Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Frauen im Chefsessel: So halten es die Karlsruher Großen mit der Quote!

Karlsruhe

Frauen im Chefsessel: So halten es die Karlsruher Großen mit der Quote!

    • |
    • |
    Unter den 200 größten Unternehmen liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten aktuell  bei gerade mal 18,4 Prozent, in den Vorständen sogar nur bei 5,4 Prozent. Foto: Rolf Vennenbernd
    Unter den 200 größten Unternehmen liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten aktuell bei gerade mal 18,4 Prozent, in den Vorständen sogar nur bei 5,4 Prozent. Foto: Rolf Vennenbernd

    Energieversorger EnBW: "Vielfalt bereichert und verbessert"

    Logo des Energieversorgers EnBW
    Logo des Energieversorgers EnBW Foto: Uli Deck/Archiv

    Für die in Karlsruhe beheimatete EnBW gilt die oben genannte Regelung. Von 20 Aufsichtsratsmitgliedern sind derzeit fünf Frauen, wie eine Pressesprecherin auf Nachfrage von ka-news mitteilt. "Die gesetzliche Vorgabe von 30 Prozent wird mit der 2016 anstehenden Aufsichtsratswahl sukzessiv bei Neubesetzungen umgesetzt", versichert der Energieversorger. 

    Bei EnBW sei man davon überzeugt, dass Vielfalt im Unternehmen Prozesse und Entscheidungen bereichere und verbessere. "Diesem Verständnis folgend hat die EnBW die gesetzlichen Anforderungen zur Frauenquote nicht nur fristgerecht erfüllt, sondern darüber hinaus verbindliche Ziele für die Frauenquote festgelegt, die den individuellen Situationen in den verschiedenen Konzerngesellschaften und Managementebenen Rechnung tragen", so die Unternehmenssprecherin weiter. 

    Dazu zählt allem voran eine Zielquote von mehr als 20 Prozent für die beiden oberen Managementebenen der EnBW AG. Bis zum Jahr 2020 soll der Frauenanteil bei Führungspositionen Stück für Stück gesteigert werden und jede dritte Neubesetzung im Oberen- und Top-Management der Funktional- und Geschäftseinheiten mit einer Frau erfolgen. "Auf diese Weise wollen wir die derzeitige Frauenquote von gut vier Prozent im Top-Management und acht Prozent im oberen Management auf mehr als 20 Prozent im Jahr 2020 erhöhen", so EnBW.

    Drogerie-Riese dm: "Wesentlich ist für uns, wer am besten ins Team passt"

    Branchenprimus dm will seine neue Zentrale an der Durlacher Allee errichten.
    Branchenprimus dm will seine neue Zentrale an der Durlacher Allee errichten. Foto: Andreas Gebert

    Über 50.000 Mitarbeiter zählt das Karlsruher Unternehmen dm. Die neue Regelung gilt für das Unternehmen nicht, dennoch setzt man auf weibliche Führungskräfte. Christian Harms, als Arbeitsdirektor und Geschäftsführer verantwortlich für das Ressort Mitarbeiter, erklärt: "In unseren mehr als 1.700 dm-Märkten liegt der Anteil der weiblichen Führungskräfte bei über 80 Prozent. Im gesamten Unternehmen in Deutschland, exklusiv der dm-Märkte, sind mehr als 44 Prozent weibliche Führungskräfte."

    Lediglich im Aufsichtsrat ist der Frauenanteil niedriger:  Er liegt bei 15 Prozent. Eine Verpflichtung, den Frauenanteil auf im Aufsichtsrat auf 30 Prozent zu erhöhen, hat der Karlsruher Drogeriekonzern allerdings nicht. Harms betont: "Wesentlich sind für uns die Fragen, wer am besten in ein bestimmtes Team passt und für wen die Aufgabe am besten geeignet ist." Man beachte bei dm dabei die gesetzlichen Vorgaben und die Vereinbarungen mit den Betriebsräten. "Unsere Erfahrung zeigt, dass die richtigen Rahmenbedingungen für die Gestaltung einer Arbeitsgemeinschaft entscheidend sind und nicht die Frage nach dem Geschlecht oder der Herkunft oder einer pauschal festgesetzten Quote."

    Autohersteller Daimler: "Freiwillige Selbstverpflichtung ist nachhaltigster Weg"

    Der Autobauer Daimler baut sein Presswerk in Kuppenheim aus.
    Der Autobauer Daimler baut sein Presswerk in Kuppenheim aus. Foto: Wolfgang Kumm

    Ein weiteres großes Unternehmen in der Region: Daimler. Der Autohersteller beschäftigt Mercedes-Benz Werk Wörth  rund 11.700 Mitarbeiter. Als börsennotiertes Unternehmen gilt für Daimler ab 2016 die gesetzliche Regelung, die 30-Prozent-Quote bei der Neubesetzung von Aufsichtsratsposten umzusetzen. Nach dem deutschen Mitbestimmungsgesetz besteht der Aufsichtsrat der Daimler AG aus 20 Mitgliedern und setzt sich aus jeweils 10 Vertretern der Aktionäre sowie der Arbeitnehmer zusammen.

    Derzeit sitzen im Aufsichtsrat der Daimler AG fünf Frauen. "Im Aufsichtsrat der Daimler AG sind auf Anteilseignerseite mit Sari Baldauf, Andrea Jung und Petraea Heynike bereits seit 2013 30 Prozent Frauen vertreten. Der Aufsichtsrat  hat in seiner Sitzung am 1. Oktober 2015 beschlossen, der Hauptversammlung 2016 mit Petraea Heynike wieder eine Frau für eine weitere Wahlperiode im Aufsichtsrat vorzuschlagen", heißt es vonseiten des Autoherstellers auf Anfrage von ka-news. Für die Arbeitnehmerseite entspreche der Anteil an weiblichen Aufsichtsratsmitgliedern mit Sabine Maaßen und Elke Tönjes-Werner 20 Prozent.

    Die nächste Wahl der Vertreter der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat finde 2018 statt. Die Wahlvorschläge werden laut Daimler den gesetzlichen Anforderungen des Gesetzes zur gleichberechtigten Teilhaben von Frauen und Männern an Führungspositionen entsprechen. Darüber hinaus habe sich der Aufsichtsrat der Daimler AG darauf verständigt, dass die Anteilseigner- und Arbeitnehmerseite den gesetzlich geforderten Frauenanteil getrennt erreichen sollen.

    Zur Frauenquote heißt es vonseiten des Autoherstellers: "Daimler ist nach wie vor überzeugt, dass die freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen der nachhaltigste Weg ist, um einen höheren Anteil von Frauen in Führungspositionen zu erreichen. Beleg dafür ist, dass wir bei Daimler bereits seit 2006 unsere selbstgesteckten Ziele erreichen."

    Mehr zum Thema Frauenquote:

    Bundestag beschließt Frauenquote in Aufsichtsräten 

    Chancen-Gleichheit im Beruf: Wie ist die Lage in Karlsruhe? 

    Frauenquote? Das sagt ein KIT-Experte aus Karlsruhe 

    Jobchance schön und gut - aber: Wer will schon "Quoten-Frau" sein?!

    Daimler erhöht Frauenquote für die Belegschaft

    Studie zeigt: Frauen haben trotz Quote immer noch wenig zu sagen

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden