Aber: KSC-Trainer Christian Eichner hatte ein glückliches Händchen mit der Normierung des Kroaten Roko Simic. Es machte sich bezahlt, dass der bislang glücklose Simic erneut starten durfte, der erzielte seinen Premierentreffer. Dabei hatte „Schleuse“ im Pokal als Doppeltorschütze geglänzt.
Überraschende Startelf – Simic statt Schleusener
Eichner nahm in Kauf, dass Schleusener tief enttäuscht, ja sauer war. Wohl auch, weil Eichner wusste, dass der Routinier zwar sauer war - aber als absoluter Vollprofi dennoch weiterhin hoch motiviert seinen Job erfüllt. Das war der Konkurrenzkampf, den Eichner gebetsmühlenartig fordert. Der Konkurrenzkampf, der sich leistungsfördernd auswirkt. Simic und Schleusener, die Konkurrenten, trafen.

Eichner bekannte, dass Schleusener vor der Partie dem Trainer gegenüber „sicherlich nicht unbedingt die beste Laune hatte. Er hätte es genauso verdient gehabt, gegen Braunschweig zu starten“, so Eichner, der strahlend, ja voller Freude ergänzte: „Dann kommt Fabian rein und macht das 2:0.“ Torschütze Schleusener erklärte zur Nichtnominierung und zu seinem cleveren Treffer: „Natürlich hätte ich gerne von Anfang an gespielt.“ Kurze Pause, dann fügte er hinzu: „Manchmal sind so Spiele ja auch Antworten auf Entscheidungen.“ Seine Antwort war – ein Tor zu markieren.
Simic trifft endlich
Roko Simic erzielte beim 2:0 Erfolg des KSC endlich, endlich seinen ersten Treffer für die Badener. Endlich hatte der KSC-Neuzugang ein Tor im Trikot der Blau Weißen erzielt. Simic traf zum 1:0. Nach kluger, cleverer - einfach toller Vorarbeit von Sebastian Jung und Lilian Egloff. Der Mittelstürmer war sichtlich erleichtert: „Ich habe gegen Braunschweig nicht mein bestes Spiel gemacht, aber ich habe ein Tor gemacht und habe dem Team geholfen zu gewinnen.“

Dann versuchte er eine Erklärung für seine anfänglich schwachen Leistungen zu geben: „Es konnte am Anfang nicht besser sein, denn ich habe seit eineinhalb Jahren nicht gespielt.“ Kurz vor dem Halbzeitpfiff hätte Simic bei einem guten Konter des KSC fast sein zweites Tor markiert, aber er wurde im letzten Moment am Einschuss gehindert.
Fast zweites Tor vor der Halbzeit
Der Leihspieler aus Cardiff war enorm einsatzfreudig – wie immer. Dem 21 Jahre alten kroatischen Angreifer gelangen hohe Ballgewinne. Nach seinem ersten Pflichtspieltreffer spielte der 190-Zentimer große Mittelstürmer befreit auf, arbeitete viel für die Mannschaft. Der Offensivspieler gewann fast die Hälfte seiner Zweikämpfe. „Ich bin immer viel gerannt, aber ich habe kein Tor erzielt.“ Hoffnung habe ihm gemacht: „Ich wusste, alle Stürmer die hier waren haben getroffen.“

Das Tor gegen Braunschweig war das Ende der Wartezeit. Eine Befreiung, Erlösung für Simic. „Jetzt ist der Druck weg, ich hoffe jetzt geht alles etwas leichter.“ Dann ein kleines Zwischenfazit und viel, viel Lob: „Zum KSC zu gehen war eine gute Wahl von mir, denn der Trainer glaubt an mich, er unterstützt mich. Das ist ein gutes Gefühl.“ Klar würde er sich freuen, in Düsseldorf erneut zu treffen.
Der Kader ist zu dünn. So kommt die Mannschaft niemals halbwegs erfolgreich durch die Saison. Das mit BenFarhad kann einem leidtun, keine Frage, aber es ist immer wieder Alltag im Profisport. Davon auszugehen, dass wir ausfallfrei durch die Runde kommen wäre fahrlässig. Aber das wissen auch alle. Herold wird am Samstag Abend wohl auch sein letztes Spiel machen, da gehe ich tatsächlich von Tatsachen aus und von einem Gentlemen-Agreement, dass er erst zum Ende des Transferfensters wechselt. Soweit ja ganz anständig. Außenbahnspieler und Leistungsträger geht, der talentierteste Stürmer fehlt ein Vierteljahr, der so herbeigeredete Konkurrenzkampf findet in keinem der Mannschaftsteile ernsthaft statt. Wir müssen eher in die Kirche und beten, dass sich kein Wanitzek, Kobald, Müller oder gar noch Schleusener verletzt. Wir werden so nicht durchkommen, zu mindestens nicht über dem Strich. Es muss wirklich noch verstärkt werden. Bin mir aber sicher, da sind sie dran.
Warum so negativ. Nach jeder Saison, wenn Leistungsträger den Verein verlassen, wird gejammert und geunkt, der KSC würde die Saison nicht oder nur halbwegs überstehen. Zum einen gibt es auf der Stürmerposition neuerdings Fukuda und zum anderen bedeutet ein großer Kader nicht unbedingt mehr Qualität. Und Förster ist ja auch noch da.
Schleuse darf nun wegen Loueys Verletzung vermutlich wieder öfter ran. Des einen Leid, des andern Freud'. Zwei Wünsche: Gute Besserung an den einen und viele Tore an den anderen.
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