Klar ist: Die Blau Weißen stecken durch die 0:3 Heimklatsche gegen Paderborn - es war im Wildpark Niederlage Nummer zwei in dieser Spielrunde – mitten im Abstiegskampf. Der KSC belegt Rang 16, den Relegationsrang. Der zuletzt sowohl kämpferisch wie spielerisch gezeigte Aufwärtstrend war verschwunden.
Paderborn spielerisch überlegen, Karlsruher Defensive mit Fehlern
Beim 0:1 patzten gleich einige. Trainer Christian Eichner dazu: „Wir machen uns oft das Leben schwer, weil wir viele Situation spielerisch lösen wollen. Das geht auf diesem Platz nicht.“ Zudem waren die Fächerstädter in der Offensive absolut ineffektiv, ließen gute Gelegenheiten aus.

Die Badener hatten Probleme mit dem variablen Positionsspiel der Gäste. Die Paderborner waren den Fächerstädtern spielerisch überlegen. Zumal einige KSC-Akteure weit unter Normalform agierten. Schon nach 23 Minuten musste Sebastian Jung mit Oberschenkelproblemen raus. Für ihn kam Marco Thiede.
Unter 30 Prozent Ballbesitz: KSC läuft nur hinterher
Der SCP bestimmte die Begegnung, hatte lange Ballbesitzphasen und traf. Leon Jensen agierte unsauber. Der Ball kam zu Adriano Grimaldi. Der ließ KSC Keeper Patrick Drewes keine Chance. 0:1 nach 17 Minuten. Die Überlegenheit der Gäste in Zahlen: der KSC kam nach 30 Minuten auf magere 27 Prozent Ballbesitz.
Die Blau-Weißen liefen nur hinterher. Dennoch: Nach 39 Minuten die Groß-Chance zum Ausgleich. Stindl schießt, Gästekeeper Jannik Huth kann die Kugel nur abprallen lassen. Der Ball fällt vor die Füße von Matanovic, dessen Abschluss geht übers Tor.

Nach dem Wechsel: 20 ordentliche Minuten – aber das war zu wenig, um zu punkten. „Mit dem ersten Konter kassieren wir das 0:2, damit hat der Gegner den Deckel draufgemacht“, analysierte der tief enttäuschte Eichner.
Igor Matanovic übt Selbstkritik
Die Kurzform der Spielzusammenfassung: Defensiv mächtig gewackelt, vorne die Chancen nicht genutzt, stimmte Igor Matanovic, der 20 Jahre alte Angreifer, zu: "Das trifft auch auf mich zu", sagt er selbstkritisch. „In Halbzeit eins habe ich auf den Abpraller nach Stindls Schuss gewartet, dann kommt der Ball und ich mache ihn nicht rein“, sagt er, schüttelt den Kopf und fährt fort: "Das ärgert mich brutal, für die Mannschaft und für mich. Den muss ich machen!" Er habe „die Mannschaft im Stich gelassen. Ich kann heute Nacht nicht schlafen.“

Reicht der Kader aus?
Vor der Partie lautete die Frage: Wer spielt – Jérôme Gondorf oder Leon Jensen? Eichner entschied sich dafür die gleiche Elf wie in St. Pauli zu nominieren. Hieß: Gondorf nahm nach seiner Erkrankung zunächst auf der Bank Platz. Jensen begann, konnte aber nicht an seine gute Leistung von St. Pauli anknüpfen.

Doppelwechsel zu Beginn von Halbzeit zwei. Für Robin Bormuth kam Marcel Beifus. Philip Heise ersetzte David Herold. Aber, es wurde wieder deutlich: der Kader – weder qualitativ noch quantitativ richtig gut besetzt. Eichner wechselte oft - es wurde nicht essentiell besser. Immer wieder leichtfertige Ballverluste, die von den Gästen zu gefährlichen Kontern genutzt wurden. Die führten zum 0: 2 und 0:3 durch den eingewechselten Felix Platte.