Vor dem Anpfiff wurden auf den Videowänden im Wildparkstadion etliche tolle Taten des Marvin Wanitzek abgespielt. Die Fans skandierten: „Wanitzek – Fußball-Gott.“ Eine kleine, aber feine Hommage für den Top-Mann des KSC. Für den Denker und Lenker, den Torjäger des Zweitligisten.
Für den KSC-Kapitän, der sein 200.-Zweitliga-Spiel für die Blau-Weißen ablieferte. Und „Wanne“ beschenkte die Fans und sich zum Jubiläum. Mit einem Tor und einer Torvorbereitung beim 3:2-Erfolg über Preußen Münster.
Sieg im Auftaktspiel ist das Wichtigste
Nach dem Spiel wiegelte Wanitzek hinsichtlich des Jubiläums ein wenig ab: „Das habe ich gar nicht so wahrgenommen. Ich habe mir nur eines gewünscht: Einen Sieg im Auftaktspiel.“

Der KSC-Kapitän übernahm im 200. Zweitligaspiel für die Badener sofort das Zepter, hatte in den ersten zwei Minuten vier Ballkontakte. Danach bereitete er einen Treffer vor, erzielte zudem ein Tor.
Am Ball wie immer: Ruhe, Übersicht und enorm viel Torgefahr. Beeindruckend: Der Offensivspieler gewann 86 Prozent seiner Zweikämpfe. Wanitzek gab fünf Torschüsse ab, hatte 55 Ballaktionen. 72 Prozent seiner Pässe landeten beim Teamkollegen. Er flankte viermal und spielte nicht einmal Foul.
Erste Vorlage, erstes Tor: besser geht nicht
Sein erster Schussversuch in den Anfangsminuten wurde geblockt. Der nächste ging knapp am Gehäuse vorbei. Dann: Kopfballverlängerung nach einer Ecke von David Herold – Ben Farhat war völlig frei, nutzte die Wanitzek-Vorlage zum 1:0. Die erste Torvorbereitung in dieser Saison war unter Dach und Fach. 22. Minute: Toller Pass von Farhat. Wanitzek nahm die Kugel gekonnt mit, ließ keinem Münsteraner eine Chance – schob souverän zum 2:0 ein. Eine Top-Aktion!

Danach, der Dank an Vorbereiter Ben Farhat. Dann: Sprint zur Haupttribüne – zur Familie, die dort sitzt. „Ich bin zu meiner Frau, zu unseren Kindern gelaufen. Mein Papa war da, mein Bruder – alle waren da. Das ist sehr schön, dass sie immer da sind.“ Schmunzelnd ergänzt er: „Sie wussten, dass ich ein Tor schieße. Auch dafür habe ich mich bedankt.“
Ärgerliche Fehler während der Überzahl
„Wanne“ bescheinigte dem KSC-Team eine „sehr ordentliche erste halbe Stunde. Da haben wir den Gegner attackiert, zu langen Bällen gezwungen. Da hatten wir gute Möglichkeiten.“ Dass nach der 2:0 Führung der Faden verloren ging, die Badener den Münsteranern die Kontrolle überließen, obwohl der Gast gar einen Platzverweis kassierte, ärgerte ihn: „Es kann nicht sein, dass wir in 25 Minuten Überzahl keine Ballbesitzphasen haben, keine Chancen generieren.“

Dennoch glaubte er immer an den Sieg: „Ich wusste, ich spürte es einfach, dass wir in der Lage sind, noch zu gewinnen. Ich erwarte, dass wir mit einem Mann mehr mutig nach vorne spielen, dass jeder den Ball will. Mit einem Mann mehr darf nichts mehr anbrennen.“
Dauerbrenner Wanitzek feiert Jubiläum
Dann, auf erneute Nachfrage, doch etwas – absolut berechtigter – Stolz über sein Jubiläum: „200 Zweitligaspiele für einen Verein, ist eine stolze Zahl. Es waren insgesamt überhaupt 205 Spiele möglich. Davon habe ich 200 bestritten, 198 in der Startelf, das gibt es nicht so oft“, sprudelt es aus dem eigentlich zurückhaltenden Offensivspezialisten geradezu heraus. Dass er dann flugs nach vorne schaut, wieder der gewohnte „Realist Wanitzek“ ist, belegt der Hinweis: „Nächste Woche erwartet uns in Berlin ein schwerer Brocken.“

Die Überhöhung als Fußballgott sei ihm vergönnt. Er ist eine Identifikationsfigur für die Fans wie einst Horst Wild, Kirjakov oder Budu. Jetzt geht's einfach weiter mit Punktesammeln. Der Fußballgott wird's richten.
Horst Wild - Co geht in Ordnung, a ber Budu als Identifikationsfigur zu benennen ist zuviel für diesen Torschützen. Der lebte ja nicht den KSC..und die anderen besonders wanitzek leben diesen Verein
ok...., mit Begriffen wie Fußballgott kann ich nicht wirklich viel anfangen. Wanitzek ist ein echt prima Kicker, keine Frage. Alle hoffen vermutlich mit mir, dass er auch diese Saison von ernsthafteren Verletzungen verschont bleiben möge. Es wäre schlicht und ergreifend kein Ersatz da. Toller rechter Fuß, tolles Auge. Ein Teil der Wahrheit ist aber auch, steckt die Mannschaft zurück, ist er nicht der "Capitano", welcher den restlichen Haufen wieder auf Vordermann bekommt. Auch er lässt es bei einer Führung auch gerne mal etwas ruhiger angehen. Er gehört schon auch zu der Reihe von Fußballer, die bei durchgängig gleichhohem Engagement sich den Traum vom Bundesligafußball zu einem hohen Maße selbst mit erfüllen könnte. Natürlich steht er nicht alleine auf dem Platz, keine Frage, aber er soll voraus gehen....
Das Spiel ging aber 3:2 aus, nicht 3:1 wie zweimal im Artikel behauptet...
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