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Karlsruhe: Ikea kommt nach Karlsruhe: "Stadt muss Verkehrsplanung überdenken!"

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Ikea kommt nach Karlsruhe: "Stadt muss Verkehrsplanung überdenken!"

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    (Symbolbild)
    (Symbolbild) Foto: Mauritz Antin

    Die Weichen sind gestellt: In seiner Sitzung Ende Juli gab der Karlsruher Gemeinderat grünes Licht für die Ansiedlung eines Möbelriesen: Auf 25.000 Quadratmetern Fläche will Ikea in der Fächerstadt eine Filiale errichten. Mit ihrer Zustimmung machten die Karlsruher Gemeinderäte im Sommer den Weg für die Bauarbeiten frei. Bereits ab 2017 sollen die ersten Bagger über das Gelände rollen.

    Ein großer Streitpunkt im Vorfeld der Gemeinderatsentscheidung war das passende Verkehrskonzept. Der Grund: Neben der geplanten Ikea-Filiale sind auf der Durlacher Allee in kürzestem Abstand sowohl das Möbelhaus XXL als auch das Durlach-Center zu finden. Ab 2019 will dm zudem seine neue Zentrale beziehen. 

    Ikea-Ansiedlung verändert den Verkehr in Karlsruhe

    Damit der Verkehr trotzdem flüssig läuft, wurde im Vorfeld ein Verkehrskonzept für die Ikea-Ansiedlung erarbeitet. Dieses sieht unter anderem vor, am Knotenpunkt Gerwigstraße/Ostring einen zusätzlichen Linksabbiegestreifen zu installieren. Ein eigener Rechtsabbiegestreifen und Geradeaussteifen in der östlichen Gerwigstraße nach Westen, ein Radfahrstreifen auf der Nordseite sowie ein durchgehendes Radfahrangebot auf der Südseite sind ebenfalls geplant.

    Der Anschluss von Ikea in der Gerwigstraße soll nur über ein Rechtsab- und Rechtseinbiegen möglich sein. Für den abfließenden Verkehr nach Westen wird in der Gerwigstraße vor dem Knotenpunkt mit dem Weinweg ein U-Turn zum Wenden eingerichtet. Im Weinweg wird, so der Plan, unter anderem ab der Ikea-Ausfahrt ein dritter Fahrstreifen weitergeführt.

    Um den Ostring für das erhöhte Verkehrsaufkommen zu ertüchtigen, soll er am Knotenpunkt mit der Durlacher Allee in der nördlichen Zufahrt einen vierten Fahrstreifen als kombinierter Geradeaus-/Rechtsabbiegestreifen erhalten.

    Anwohner fürchten Verkehrskollaps durch Ikea

    Während die Stadt von diesem Konzept überzeugt sind, regt sich bei den Anwohnern der Untermühl- und Dornwaldsiedlung Unmut. Obgleich das Verkehrskonzept von Ikea und der Stadt von einem "Worst-case-Szenario" ausgeht, haben Monika Haug und Barabara Pfarr vom Bürgerverein Untermühl- und Dornwaldsiedlung so ihre Zweifel, dass die Planung aufgeht.

    Ihre Befürchtung: Bei Ikea-Aktionswochen oder in der Weihnachtszeit könnte der Verkehr zusammenbrechen. "Es ist nicht gut, dass sich der hin- und rückfahrende Verkehr von Ikea an dieser Stelle kreuzen", erklärt Parr bei einem Vorort-Termin am Donnerstag. "In Walldorf hat man alles getan, um genau das zu verhindern", pflichtet auch Haug bei. Wie die Situation bei einem Heimspiel des Karlsruher SC werde, sei gar nicht abzusehen. "Wir appellieren an die Stadt, die aktuelle Planung nochmal zu überdenken", so Haug.

    Anwohner fürchten "Inselchen" für Fußgänger und Radler

    Ein weiterer Kritikpunkt der Bürger: Eine der beiden Fußgängerinseln an der Kreuzung Durlacher Allee/Weinweg soll im Zuge des neuen Verkehrskonzepts mit der zusätzlichen Linksabbiegespur verkleinert werden. Wie das Stadtplanungsamt im Gespräch mit ka-news erklärt, ist vorgesehen, die östliche Insel zu verkleinern - und im Gegenzug die westliche Insel zu vergrößern.

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    Foto: Pauline Roßbach

    Könnte die östliche Verkehrsinsel am Weinweg beinahe halbiert werden?

    Bei Haug und Paar tritt dieser Plan auf wenig Gegenliebe. "Hier sind viele Radler von Durlach in die Karlsruher Innenstadt unterwegs", kritisiert Haug. Beide sind überzeugt: Fußgänger und Radler bekommen an dieser Stelle Probleme, wenn sie sich auf dem "Inselchen" drängen müssen. Gerade wenn Kunden aber beide Möbelhäuser am Weinweg besuchen wollten, müssten sie auf der "extrem verkleinerten Insel" warten.

    Das Stadtplanungsamt sieht die Lage weniger drastisch. Gegenüber ka-news verweist die Behörde darauf, dass auch die verkleinerte Insel noch die Richtlinien erfülle. Zudem sei durch die neue Verkehrsführung geplant, dass Fußgänger deutlich mehr Grünzeiten an dieser Kreuzung erhalten. "Damit kommt nicht zu der Situation, dass viele Leute hier warten müssen", heißt es vonseiten der Behörde.

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    Foto: Screenshot Bebauungsplan der Stadt Karlsruhe

    Auszug aus dem Bebauungsplan der Stadt Karlsruhe. Hier geht's zu den gesamten Unterlagen.

    Die Ikea-Historie im Überblick:

    Im Zuge des geplanten Ikea-Neubaus in Karlsruhe hat das Unternehmen in einer gemeinsamen Aktion mit ka-news ein Ikea-Bürgerforum eingerichtet. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich ausführlich über die geplante Ikea-Ansiedlung in Karlsruhe zu informieren, Fragen zu stellen und Anregungen und Kritik zu äußern. Hier geht's zum Ikea-Bürgerforum!

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