Mit Eindrücken vom Großprojekt "Neue Coke Drums" und rockigem Metallica-Sound startete der diesjährige Neujahrsempfang der MiRO, berichtete das Unternehmen in einer Pressemeldung. Die Erklärung, warum dieser Einstieg gewählt wurde, gibt es von Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung: "Nicht nur, weil dieses Projekt mit einem Gesamtinvest von 75 Millionen Euro das zurzeit mit Abstand größte MiRO-Projekt ist, sondern auch weil es stellvertretend steht für alle unsere Aktivitäten, mit denen wir uns 'fit für die Zukunft' machen."
Rückblick auf ein erfolgreiches Jahr
2017 war für die MiRO nach eigener Aussage ein gutes Raffineriejahr mit stabil hohen Raffineriemargen. "Auch für die MiRO war das Jahr in vielerlei Hinsicht erfolgreich: Marge auf gutem Niveau, "Best Ever"-Ergebnisse bei Prozesssicherheit, Anlagenauslastung und Energieeffizienz, in vielen weiteren Geschäftsbereichen besser als Plan und die Großprojekte im Plan", fasste Schairer das zurückliegende Jahr zusammen.
"Die Anlagenauslastung betrug rund 88 Prozent - das mit Abstand beste Ergebnis in der MiRO-Geschichte", betonte Schairer. Die Raffinerie hat 2017 nach eigener Aussage in Summe genauso viel Produkte auf den Weg zum Verbraucher geschickt wie im Vorjahr - etwas mehr Kraftstoffe, dafür weniger Heizöl: "14,9 Millionen Tonnen Mineralölprodukte verließen die Raffinerie – unter anderem 5,4 (2016: 5,2) Millionen Tonnen Benzin, 4,6 (2016: 4,4) Millionen Tonnen Diesel und 2,2 (2016: 2,5) Millionen Tonnen leichtes Heizöl", heißt es in einer Pressemitteilung.

MiRO zählt zu den TOP 10 in Europa
Außerdem: Die Raffinerie konnte 2017 ihre Energieeffizienz bestätigen und sogar noch leicht verbessern. Ein Beitrag war die höchste Fernwärmeauskopplung seit Inbetriebnahme des Projektes. Sie liefert mehr als die Hälfte der Fernwärme in Karlsruhe. Mit ihrer Energieeffizienz zählt die Raffinerie zu den TOP 10 der europäischen Raffinerien.
Ein sehr gutes Ergebnis erzielte MiRO 2017 auch bei der Prozesssicherheit. "Mit unserem Ergebnis bei der Arbeitssicherheit waren wir dagegen nicht zufrieden, obwohl wir im Vergleich zur Chemischen Industrie immer noch um mehr als den Faktor 5 geringere Unfallzahlen haben", zog Schairer Bilanz. Nachdem sich die Raffinerie im Februar letzten Jahres noch über 539 unfallfreie Tage freuen konnte, gab es im Jahresverlauf vier meldepflichtige Vorfälle.
"Neue Coke Drums" ist Bekenntnis zum Standort
Die Coker-Anlage, in der schwere Rückstände aus der Rohöldestillation in marktgerechte Gas- und Benzinkomponenten, Gasöle (Dieselkraftstoff, Heizöl) und Koks (Brennstoff) umgewandelt werden, erhält neue Behälter. Die Maßnahmen tragen zur weiteren Verbesserung der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit in dieser Konversionsanlage bei.
Die beiden 35 Meter langen und über 400 Tonnen schweren Behälter waren bereits im Oktober per Schiff aus Spanien angereist und werden in der kommenden TÜV-Großinspektion eingebaut. Hierfür kommt einer der größten Lastenkräne der Welt zum Einsatz. Der 2.000-Tonnen-Ringkran war zuletzt in Malaysia und reist in 250 Schwerlasttransporten vom Hafen in Rotterdam aus an. Vier Wochen dauert sein Aufbau. "Das Projekt mit seinem Gesamtvolumen von 75 Millionen Euro ist ein klares Bekenntnis zum Standort Karlsruhe und ein Zeichen, dass wir eine weitere Stärkung unserer Wettbewerbsfähigkeit im Fokus haben", so Schairer.
MiRO macht sich "fit für die Zukunft"
MiRO ist für die Zukunft schon recht gut aufgestellt und hat viele wichtige Projekte unter Wind, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Dazu zähle auch das mehrjährige Großprojekt zum Ersatz des Prozessleitsystems - ein weiterer Vertrauensbeweis der Gesellschafter in die Zukunftsfähigkeit der Raffinerie.
"Wir haben eine schlagkräftige Organisation mit motivierten und qualifizierten Mitarbeitern, die wir jetzt einem Erneuerungsprozess unterziehen, um unsere Kompetenzen weiter zu bündeln und Zukunftsthemen wie Digitalisierung zu stärken". Mittelfristig legt MiRO den Fokus nach eigener Aussage auch weiterhin auf das Kraftstoffgeschäft.
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