Die Debatte um eine mögliche Planinsolvenz der KSC GmbH & Co KG verschärft sich. Der Grund: So richtig einig scheint man sich darüber in der Chefetage des Vereins noch nicht zu sein. Während KSC-Geschäftsführer Michael Becker auf den Schritt in die Insolvenz in Eigenverwaltung drängt, appelliert Präsident Ingo Wellenreuther, gerade das nicht zu tun.

"Eine Planinsolvenz wäre jetzt rein freiwillig"
"Nicht die Durchführung der Planinsolvenz ist jetzt die Hauptaufgabe, sondern, den KSC überhaupt vor einer Zahlungsunfähigkeit zu bewahren", so Wellenreuther im Gespräch mit ka-news.de. Es sei wichtig, sich daher alle Optionen vorzubehalten.

"Gespräche mit allen Beteiligten, unter anderem auch mit Michael Kölmel, werden geführt." Man dürfe darüber hinaus nicht vergessen: Bis zum 30. Juni sei der KSC weder zahlungsunfähig noch überschuldet. "Ein Planinsolvenz-Verfahren zu beginnen wäre damit aktuell rein freiwillig."
Mitgliederversammlung ist zwingend notwendig
Den Insolvenzantrag jetzt mit aller Gewalt durchzuringen hält der Vereinspräsident daher für den falschen Weg, vor allem - anders als von der Geschäftsführung gefordert - ohne vorherige Zustimmung der Mitglieder in einer außerordentlichen Versammlung. Ein solches Verfahren einzuleiten bedeute eine "wesentliche Vereinsangelegenheit" und daher zwingend notwendig - "rechtlich wie auch aus Transparenzgründen", sagt Wellenreuther.

Anders sehen das anscheinend die KSC-Fans: Sie sprechen Geschäftsführer Michael Becker "für die nächsten wegweisenden Schritte" ihr Vertrauen aus - und fordern in einem Antrag im Netz die Einberufung einer Mitgliederversammlung zur Abberufung Ingo Wellenreuthers als KSC-Präsidenten.
"Ich glaube, dass der Antrag aus der Ecke kommt, die auch die Mitgliederversammlung verhindern will"
Der Vorwurf: Wellenreuther würde mit seinem Verhalten die Beantragung eines Planinsolvenzverfahrens blockieren. "Ich glaube, dass der Antrag aus der Ecke kommt, die auch die Mitgliederversammlung verhindern will", äußert sich der Präsident gegenüber ka-news.de zu den Vorwürfen. Seit seiner Wahl vor zehn Jahren engagiere er sich für den Verein und dessen Fans. "Und ich sehe es seither als als meine Hauptaufgabe, möglichen Schaden vom KSC abzuwenden", meint er.

Dazu gehöre eben auch die Abwendung einer eventuell drohenden Insolvenz - und nicht die unbedingte Durchführung einer Eigenverwaltung - "ich bin überrascht, dass manche das anders sehen". Ganz außer Acht lassen wolle man die Option einer Planinsolvenz aber natürlich nicht.
Versammlung für Mitte Mai anberaumt
Der fünfköpfige Beirat, in dem neben Wellenreuther unter anderem auch seine beiden Vizepräsidenten Holger Siegmund-Schultze und Günter Pilarsky sitzen und der die GmbH & Co KGaA kontrolliert, habe einstimmig beschlossen, beide Wege vorzubereiten.

Das heißt auch: Eine Mitgliederversammlung wird kommen - erwartet wird der Termin laut Vereinspräsident für Mitte Mai. Dann wird sich zeigen, wie der Weg aus der Insolvenz für den KSC aussehen wird.