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Karlsruhe: Hilfe der Wirtschaftsförderung Karlsruhe: Der Weg zum klimaneutralen Unternehmen

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Hilfe der Wirtschaftsförderung Karlsruhe: Der Weg zum klimaneutralen Unternehmen

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    Auch mit Netzwerkveranstaltungen wie diesen hilft die Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe Unternehmen auf dem Weg in die Klimaneutralität.
    Auch mit Netzwerkveranstaltungen wie diesen hilft die Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe Unternehmen auf dem Weg in die Klimaneutralität. Foto: karlsruhe.de/Dennis Dorwarth Photographie

    Im Jahr 2016 trat die Stadt der "Agenda 2030" bei. In dieser Resolution sind Eckpunkte der drei Handlungsfelder Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz sowie demografischer Wandel/Fachkräfte positioniert.

    Möchten sich Unternehmen den fokussierten Zielen dieser Strategievorlage anschließen, erhalten sie Hilfen für Nachhaltigkeitsbestrebungen beim Umweltbundesamt und der städtischen Wirtschaftsförderung.

    Für das Erreichen von Klimazielen nennt das Papier unter anderem folgende Beispiele:

    • Initiierung neuer Geschäftsmodelle der Nachhaltigkeit und Digitalisierung
    • Unterstützung der nachhaltigen Flächenentwicklung entsprechend der Karlsruher Klimaziele
    • Aufbau und Entwicklung neuer Cluster und Netzwerke
    • Förderung der Attraktivität der Innenstadt und des innerstädtischen Einzelhandels zur Stärkung des Oberzentrums Karlsruhe
    • Unterstützung von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
    • Erhöhung der Sichtbarkeit der Wirtschaftsförderung in der Stadt sowie bei relevanten Akteuren und Stakeholdern

    Wie aber profitieren Firmen, wenn sie mit verstärktem Engagement auf Nachhaltigkeit setzen, also auch ökologisch und sozial handeln? Eine wesentliche Handlungsmaxime dürfte hier das Bestreben sein, für Produktionen auch zukünftig die notwendigen Ressourcen zur Verfügung zu haben.

    Der Marktbericht des Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) zeigt, immer mehr Menschen interessieren sich für Nachhaltigkeit rund um das Thema Geldanlage.
    Der Marktbericht des Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) zeigt, immer mehr Menschen interessieren sich für Nachhaltigkeit rund um das Thema Geldanlage. Foto: Nestor Bachmann/dpa-tmn

    Da Energiepreise auch künftig steigen werden oder stark schwanken, mache es für Unternehmen daher Sinn den Energieverbrauch zu reduzieren, stellt die Wirtschaftsförderung weiter fest.

    Wie bekommt man Hilfe bei der Wirtschaftsförderung?

    Außerdem würde der Einsatz erneuerbarer Energien wirtschaftlich Vorteile bringen, da sie die Abhängigkeit von pendelnden Marktpreisen reduziere. Für die Umsetzung von Klimaschutzvorhaben, biete laut Wirtschaftsförderung, die Klimaallianz Karlsruhe eine hilfreiche Vortragsreihe an.

    Die Konzentration der klimaschädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre nimmt weiter zu.
    Die Konzentration der klimaschädlichen Treibhausgase in der Atmosphäre nimmt weiter zu. Foto: Jan Woitas/dpa

    Wer Hilfe oder einen ersten Interessensaustausch wünscht, solle sich außerdem per Mail, telefonisch oder persönlich an die Wirtschaftsförderung wenden. Ist dieser Schritt getan, werde zunächst das genaue Anliegen geklärt und eine erste allgemeine Unterstützung von der Wirtschaftsförderung gegeben.

    Sind die Unterstützungswünsche konkretisiert, kämen Experten ins Spiel. Ziel sei dann die Vernetzung mit Akteuren und Initiativen aus den Themenfeldern für Nachhaltigkeit.

    Folgende Ansprechpartner gebe es dabei:

    • Nachhaltiges Wirtschaften/ökonomische Nachhaltigkeit: Fairantwortung
    • Soziale Nachhaltigkeit: Impact Hub
    • Ökologische Nachhaltigkeit: Klimaallianz Karlsruhe mit dem aktuellen Angebot KLIMAfit, Fokus. Energie e.V., sowie das Energieforum Immer im Fokus ist hierbei die „ökonomische Nachhaltigkeit“.

    Ein zunächst dehnbarer Begriff, der soziale und umweltgerechte Verantwortung in Unternehmen meint und fordert. Und die beginnt dort, wo Firmen ihre Geschäftsaktivitäten so gestalten, dass sie produktiv jedoch auch ökologisch und sozial die Zukunft beeinflussen.

    Nachhaltigkeit auch für kleine Unternehmen wichtig

    Zwar sind zahlreiche Unternehmen mit Produktionsvorhaben und Firmenphilosophie schon in Richtung Zukunft abgebogen und stellen sich den Anforderungen an eine ökologische und sozial möglichst intakte Welt von morgen. Dennoch bleiben die Rufe nach "noch mehr" Nachhaltigkeitsbestrebungen.

