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Karlsruhe: KSC-Aufstieg 1979/80: Klammer KSC kommt mit blauem Auge davon

Karlsruhe

KSC-Aufstieg 1979/80: Klammer KSC kommt mit blauem Auge davon

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Uli Deck/Archiv

    Dieses Mal dauert die Erstligaabstinenz "nur" drei Jahre. Doch für die vielen, ungemein treuen KSC Fans, waren das drei Jahre lange, lange Jahre... Daher waren die KSC-Anhänger überglücklich, dass "ihr" KSC 1980 endlich wieder in Liga eins gelandet war.

    Die KSC-Kasse war klamm…

    Da es für die Badener immer wieder auf und ab ging, bekamen sie den wenig schmeichelhaften Titel: "Fahrstuhlmannschaft." Als Cheftrainer fungierte im Aufstiegsjahr Manfred "Manni" Krafft. Dabei war der in der Vorsaison noch "Wackelkandidat" und stand kurz vor seinem Rauswurf. Doch die KSC-Bosse um "Dauerpräsident" Roland Schmider blieben ruhig - und das lohnte sich.

    Unter Krafft gab's nicht nur guten Fußball, sondern die Profis gewannen Spiel auf Spiel. Aber: Große Geldprobleme belasteten den Verein. Ein Beweis für die überaus angespannte Finanzsituation beim KSC gefällig? Eine Anzeige im Stadionheft lautete: "Die Geschäftsstelle benötigt ein Kopiergerät, vielleicht finden sich Gönner, die uns helfen können!" Die KSC-Kasse war klamm…

    Zum Glück pilgerten die Fans in den Wildpark - der totale Finanz-Kollaps konnte vermieden werden. Man gewann zwar fast alle Heimspiele - doch die Nerven spielten den jungen Akteuren auswärts allzu oft einen Streich. Dennoch gelangen immer wieder tolle Serien. Erst fünf Siege in Folge, dann gar neun Spiele ohne Niederlage.

    Ein Garant für den Erfolg: Emanuel Günther, der Torschütze vom Dienst, war zum KSC zurückgekehrt, nach seinem missglückten Abstecher zu Fortuna Düsseldorf. Günther markierte 28 Treffer und wurde Schützenkönig der Liga!

    Bundesliga -wir kommen, hieß es - aber erst musste man gegen Rot-Weiß Essen, um den freien Platz in der ersten Liga kämpfen. Vor 42.000 Zuschauer fertigten die Karlsruher den Gast mit 5:1 ab. Locker, lässig - die Sache war gelaufen! Oder? "Ente" Lippens, Essens Superstar, war vor dem Rückspiel im Sportstudio und meinte: "5:1 ist ein gutes Polster, aber wartet ab ihr Karlsruher, wir haben noch nicht aufgegeben", so seine Kampfansage?

    "Das war die Hölle"

    "Wir haben uns vor dem Fernseher nur angeschaut und alle dachten: Ente, du Schwätzer!", denkt Ex-Mittelfeldstratege Wilfried Trenkel zurück - mit leichtem Grausen, denn der KSC hätte fast seinen komfortablen Vorsprung verspielt. "Wir waren in einem Trainingslager, das keines war, das war eher ein Kaffeeplausch mit Spaziergängen. Wir wussten das - aber warum sollten wir etwas anderes machen. 5:1 - das reicht bombensicher, dachten wir alle. Und dann hätten wir gut und gerne 8:0 verlieren können", erzählt Trenkel und schüttelt das leicht schüttere Haupt.

    "Dabei war alles vorbereitet, ein Empfang im Rathaus, ein wunderbares Büfett. Aber die Essener sind mit Mann und Maus nach vorne gerannt. Wir hatten nie den Hauch einer Chance. Plötzlich führten die 3:0. Unser Vorsprung war auf einen Treffer geschrumpft. Wir waren praktisch verloren, da hat der Uwe Dittus aus 25 Metern einfach draufgehalten, der Zufallskick wurde abgefälscht und war drin. Das war mehr als Glück! Ohne das Tor wären wir nicht aufgestiegen."

    Auch Stefan Groß, dessen Sohn Pascal auch beim KSC als Profi unter Vertrag stand, denkt nur mit Unbehagen an die Aufstiegspartie. "Ich hatte noch keinen Ball berührt, da führten die bereits mit 2:0 - das war die Hölle!" Dass gerade Uwe Dittus den so wichtigen Treffer erzielte, überraschte Groß: "Der Uwe hat oft ganz schön gespielt, aber entscheidende Dinge sind dem selten gelungen!" Sei´s drum - der KSC war wieder einmal oben, war wieder erstklassig.

    Der Karlsruher SC steht in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen in der 2. Bundesliga. Und die Blau-Weißen wissen, wie aufsteigen geht: Fünf Mal schaffte der KSC in seiner Vereinsgeschichte den Sprung in die Beletage des Deutschen Fußballs. In den kommenden Wochen blicken wir immer wieder auf die Aufstiegserfolge des KSC zurück. Und hoffen natürlich, dass es auch 2015 wieder gelingt!

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