Fabian Schleusener ist ein eleganter Spieler. Ein Profi, der schnell ist, der etwas mit der Kugel anzufangen weiß - der abgezockt agieren kann. In Neustrelitz agierte Schleusener abgeklärt, clever und erfolgreich, belohnte sich für seinen enormen Aufwand.
Drei Tore in Halbzeit eins
Der 30 Jahre alte Angreifer des Karlsruher SC schaffte beim 8:0 der Fächerstädter in der ersten DFB-Pokalrunde in Neustrelitz einen lupenreinen Hattrick, traf in den Minuten zwölf, 14 und 41 für die Badener. Ein paar Tage zuvor, beim Spiel des KSC in Liga zwei gegen den Aufsteiger Magdeburg, stand "Schleuse" auch in der Startelf, wurde aber zur Halbzeit ausgewechselt.

Der Grund dürfte wohl gewesen sein, dass der schnelle Stürmer, zwar Chancen hatte, die aber leider nicht verwertete. KSC-Coach Christian Eichner hat ihm wohl nicht mehr zugetraut, dass er dieses Manko in den zweiten 45 Minuten ablegen würde und besser trifft.
Doch da Eichner sonst mit Schleuseners Auftritt zufrieden war, bekam der den Vorzug vor Neuzugang Simone Rapp, durfte im Zweierangriff neben dem anderen neuen Stürmer Mikkel Kaufmann beginnen. Schleusener spielte auffälliger und erfolgreicher als Kaufmann - nicht nur wegen der drei Tore. Obwohl: Treffer Nummer eins erzielte der Ex-Freiburger Schleusener nach einer - Kaufmann Vorlage.
Chancen auf die Tore vier und fünf werden vergeben
Treffer Nummer zwei ging ein feiner Pass des starken Innenverteidigers Marcel Franke voraus. Tor Nummer drei bereitete Kelvin Arase vor. Schleusener hatte noch einige gute Gelegenheiten, hätte durchaus weitere Tore markieren können.

So zum Beispiel in Minute 55, als er völlig frei vor dem Keeper der Gastgeber auftauchte, die Kugel aber knapp neben das Gehäuse schob. Kurz danach wurde er von einem Neustrelitzer Abwehrspieler in letzter Sekunde gestoppt, als er erneut allein in Richtung Torhüter Nicolas Jesus Delpino unterwegs war.
Trotz des Hattricks und des dadurch souveränen Sieges blieb Schleusener zurückhaltend: "Der Sieg tut gut, aber man muss das richtig einschätzen", sagte er nach dem Erfolg über das Amateurteam. Trainer Eichner freut sich über die Treffsicherheit seines Angreifers: "Er hat Selbstvertrauen getankt. Das ist für jeden Stürmer wichtig."
"Er ist ein eleganter Spieler"
Dem Trainer entging nicht, dass "Schleuse" durchaus mehr Tore hätte machen können: "Ich weiß, dass er sich richtig darüber ärgert, dass er darüber sauer ist. Das muss für jeden Stürmer so sein - für Schleuse trifft das ganz besonders zu." Und - das sieht Eichner ähnlich - Schleusener ist ein Spiegelbild für das KSC Spiel, dafür was zu tun ist, damit das Team Erfolg haben kann.

"Auf ihn trifft das zu, was auf unsere gesamte Mannschaft zutrifft. Er ist ein eleganter Spieler, aber er braucht erst einmal, wie das gesamte Team, körperlichen Einsatz, Zweikampfhärte und das Gewinnen von Zweikämpfen. Dann kommt die Eleganz."
Soll wohl heißen: Erst harte Arbeit und Einsatz – dann Eleganz. Aber: Drei Tore – die sprechen für sich, für eine Topleistung. Bemerkenswert für einen Stürmer war die Zweikampfquote: Schleusener gewann 60 Prozent aller Duelle. Die Basis für die Torerfolge.
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