Um die Ausbreitung zu bekämpfen, wurde eine Meldestelle eingerichtet, bei der Nester und Tiere gemeldet werden müssen. Doch wer ein aggressiv summendes Hornissennest im Garten entdeckt, muss oft lange auf einen Entfernungstermin warten. ka-news.de wollte von der Landesanstalt für Bienenkunde wissen, woran das liegt.
Warum dauert die Entfernung der Nester so lange?
Die Landesanstalt für Bienenkunde koordiniert die Bekämpfung der asiatischen Hornisse in Baden-Württemberg. Über die Plattform der LUBW werden dort gemeldete Nester registriert und Experten wie Harald Wiedemann zur Entfernung entsandt.

Doch dieser Ablauf gestaltet sich in der Praxis oft schwieriger als erwartet. Viele ka-news.de-Leser berichten, dass sie bereits vor Monaten Nester der asiatischen Hornisse gemeldet haben, die jedoch immer noch nicht entfernt wurden.
Ein Umstand, der der Landesanstalt für Bienenkunde bekannt ist: "Die durchschnittliche Wartezeit von der Nestmeldung bis zur Entfernung kann nicht genau ermittelt werden. Sie reicht von ein bis zwei Tagen bis zu mehreren Wochen", erklärt eine Sprecherin der Landesanstalt.
Unklare Eigentumsverhältnisse erschweren die Nestentfernung
Die Ursache für die Verzögerungen beginnen oft schon bei den eingehenden Meldungen: Nicht auf allen eingesendeten Fotos ist das Nest klar erkennbar und der asiatischen Hornisse eindeutig zuzuordnen. Dies ist jedoch entscheidend, um sicherzustellen, dass keine Nester der streng geschützten heimischen Hornisse gemeldet werden.

Auch die Lage des Nestes kann Probleme verursachen, wie eine Sprecherin erläutert: "Wenn ein Spaziergänger ein Nest meldet, müssen wir die genaue Lage erfragen und den Grundstückseigentümer ermitteln". Dass es hierbei zu Verzögerungen kommen kann, bestätigt auch Nestentferner Wiedemann bei einem Termin mit ka-news.de.

"Wenn das Nest in einem städtischen Baum hängt, dauert es viel länger. Dann müssen erst mehrere Genehmigungen eingeholt werden", erklärt Wiedemann. "Ich hatte einen Fall, bei dem die Stadt erst prüfen musste, ob der Ast, an dem das Nest hing, abgesägt werden durfte". Auf diese Weise können sich viele Nestentfernungen um mehrere Wochen verzögern.
Wenn das Laub fällt, steigen die Meldungen zur Landesanstalt für Bienenkunde
Mit dem Laubfall im Herbst werden die tropfenförmigen Nester der asiatischen Hornisse in vielen Baumkronen sichtbar, und die Meldungen häufen sich bei der Landesanstalt für Bienenkunde. Auch in Wohnungen verirren sich die Insekten bei Kälteeinbrüchen häufiger.

Jede Meldung muss einzeln geprüft werden, was ebenfalls zu Verzögerungen führt: "Viele Nester werden mehrfach gemeldet, teilweise sogar mehrmals am Tag", berichtet die Landesanstalt – eine enorme Belastung.
Was kann ich tun, damit Nester möglichst schnell entfernt werden?
Hier einige Tipps, wie Sie die Arbeit der Landesanstalt für Bienenkunde unterstützen und damit helfen können, dass Nester schneller entfernt werden:

- Gute Fotos machen: Auf den Fotos sollte möglichst deutlich zu erkennen sein, um welche Hornissenart es sich handelt.
- Genaue Adresse angeben: Seien Sie möglichst präzise. Falls keine exakte Adresse vorliegt, kann im Meldeportal der Standort auf der Karte markiert werden.
- Mehrfachmeldungen vermeiden: Prüfen Sie vor dem Melden auf der Fundort-Karte der LUBW, ob das Nest bereits gemeldet wurde.
- Höhe des Nestes schätzen: Geben Sie, wenn möglich, die ungefähre Höhe des Nestes an. Dies hilft den Nestentfernern, die benötigte Ausrüstung vorzubereiten.

Hornisse in der Wohnung?
Im Herbst kommen die Tiere auch in die Karlsruher Wohnungen. Eine Leserin schickte die Bilder des toten Tieres an die Redaktion - sie machte die Hornisse mit Lackspray "dingfest". Wie verhält man sich in einer solchen Situation richtig?

Nestrekord in Karlsruhe
Übrigens: Alles begann in Waghäusel bei Karlsruhe! Dort wurde 2014 deutschlandweit offiziell das erste Nest der Asiatischen Hornisse entdeckt.
Aktuell hält Karlsruhe ebenfalls einen beunruhigenden Rekord: Nirgendwo sonst gibt es so viele Nester wie in der badischen Stadt - über 900 sind aktuell gemeldet.
Überforderte Meldestelle?
Die Landesanstalt für Bienenkunde ist dafür zuständig, den Kampf gegen die invasive Asiatische Hornisse in Baden-Württemberg zu koordinieren. Dazu gehört, eingehende Meldungen zu überprüfen, zu klären, ob es sich tatsächlich um ein Nest der Asiatischen Hornisse handelt, den genauen Standort zu bestimmen, den Grundstückseigentümer zu ermitteln und schließlich einen geeigneten Experten für die Nestentfernung zu entsenden.

Eine Mammutaufgabe – vor allem angesichts der Tatsache, dass die Landesanstalt lediglich mit einer einzigen Vollzeitstelle ausgestattet ist. Das bestätigte das Umweltministerium des Landes auf Anfrage von ka-news.de.