700 Tage - also fast zwei Jahre - sind in der heutigen Fußball-Welt eine lange Zeit. Beim KSC nimmt Schwartz in der ewigen Trainer-Rangliste damit aber nur Platz 14 ein. Unerreicht dürfte auf Ewigkeiten Winfried "Winnie" Schäfer sein. Der heute 69-Jährige stand zwischen Juli 1986 und März 1998 in der Verantwortung - 4.285 Tage.

Die zweitlängste Amtszeit vorzuweisen hat Edmund Becker (1.679 Tage), der genau 23 Tage mehr vorzuweisen hat als Markus Kauczinski während seiner Cheftrainer-Tätigkeit (1.556) von 2012 bis 2016.

Allerdings war Kauczinski noch dreimal interimsweise Chefcoach, sodass er insgesamt auf 1.597 Tage kommt.

Erster Bundesliga-Trainer des KSC war Kurt Sommerlatt, der von 1962 bis 1965 genau 940 Tage im Amt war.

Zur weiteren Liste der KSC-Übungsleiter zählt auch Bundestrainer Joachim Löw, der in seiner 177 Tage dauernden Amtszeit von Oktober 1999 bis April 2000 nur eines von 18 Spielen gewinnen konnte.

Ebenfalls kein gutes Pflaster war die Fächerstadt für Mirko Slomka, der sich von Dezember 2016 bis April 2017 KSC-Cheftrainer nennen durfte (103 Tage) und aus zehn Spielen acht Punkte sammelte. Sowohl Löw als auch Slomka trainierten damit Mannschaften, die am Saisonende abstiegen.

Zwei Chef-Trainer waren in den vergangenen 20 Jahren übrigens weniger als 100 Tage im Amt: Reinhold Fanz, der nach nur acht Tagen und ohne Pflichtspiel auf Druck des damaligen Hauptsponsors EnBW wieder gehen musste und Uwe Rapolder, der sich genau 99 Tage auf dem Stuhl hielt, ehe er über die "Stinkefinger-Affäre" stolperte. Rapolder hatte während der 1:4-Niederlage gegen den FC Ingolstadt (27. Februar 2011) einem Zuschauer auf der Tribüne den Mittelfinger gezeigt, nachdem dieser ihn beleidigte. Zwei Tage später folgte die Trennung.

Schwartz dagegen schreibt eine Erfolgsgeschichte, sammelte in 78 Pflichtspielen mit dem KSC durchschnittlich 1,94 Punkte ein. So schafften die Badener in der Vorsaison den Aufstieg und sicherten sich im ersten Zweitliga-Spiel am Wochenende beim SV Wehen Wiesbaden einen 2:1-Erfolg.

Entsprechend war auch die Vertragsverlängerung bis 2021 in der Vorwoche eine unkomplizierte Angelegenheit: "Wir haben uns kurz zusammengesetzt und schnell zueinander gefunden. Ich muss auch sagen, dass ich gerne hier in Karlsruhe arbeite, das Umfeld, die Arbeit mit dem Sportdirektor, mit dem Präsidium, mit der Mannschaft macht mir richtig Spaß. Und ich denke, dass die Arbeit noch nicht zu Ende ist", so Schwartz selbst.