Startseite
Icon Pfeil nach unten
Deutschland & Welt
Icon Pfeil nach unten

Fußball: Karl-Heinz Struth: KSC-Legende im Portrait – Libero mit Torinstinkt

Fußball

Karl-Heinz Struth: KSC-Legende im Portrait – Libero mit Torinstinkt

    • |
    • |
    Mit dem KSC durch dick und dünn: Ob diese Fans einst auch schon Karl-Heinz Struth zugejubelt haben?
    Mit dem KSC durch dick und dünn: Ob diese Fans einst auch schon Karl-Heinz Struth zugejubelt haben? Foto: Uwe Anspach, dpa (Archivbild)

    Karl-Heinz "Kalli" Struth war für den Karlsruher SC ein echter Volltreffer. Und ein Mann für alle Fälle, denn obwohl der Defensivallrounder zumeist als Libero agierte, schoss er laut DFB-Homepage in sechseinhalb Jahren für den KSC sagenhafte 64 Tore in 182 Pflichtspielen. Womit der mittlerweile 75-Jährige zu den erfolgreichsten Torschützen der Klubgeschichte zählt.

    Auch für Struth selbst war die Zeit beim KSC eine besondere, denn es war die einzige Station seiner Profikarriere außerhalb seiner Geburtsstadt Köln. Dabei wäre er zum Jahreswechsel 1975/1976 beinahe beim FC Bayern München gelandet, doch der Deal zerschlug sich. So wurde der Wildpark zur Heimat des Familienvaters.

    Karl-Heinz Struth und der KSC: Vorher nur in Köln aktiv

    Seine Laufbahn begann Struth beim 1. FC Köln, gewann mit den "Geißböcken" 1968 auch den DFB-Pokal – sein einziger Titel. Allerdings kam er in jener Saison zu keinem Einsatz, was auch mit seinem Bundeswehrdienst zu tun hatte, wegen dem er nur unregelmäßig zur Verfügung stand. So folgte nach zwei Jahren im Sommer 1968 der Wechsel zu Fortuna Köln.

    Zunächst mussten sich Struth und sein neuer Verein in der Regionalliga West nach unten orientieren. In der Saison 1972/1973 gelang dann aber der Aufstieg in die Bundesliga – auch dank 17 Toren von Struth, vier davon in den Aufstiegsrundenspielen. Trotz neun Struth-Treffern im Oberhaus ging es für die Fortuna wegen des schlechteren Torverhältnisses schon nach einem Jahr wieder runter – in die neugegründete 2. Bundesliga Nord.

    In den anderthalb folgenden Jahren erzielte Struth weitere 13 Tore. Schließlich folgte der Wechsel zum KSC, der für die Kölner aus finanziellen Gründen ein Muss war. Struth war also zurück in der Bundesliga. Und spielte, als wäre er nie weg gewesen – wie sich auf transfermarkt.de nachlesen lässt. Gleich bei seinem KSC-Debüt traf er zum entscheidenden 1:0 über Eintracht Frankfurt.

    Vier Struth-Tore zum KSC-Klassenverbleib

    Nach drei Spielen ohne Struth-Tor markierte der Winter-Zugang beim 2:0 gegen Werder Bremen die Führung, nur eine Woche darauf rettete er mit dem 1:1 bei Bayer 05 Uerdingen einen Punkt. Nur ein Rückrundenspiel verpasste der oftmals im Mittelfeld aufgebotene Glücksgriff und hatte so entscheidenden Anteil am Klassenverbleib des im Tabellenkeller feststeckenden KSC, für den er noch ein viertes Mal einnetzte.

    In seiner ersten kompletten Spielzeit am Wildpark rückte Struth dann immer mehr in die Abwehr, konnte aber auch mit seinen elf Toren in 30 Ligaspielen den Abstieg nicht verhindern. Der gebürtige Kölner aber blieb dem KSC auch eine Etage tiefer treu und auch dort für seine Standards und seine Weitschüsse - Stichwort: "Struth-Bombe" - gefürchtet.

    Struth geht mit dem KSC in die 2. Liga und trifft weiter

    Zehn Treffer standen am Ende der Saison 1977/1978 in der 2. Bundesliga Süd zu Buche. Beim 4:3 über den FSV Frankfurt erzielte Struth die ersten drei KSC-Treffer. Die Spielzeit endete auf Rang sieben. Im Jahr darauf lief es noch besser – für den Klub und sein sportliches Aushängeschild. In 31 Einsätzen kam Struth auf 14 Tore, darunter Dreierpacks in den Heimspielen gegen den MTV Ingolstadt (5:1) und gegen den SC Freiburg (4:1). In der Endabrechnung kam der KSC auf Platz fünf.

    Struths beste Saison aber sollte erst noch folgen. In der auf 22 Mannschaften aufgestockten Liga steuerte er in 37 Einsätzen 15 Tore bei. Hinzu kamen drei Treffer in fünf Partien im DFB-Pokal. Der KSC erreichte die Relegationsspiele gegen den Nord-Zweiten Rot-Weiss Essen. Beim 5:1-Heimsieg traf Struth zum 3:0-Pausenstand, nach einem 1:3 im Rückspiel war die Bundesliga-Rückkehr perfekt.

    Nochmal Bundesliga für Struth kurz vor Karriereende

    In der Hinrunde der Saison 1980/1981 bewies Struth mit fünf Toren, dass er auch in der Bundesliga noch immer gut für Tore war. Allerdings kamen in der Rückrunde nur noch vier weitere Einsätze hinzu. Die Spielzeit beendete der KSC auf Platz zehn.

    Die darauffolgende wurde die letzte Saison von Struth als Profi. Lediglich zweimal wurde er zum Ende der Hinrunde 1981/1982 eingewechselt. Somit absolvierte Struth mit 33 Jahren sein letztes Pflichtspiel für den KSC. Am 14. November 1981 setzte es eine 1:3-Niederlage. Immerhin endete die Spielzeit versöhnlich: Mit Platz 14 hielt der KSC zum zweiten Mal die Klasse.

    Nach seinem Karriereende zog sich Struth weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. Am Wildpark aber bleibt er unvergessen. Als einer der größten Spieler, die das KSC-Trikot getragen haben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden