Herr Arase, warum haben Sie sich so früh für den Karlsruher SC entschieden?
Weil der KSC sich intensiv bemühte, echtes Interesse zeigte. Ich war von den Gesprächen mit dem Trainerteam beeindruckt. Da war ich hundertprozentig sicher, dass das passt.
Sie erwähnten das Trainerteam. Besonders Cheftrainer Christian Eichner wollte Sie unbedingt verpflichten. Ist das eine Last oder Lust?
Es ist doch immer toll, wenn der Trainer einen Spieler unbedingt will und hinter dem Spieler steht. Das hilft. Da weiß man, dass es fair abläuft, da weiß ich, dass ich spiele, wenn ich gute Leistungen bringe.

Was erzählte ihr Ex-Rapid-Teamkollege Kevin Wimmer vom KSC?
Dass es eine sehr lustige und engagierte Truppe ist, dass der Trainer sehr ehrlich ist. Dass er das macht - was er sagt. Und: Dass der KSC echt geile Fans habe.
Fabio Kaufmann ist weg, wechselte nach Braunschweig. Ein Konkurrent für die offensive Außenbahn weniger. Ist das gut - oder egal?
Einerseits ist es gut, wenn weniger Konkurrenz da ist, andererseits: Konkurrenz belebt das Geschäft, gehört dazu, das macht alles spannender. Und: Wir haben personell kein Überangebot, da ist ein Abgang nicht so gut.
Kannten Sie jemand vom KSC?
Nein, niemand.
In den Testspielen fielen als Stärken auf: Ungemein schnell, trickreich. Verbesserungspotential gibt es in Sachen Abgezocktheit beim Torabschluss. Stimmt diese Beschreibung?
Das stimmt so. Das vor dem Tor versuche ich besser hinzubekommen. Daran arbeite ich.

Was für ein Mensch sind Sie?
Ein ruhiger Typ, einer der meistens gut drauf ist. Außer es läuft nicht gut im Training oder Spiel. Wenn ich müde bin - dann bin ich auch nicht so gut gelaunt… Sonst habe ich gerne Spaß.
Was machen Sie, wenn Sie nicht Fußball spielen? Haben Sie Hobbys?
Im Moment bleibt neben Training und Wohnung einrichten kaum Zeit für etwas anderes. Sonst spiele ich gerne mal mit meiner Freundin Call of Duty, bin mit ihr unterwegs.
Gibt es Unterschiede, die Sie schon jetzt zu Rapid Wien erkennen?
Das Trainingsumfeld in Karlsruhe ist besser. Die Plätze sind viel besser. Die werden hier vor und direkt nach dem Training toll gepflegt, das war bei Rapid nicht so.
Trainer Eichner denkt über Umstellung auf Zweierangriff nach. Das könnte mehr Defensivarbeit bedeuten. Ist Ihnen das egal?
Eine meiner Stärken ist, dass ich in der Defensive arbeite, dass ich versuche meine Hintermänner immer zu unterstützen. Fußball ist für mich auch: Unterstützungssport! In einer Mannschaft muss jeder jedem helfen.
Welche Ziele haben Sie persönlich? Eine bestimmte Anzahl an Toren?
Nein, da würde ich mir selbst Druck machen, das möchte ich nicht. Denn wenn ich ein Ziel nicht erreiche, bin ich schnell gekränkt - das kostet mich Energie und ist überflüssig.

Ich will so viele gute Spiele machen wie es geht, so viele Tore schießen und Torvorbereitungen haben wie möglich. Eine Zahl dazu gibt es nicht. Ich will beim KSC die Mannschaft, das Umfeld, alles kennenlernen, dann so gut es geht helfen, um Ziele zu erreichen, die wir wohl im Trainingslager festlegen.
Das Ziel ist eigentlich klar: Klassenerhalt.
Das ist in Ordnung.
Neuzugang Mikkel Kaufmann, der aus Hamburg kommt, lobt die Stadt. Und Sie? Klar: Karlsruhe ist nicht Wien.
(lacht): Diese Frage habe ich schon mehrfach gehört… Ich kenne Karlsruhe kaum, weil wir am Wohnung einrichten sind. Das ist Stress, da bleibt neben dem Training keine Zeit für den Stadtrundgang. Aber wir haben uns vorgenommen, dass wir danach alles in Ruhe anschauen.
Philipp Hofmann verließ den KSC, weil er unbedingt in die erste Bundesliga wollte. Ist das für Sie auch das große Ziel?
Welcher Fußballprofi will nicht in die erste Liga? Jeder Fußballprofi hat die 1. Bundesliga als Ziel - zumindest im Hinterkopf. Aber für mich ist das sehr weit weg. Ich will mich beim KSC durchsetzen, etablieren. In Liga eins mit dem KSC - das wäre toll. Aber: Arbeiten, arbeiten…
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