Allzu viele Spieler des Karlsruher SC stellten sich nach dem 0:3 gegen Paderborn nicht den Fragen der Journalisten. Die meisten gingen wortlos, frustriert, enttäuscht, kopfschüttelnd in die Kabine. Einer der wenigen, der sich - trotz Riesenfrust - stellte, war Torjäger Fabian Schleusener.
"Paderborn hat die Tore gemacht"
Müde, bleich und unzufrieden gab er seine Analyse ab: "Paderborn hat die Tore gemacht - wir nicht. Man schaue - wir haben 0:3 verloren", sagte er, atmete tief durch, ehe er fortfuhr: "Wir hätten aber auch mit einem 0:0 in die Halbzeit gehen können. Das wäre in Ordnung gewesen."

Durch Fehler habe man "selbst dafür gesorgt, dass wir in Rückstand geraten. Dann machen wir weiter, haben Chancen aber nutzen die nicht. Das ging in Halbzeit zwei so weiter. Wir treffen einfach nicht." Der schwer zu bespielende Platz sei keine Entschuldigung für die hohe Heimniederlage.

Dann wiederholte er den Hauptgrund für den Misserfolg: "Paderborn hat die Chancen genutzt – wir nicht. Dann laufen wir in zwei Konter - extrem ärgerlich. Wir waren phasenweise etwas zu hektisch, haben die Bälle da zu schnell verloren."
Schleusener stets bemüht, aber...
Eine Erklärung, warum der gegen Schalke und in St. Pauli gezeigte Aufwärtstrend nicht fortgesetzt wurde, hatte Schleusener nicht: "Ich weiß nicht warum wir in Halbzeit eins nicht mit dem Selbstbewusstsein aufgetreten sind wie zuvor in St. Pauli oder auch wie wir es vor zwei Wochen gegen Schalke gezeigt haben. Da war das komplett anders."

Seine Leistung: Engagiert, eifrig, einsatzfreudig – aber glücklos im Abschluss. Zum einen wurde er mehrmals von den Teamkollegen gar nicht oder ungenau angespielt, als er in aussichtsreicher Position war, oder es brachte einer der Gegenspieler bei einem Schleusener Schuss noch eine Fußspitze an den Ball. Oder der Winkel war für ihn zu spitz. Aber auch der gegnerische Torwart parierte Schleuseners Schüsse.

Zum Beispiel in Minute 27, als Gästekeeper Jannik Huth einen Schuss vom KSC Angreifer entschärfte. Wenn all das nicht zutraf - dann traf "Schleuse" den Ball nicht optimal - die große Gefahr war weg. Es sollte, bei allen Bemühungen für den KSC-Stürmer gegen Paderborn einfach nicht sein, dass er die Kugel ins Netz ballert.
Topspeed: 31,4 km/h
Seine Pässe landeten zu weit über 60 Prozent beim Mitspieler. Leider war das Zuspiel auf dem mitgelaufenen Paul Nebel - Minute 38 - etwas zu ungenau. Der Mittelfeldmann kam nicht richtig an den Ball.

Als Schleusener kurz vor der Halbzeitpause Marvin Wanitzek mit einem gelungenen Pass freispielte und in Schussposition brachte, landete dessen Schuss in den Armen von Huth, dem Keeper des SCP. In den 75 Minuten in denen Fabian Schleusener, stolzer Papa einer Tochter, auf dem Feld stand, spulte er 8,98 Kilometer ab.

Diese Laufleistung entspricht rund 11,5 Kilometern über die komplette Spielzeit und ist gut. Drei Torschüsse und eine Torschussvorlage gelangen ihm. 22 Sprints - einer mit 31,4 km/h Topspeed: Prima.