Gegen Hertha BSC war Fabian Reese der Gegenspieler von Marco Thiede. Reese ist der wohl beste offensive Außenbahnspieler der 2. Bundesliga. In Nürnberg hatte es "Thiedex" oft mit Lukas Schleimer zu tun. Und der 24 Jahre alte Angreifer ist auch alles andere als Laufkundschaft.

Dennoch: Blondschopf Thiede löste beide kniffligen Aufgaben gut. Fazit seines Auftritts beim 1:0 Sieg des KSC in Nürnberg: Die erste Halbzeit war absolut top. Nach dem Seitenwechsel: Eine grundsolide Leistung bei seinem zweiten Startelfeinsatz in der laufenden Spielrunde.
Bereits seit 2017 im Wildpark
Der gebürtige Augsburger kam im Sommer 2017 in den Wildpark. Aus der Vertragslosigkeit - auf Wunsch und Drängen vom Ex-Coach Alois Schwartz, mit dem Thiede in Sandhausen zusammengearbeitet hatte. Thiede erwies sich als Volltreffer, auch, weil er über Allrounder Fähigkeiten verfügt.

Er kann auf den defensiven wie offensiven Außenbahnen ebenso eingesetzt werden, wie in den zentralen Positionen. Beim KSC kam er meist rechts in der Viererkette zum Einsatz, war dort lange gesetzt, ehe ihn Ex-Nationalspieler Sebastian Jung verdrängte.
Sicher, schnörkellos und souverän
Bei der Partie in Nürnberg hatte Thiede in den ersten drei Spielminuten drei Ballkontakte, versteckte sich nicht, wollte am Spiel nicht nur aktiv teilnehmen, wollte es mitbestimmen. Nach zehn Minuten gelang ihm die erste Offensivaktion. Eine Flanke auf Marvin Wanitzek, doch der wurde von den Nürnbergern erfolgreich bei der Ballannahme gestört.

Thiedes Spiel: Schnörkellos und souverän - ohne ein Risiko einzugehen. Er ballerte die Kugel einfach auch mal aus der Gefahrenzone , wenn das nötig war. Zum Beispiel in Minute 69. Da war der KSC in Not, "Thiedex" stand - wegen seines guten Stellungsspiels - absolut richtig, schlug den Ball aus dem Strafraum. Gewohnt zuverlässig.
Seine Laufleistung war mit 10,64 Kilometern gut, darunter waren 16 Sprints. Ballkontakte hatte der 31-Jährige 63, spielte 48 Pässe, brachte es dabei auf eine Passquote von 79 Prozent.