    Nachhaltigkeit gewinnt auch bei kleineren Unternehmen an Bedeutung Diese würden laut Wirtschaftsförderung auch künftig nicht leiser. So werde etwa die Pflicht zur Berichterstattung über nachhaltiges Handeln ab dem kommenden Jahr für sehr viel mehr Unternehmen gelten.

    Viele Unternehmen bieten an, dass sie ihre Emissionen durch Aufforstung ausgleichen.
    Viele Unternehmen bieten an, dass sie ihre Emissionen durch Aufforstung ausgleichen. Foto: Matthias Bein/dpa

    Nach einer neuen EU-Richtline gewinne das Thema so auch für kleine Unternehmen zunehmend an Bedeutung. In diesen Berichten würden nämlich nicht nur eigene Unternehmensprozesse abgebildet, sondern auch die der Lieferanten oder nachgelagerte Prozesse eingebunden.

    Unterm Strich bedeutet das: Auch die kleinen Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass sie bei Geschäftsbeziehungen mit großen Unternehmen Treibhausgasbilanzen vorzuweisen haben. Da werde "Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsvorteil", prognostiziert die Wirtschaftsförderung.

    Treibhausgasbilanz als Basis für nachhaltiges wirtschaften

    Bleibt die Frage, wo Firmen überhaupt und an welcher Stelle Potenzial für ein "mehr" an Nachhaltigkeit haben. Laut Wirtschaftsförderung seien die Potenziale von Unternehmen sehr unterschiedlich. "Um eine gute Basis zu schaffen und den Überblick zu behalten, kommt man nicht darum herum eine Treibhausgasbilanz (THG-Bilanz) aufzustellen", meint die Wirtschaftsförderung.

    Die THG-Bilanz zeige an, wo die meisten CO2- Emissionen im Betrieb entstehen, und gebe die Grundlage, diese zu reduzieren. Für die Erstellung einer solchen Bilanz verweist die Wirtschaftsförderung abermals auf die Klimaallianz Karlsruhe, die mit einem Leitfaden zur Treibhausgasbilanzierung in Unternehmen sowohl einen ersten Überblick als auch Tools biete.

    Klimaschutzmaßnahmen können schon in den kommenden Jahren einen Nutzen für die Volkswirtschaft haben - durch eine Verringerung der Luftverschmutzung.
    Klimaschutzmaßnahmen können schon in den kommenden Jahren einen Nutzen für die Volkswirtschaft haben - durch eine Verringerung der Luftverschmutzung. Foto: Philippe Desmazes/AFP/dpa

    Mit einem Beitritt zur Klimaallianz könnten Unternehmen ihre Klimaschutzbemühungen außerdem sichtbar machen. "In einer Selbstverpflichtung erklären sie sich bereit, jedes Jahr eine Klimaschutzmaßnahme umzusetzen", erklärt die Wirtschaftsförderung. Außerdem biete die Stadt Karlsruhe Unternehmen an, sich am sogenannten KLIMAfit-Konvoi zu beteiligen.

    Bei diesem vom Land Baden-Württemberg geförderten Beratungsangebot erhalten die Unternehmen Expertenunterstützung bei der Aufstellung einer THG-Bilanz und eines daraus abgeleiteten Maßnahmenplans. Die Projektlaufzeit beträgt neun Monate. Derzeit seien es bis zu zwölf Unternehmen, welche die günstigen Bedingungen durch Landesförderung und Unterstützung der Stadt Karlsruhe nutzen könnten.

    Grundsätzlich stehe Unternehmen „die gesamte Bandbreite von Klimaschutzmaßnahmen zur Verfügung“. Zum Beispiel biete die Abwärmenutzung für viele produzierende Unternehmen ein hohes Einsparpotenzial und auch beim Stromverbrauch könne auf Ökostrom umgestellt werden.

    Weitere Tipps der Wirtschaftsförderung:

    • Regionale, saisonale und vegetarische Produkte in der Kantine
    • Ökologische Beschaffungskriterien berücksichtigen
    • E-Mobilität für Fuhrpark und Mitarbeiter begünstigen
    • Job-Rad-Angebote

    Die Darstellung der Wirtschaftsförderung hinsichtlich des nachhaltigen Wirtschaftens in Unternehmen macht deutlich, dass Nachhaltigkeit kein Begriff ist, der nebenbei realisiert werden kann, sondern vielmehr eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.

    Ist jeder Einzelne doch jeden Tag auf Ressourcen angewiesen und steht in Wechselwirkung zu seiner Umwelt. Auf die sowohl er Einfluss nimmt als auch die Umwelt auf ihn, womit sich der Kreis schließt: Das eine bedingt das andere und wirkt somit nachhaltig.

    Dieser Artikel erschien bereits im Oktober 2023 in unserem Wirtschaftsprintmagazin ka insight.

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