Direkt nach der kleinen Unterführung am Albtalbahnhof an der Ecke Schwarzwaldstraße und Victor-Gollancz-Straße ist in nördlicher Fahrtrichtung rechter Hand ein Grundstück, das eigentlich schon seit vielen Jahren ungenutzt ist. Hier findet sich lediglich ein Parkplatz. Doch das soll sich nun ändern. Ab 2019 entsteht auf dem ehemaligen Grundstück der Deutschen Bahn ein neues Bürogebäude: ka3. Knapp 7.000 Quadratmeter misst das Gelände direkt an den Schienen.

Bereits Ende 2015 wurde das schmale Grundstück von der Bahn verkauft, im Juni 2016 gab es einen Architektenwettbewerb. Das Berliner Büro vielmo Architekten konnte diesen Wettbewerb für sich entscheiden. Nun sind auf dem Grundstück Büro- und Handelsflächen geplant. "Es entstehen rund 12.000 Quadratmeter Mietfläche, verteilt auf zwei Gebäude mit jeweils sieben Etagen", so der Bauprojektentwickler Fay aus Mannheim auf Anfrage von ka-news.

Platz für kleine Start-ups oder Großraumbüros
Mit dem Neubau sollen nicht nur etablierte Unternehmen aus der Fächerstadt angesprochen werden. "Digitale Unternehmen und Start-ups finden hier flexibel aufteilbare Büroflächen", so Fay weiter. Ob kleine Einzelbüros oder gleich das ganze Stockwerk mit Großraumbüros: Zwischen 300 und 1.400 Quadratmeter Mietfläche ist laut den Bauherren so gut wie alles möglich. Doch nicht nur Büros sollen hier ein neues Zuhause finden, auch ein Hotel ist geplant sowie Flächen für Geschäfte im Erdgeschoss des Neubaus - samt Parkplätze. 2021 soll dann alles fertig sein und die Mieter einziehen.

Das neue Bürogebäude ka3 zieht unter dem Slogan "Linked Into Europe" in die Viktor-Gollanz-Straße. "Die Internethauptstadt Karlsruhe ist nicht nur verkehrsgünstig mit Europa vernetzt, sondern bietet mit dem direkten Anschluss an das Glasfaser-Backbone-Netz sowohl Hightech, IT, Energie und Mobilität auf internationalem Niveau", so die Bauprojektentwickler Fay und das Immobilienmanagement GeRo Real Estate weiter.

"Durch den umfassenden Ausbau des Glasfasernetzes ermöglicht es der Standort, der digitalen Zukunft zu begegnen!" Und laut Bauherren setze ka3 genau dort an: "Von Karlsruhe aus können Unternehmen perfekt digital vernetzt sein und auch die Mobilität ist durch die direkte Anbindung an den Bahnhof gegeben." Das machte das ehemalige DB-Grundstück für die Investoren so attraktiv.
Und ka3 ist dabei am Standort Hauptbahnhof in bester Gesellschaft: Auf dem Filetstück hinter dem Karlsruher Bahnhof entstehen in den kommenden Jahren zwei Bürogebäude. Und auch wenn es noch Zukunftsmusik ist, auf dem Gelände des alten Rangierbahnhofs in parallel zur Fautenbruchstraße könnten sich auch Büros und Gewerbe ansiedeln. Laut Makler ist die Nachfrage für die Flächen im ka3 bereits jetzt schon sehr groß, und das, obwohl erst im Frühjahr 2019 die ersten Bagger an der Victor-Gollancz-Straße anrollen werden.
Wie steht es derzeit um die Situation für junge Firmen in Karlsruhe? In der Fächerstadt gibt es einige Raumangebote, doch viele sind nur temporär. Junge Unternehmen und Start-ups können beispielsweise in der Technologiefabrik, im Cyberlab des Cyberforums oder im Alten Schlachthof und dessen Gründerzentrum Perfekt Futur wachsen und sich entwickeln.
Derzeit sind auf dem Gelände von Perfekt Futur rund 130 Firmen oder Ateliers ansässig. Damit ist der Alte Schlachthof aktuell fast vollständig belegt. Weitere Unterstützung finden junge Firmen zum Beispiel im "K³ Büro" im Alten Schlachthof. Es hilft bei Planungen zur Unternehmensstruktur und auch bei der Vermarktung. Ähnlich ist das auch beim Cyberlab: "Hier erhalten vielversprechende Startups aus der IT- und Hightech-Branche eine maßgeschneiderte Förderung", heißt es auf der Internetseite.
Doch viele Raumangebote - wie das Perfekt Futur - sind nur Startpunkt und Durchgangsstation: Nach der Gründungs- und Entwicklungsphase müssen die Firmen wieder ausziehen und sich neue Räume suchen. Nicht wenige Unternehmen zieht es dann in eine größere Stadt wie Berlin oder Hamburg. Ein größeres Raumangebot in Karlsruhe könnte helfen, die Start-ups von den Vorteilen der Fächerstadt und Region zu überzeugen.
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