Gute Leistung, aber...
Trainer Christian Eichner, der einen großen Anteil am Erfolg hat, sagt: „Wir haben 15 Punkte, das ist gut.“ Kapitän Marvin Wanitzek schlägt in die gleiche Kerbe, bestätigt dem Team zuletzt „einen Fortschritt, was das Spiel mit dem Ball angeht.“
Aber aktuell ist auffallend: Das KSC-Team lieferte erfolgreiche Spiele mit guten Leistungen ab, doch das war in hohem Maße das Verdienst von bewährten Profis, von Spielern, die seit etlichen Jahren beim KSC sind. Weniger von Neuzugängen.

Davon gab es neben Keeper Hans Christian Bernat sechs. Von dem halben Dutzend neuer Spieler für das Feld stand in Dresden beim Anpfiff nur auf einer auf dem Rasen: Philipp Förster. Der war vertragslos, wurde erst nach verpflichtet.
Ob er auf dem vom KSC erstellten Einkaufszettel stand, oder ob die Verantwortlichen die Gunst der (Einkaufs)-Stunde nutzten? Sei's drum. Förster ist gut, kann eine Verstärkung werden.
KSC-Neuzugänge auf der Bank
Der Rest? Leon Opitz, Shio Fukuda, Andreas Müller, Roko Simic und Paul Scholl saßen auf der Bank. Niclas Dühring war nicht im Kader. Reicht bei diesen Neuzugängen das vorhandene Potenzial, um sich im KSC-Team in Liga zwei nachhaltig durchzusetzen? Gelingt es diesen Spielern, ihr Steigerungspotential auszuschöpfen, sich so zu verbessern, um dauerhaft zum Einsatz zu kommen? Luft nach oben ist bei allen vorhanden.

Den teuersten Neuzugang, Andreas Müller, nahm das Trainerteam in Dresden aus der Startelf. Nachdem Müller zuvor viel Vertrauen erhalten hatte, in jeder Zweitligapartie in der ersten Elf stand. Allerdings wurde der Mittelfeldmann in jeder dieser Partien ausgewechselt.
Andreas Müller beim KSC: Teurer Transfer ohne Durchbruch
Ob es die für Neuverpflichtungen und Kaderplanung Verantwortlichen inzwischen bereuen, für Müller über 700.000 Euro Ablöse ausgegeben zu haben, anstatt den damals ohne Kaufoption auszuleihenden Tim Breithaupt - für dessen Verpflichtung sich einige im Wildpark aussprachen - in den Wildpark zurückzuholen? Inzwischen ist Breithaupt in Düsseldorf.

Breithaupt hat oft und konstant auf gutem Niveau bewiesen, dass er als alleiniger Sechser durchweg Klasseleistungen in Liga zwei abliefern kann. Müller schaffte es bisher noch nicht, den Job des alleinigen Sechsers zur Zufriedenheit des Trainerteams erfüllen. Daher musste er nach sieben Startelfchancen in Dresden auf die Auswechselbank.
KSC in Karlsruhe: Fehlgriffe bei Transfers drücken auf die Stimmung
Vor der Saison war klar: Der KSC braucht einen zentralen, defensiven Mittelfeldspieler, der als alleiniger Sechser agieren kann. Das war als Profil vorgegeben, als klares Suchbild bei den Beobachtungen durch die KSC-Scouts definiert.
Die rege Scouting-Abteilung hat aktuell wenig Volltreffer vorzuweisen, wenn es um die Verpflichtung von Spielern aus unteren Ligen geht. Ähnlich war das schon vergangene Saison. Man denke an Noah Rupp oder Benedikt Bauer. Beide wurden schon wieder abgegeben.

Ein weiteres Beispiel: Meiko Wäschenbach. Der steht fast nie im Profikader - hat aber einen langen, gut dotierten Vertrag im Wildpark. Eine ungute, belastende Situation für den Spieler und den Club.
Wäschenbach kam aus Köln, wurde beim FC in mehreren Jahren nie von einem seiner vielen Trainer im Profiteam eingesetzt. Weder der damalige KSC-Sportchef Sebastian Freis noch Trainer Eichner waren für dessen Verpflichtung. Wäschenbach wurde mehrfach gescoutet, war - wie die auch mehrfach gescouteten Rupp und Bauer - kein Treffer.
Opitz und Simic kämpfen um Einsatzzeiten beim KSC
Ob und wie oft Leihspieler Roko Simic gescoutet wurde, ist nicht bekannt. Er bekam inklusive Pokal sechs Startelfchancen - konnte nie richtig überzeugen.

Leon Opitz wurde aus Bremen ausgeliehen, obwohl es die Position, auf der Opitz am besten und am liebsten spielt, im aktuellen KSC-System nicht gibt. Opitz fühlt sich links auf der offensiven Außenbahn am wohlsten, spielt dort am besten. Aber dort, im linken offensive Mittelfeld, zieht KSC-Kapitän Marvin Wanitzek die Fäden.

Die Chancen, einen Wanitzek zu verdrängen, sind - gleich null. Aber: Opitz kann bei einem Rückstand des KSC nach einer Einwechslung durch seine Schnelligkeit durchaus eine Partie drehen, die Wende herbeiführen. Er gehört zur Kategorie: „Unberechenbar“, wenn er es schafft, Einsatzzeiten zu bekommen.
Diese KSC-Neuzugänge überzeug(t)en
Bei Fukuda, Müller, Opitz, Scholl, Dühring und Simic heißt es: Geduld, der Knoten könnte platzen. Auch in den vergangenen Jahren startete manch ein Neuzugang erst nach 10, 15 Ligaspielen durch.
Einigkeit herrscht darüber: Mit die besten Neuzugänge der vergangenen Jahre waren - neben Paul Nebel, Igor Matanovic und Budu Zivzivadze - vor allem Louey Ben Farhat, Rafael Pinto Pedrosa und Tim Breithaupt. Alle kamen aus dem NLZ des KSC.
Dickes Lob an Herrn putzing...alles gut und richtig analysiert
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