Der KSC hat in den letzten Jahren, unter der Regie und vor allem auf Drängen von Cheftrainer Christian Eichner, seine Strukturen im Trainer- und Betreuerstab modernisiert. Im physiologischen wie im psychologischen Bereich.
Seit Motekallemis Einstieg im Profibereich war er drei Jahre als Cheftrainer für die U17-Bundesligamannschaft verantwortlich, erhielt Motekallemi immer mehr Bereiche, die er federführend zu betreuen hat.

Zwischen PC- Arbeit und Trainingsplatz
Chefcoach Eichner beschreibt die Entwicklung und den Stellenwert seines Assistenten: "Sirus ist immer wichtiger geworden." Auch, weil sich die Rolle von Co-Trainer Motekallemi verändert hat. "Sein Verantwortungsbereich wurde immer grösser."
Anfangs war der 35-Jährige, der bei seinem Heimat- und Herzensverein KSC als Spieler in der Jugend ausgebildet wurde, danach in Italien, beim damaligen Zweitligisten Brescia Calcio, vier Jahre als Profi unter Vertrag stand, in Karlsruhe für die Liveanalyse und für die Nachbereitung der Spiele verantwortlich. Zum Beispiel schnitt er Szenen zusammen, "die wir in der Halbzeit verwenden können und der Mannschaft zeigen."

Bei all der Arbeit am PC: am liebsten steht er auf dem Trainingsplatz, gestaltet die Einheiten dort. Logisch, denn er war selbst leidenschaftlicher Fußballer. "Ich war zentraler Mittelfeldspieler, habe in der KSC-Jugend neben Jerôme Gondorf gespielt." Als Profi lief es schlecht. "Insgesamt habe ich vier Kreuzbandrisse gesammelt, zwei rechts, zwei links." Das wars mit der Karriere.
Christan Eichner: "Er ist ein toller Mitarbeiter"
Jetzt hat sich sein Betätigungsfeld im Wildpark enorm erweitert. Er leitet permanent, gemeinsam mit Ex-KSC-Profi Daniel Gordon, zusätzlich intensives Individualtraining. Meist mit jungen Spielern. Dazu bereitet er immer individuelle Videoanalysen vor, um den KSC-Profis Stärken und Schwächen zu zeigen. Aber vor allem zeigt er Lösungsmöglichkeit auf, zeigt auf, mit welchen Trainings- und Übungsformen Schwächen ausgemerzt und Stärken gezielt verstärkt werden können.

Zum Beispiel mit welchen Inhalten? "Torabschlüsse trainieren oder auch mal den Bereich des Kopfballspiels." Motekallemi hat sich in der Hierarchie an das Duo Eichner / Bajramovic herangearbeitet, wurde zur großen Hilfe, ist mit dem Duo nahezu auf Augenhöhe. Eichner lobt ihn: "Er ist ein toller Mitarbeiter. Sirus ist ein ganz wichtiges Puzzleteil. Er arbeitet gut und erfolgreich bei Dingen und in Teilbereichen, die nicht immer so auffallen."
Der KSC-Coach erinnert an "das Tor gegen den 1. FC Nürnberg, direkt nach dem Anstoß. Das war auf Sirus zurückzuführen, das ging auf seine Kappe. Man kann Sirus nur loben, er ist immer da, immer greifbar, immer eine große Hilfe."

Also: Aktuell beim KSC - eine echte Win-win-Situation. Auch, weil Motekallemi seinen Traumjob hat: "Ich fühle mich enorm wohl in diesem Team", sagt er. Der KSC sei sein Club, Karlsruhe seine Heimat. "Ich fahre zehn Minuten zum Training. Es gibt keine bessere Konstellation."