeit in der Verantwortung, in der der KSC der Insolvenz entgegen taumelte. Er sagt, dass man in Sachen Probleme auch "nach innen schauen muss". Der Ex-Regionalliga-Fußballer leitete als "Vize" einen Veränderungsprozess im Verein mit ein.

    Als Präsident will er "weitere Veränderungen umsetzen". Die Situation sei wegen der wirtschaftlichen Krise eine Besondere. "Wenn der KSC in der Krise ist und wenn ich etwas bewirken kann - dann jetzt. Daher die Bewerbung." "HSS" setzt auf eine unternehmerische Betrachtungsweise, will "dass man das Eigenkapital aus dem Aktienverkauf nicht gleich wieder zum Fenster rausschmeißt."

    Die Rahmenbedingungen seien exzellent: "Der Raum Karlsruhe ist wirtschaftlich eine der stärksten Regionen, die es gibt." Wenn man so gut werde wie die Bedingungen, "dann werden wir auch sportlich erfolgreicher". Eine andere Voraussetzung: Glaubwürdigkeit: "Dafür muss man tun, was man sagt."

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