2011 war ein arbeitsintensives Jahr für die Mineralölbranche: Banken- und Eurokrise, missglückte Zwangseinführung von E10, Libyen- und Syrienkrise mit Auswirkung auf die Rohölpalette, weitere Raffinerieschließungen in Europa und Rheinniedrigwasser. Mit 4,2 Milliarden Euro lag der Umsatz der Miro jedoch nur leicht unter Vorjahresniveau. Auch die Anlagenverfügbarkeit der Raffinerie lag mit 98 Prozent erneut auf hohem Niveau.
Während die Gewinnspannensituation für viele Raffinerien in Europa katastrophal war, konnten sich der Süden und Südwesten Deutschlands vom Rest etwas positiv abheben. Hier lag die Gewinnspanne etwas höher als 2010. Zu diesen regionalen Unterschieden dürften nach Angaben der Miro die Schließung der Raffinerie in Reichstett bei Straßburg und der über mehrere Wochen niedrige Rheinwasserstand beigetragen haben.
Bisher bestes Sicherheitsergebnis erreicht
Die Personalstärke der Miro blieb unverändert bei knapp über 1.000 Mitarbeitern inklusive Auszubildenden. Außerdem beschäftigte die Raffinerie weitere 1.100 Partnerfirmenmitarbeiter. Die Rohölverarbeitungsmenge lag mit 14,3 Millionen Tonnen auf dem Niveau des stillstandsfreien Jahres 2009 (14,1) aber rund elf Prozent über dem Vorjahr 2010 (12,9), in dem eine TÜV-Großinspektion die Produktion eingeschränkt hatte. Die Raffinerie produzierte 2011 unter anderem rund 4,7 Millionen Tonnen Ottokraftstoffe, 4,2 Millionen Tonnen Dieselkraftstoff und 2,4 Millionen Tonnen leichtes Heizöl. E10 verursachte Planungsunsicherheiten und Absatzsprünge.
Um die von der Politik vorgegebene höhere Bioquote von 6,25 Prozent zu erreichen, hatte Miro die Ottokraftstoffproduktion von E5 auf E10 umgestellt.
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