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Iffezheim: Nach Havarie am Schleusentor: In Iffezheim stehen die Schiffe Schlange

Iffezheim

Nach Havarie am Schleusentor: In Iffezheim stehen die Schiffe Schlange

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    Die Wasserstände im Südwesten sinken zwar wieder, wegen des Hochwassers der vergangenen Tage stauen sich aber an der Iffezheimer Schleuse am Oberrhein noch mindestens 35 Schiffe.
    Die Wasserstände im Südwesten sinken zwar wieder, wegen des Hochwassers der vergangenen Tage stauen sich aber an der Iffezheimer Schleuse am Oberrhein noch mindestens 35 Schiffe. Foto: Uli Deck/dpa

    Ein Güterschiff hat ein Schleusentor bei Iffezheim (Landkreis Rastatt) gerammt und dadurch zerstört. Der Schaden liegt ersten Schätzungen zufolge bei etwa 1,5 Millionen Euro, wie die Wasserschutzpolizei gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) am Sonntag, 12. November, mitteilte. Das niederländische Schiff setzte seine Fahrt danach fort.

    Gütermotoschiff rammt Schleuse bei Iffezheim am Samstag, 11. November 2023.
    Gütermotoschiff rammt Schleuse bei Iffezheim am Samstag, 11. November 2023. Foto: Henry Mungenast/EinsatzReport24

    Das Schleusentor wurde durch den Aufprall so stark beschädigt, dass es ausgetauscht werden muss, so die Polizei. Zum Unfallzeitpunkt befand sich noch ein weiteres Schiff in der Schleusenkammer - dieses wurde nicht beschädigt. Die Schleuse ist seit 1977 in Betrieb und gehört zu den größten und leistungsfähigsten Doppelschleusen Europas. Jedes Jahr wird sie von rund 25.000 Binnenschiffen mit 20 Millionen Gütertonnen passiert. 

    Steuerfrau war wohl betrunken

    Wie sich nach dem Unfall herausstellte, soll die Steuerfrau offenbar betrunken gewesen sein. Gegen sie werde wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs ermittelt, teilte die Wasserschutzpolizei am Freitag, 17. November, mit. Bei der Frau handle es sich zwar nicht um die Kapitänin des Gütermotorschiffs, sie sei zum Unfallzeitpunkt aber als Co-Pilotin am Steuer gewesen.

    Gütermotoschiff rammt Schleuse bei Iffezheim am Samstag, 11. November 2023.
    Gütermotoschiff rammt Schleuse bei Iffezheim am Samstag, 11. November 2023. Foto: Henry Mungenast/EinsatzReport24

    Kann der Schiffsverkehr weiterfahren?

    Der Schiffsverkehr könne jedoch normal weiterlaufen, so die Polizei, da noch eine Schleuse funktioniert. "Dadurch kann es in der nächsten Zeit immer wieder zu Verzögerungen im Schiffsverkehr kommen", so die Polizei.

    Wegen des Unfalls können Rheinschiffe die Schleuse Iffezheim vorerst nur über die linke Schleusenkammer passieren.

    Aktualisierung, 21. November: Hochwasser sorgt für Schiff-Stau am Schleusentor

    Wie aus diversen Medienberichten hervorgeht, stehen aktuell rund 35 Schiffe "in der Schlange", um das Schleusentor in Iffezheim zu passieren. Grund für den Schiff-Stau ist das Hochwasser. Der Rheinpegel befindet sich laut der Hochwassermeldezentrale (HVZ) über 7,50 Meter und somit über der Hochwassermarke II. Ist diese Marke erreicht, muss der Schiffsverkehr eingestellt werden. Laut der HVZ sinken die Wasserstände wieder. Ab Mittwoch kann der Schiffsverkehr voraussichtlich wieder starten. 

    Stand: 13. November, Bauzeit für neues Schleusentor dauert ein Jahr 

    Wie die WSV in einer Pressemitteilung am Montagabend, 13. November, mitteilt, sind Experten des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Oberrhein aktuell mit der Schadensaufnahme beschäftigt. Fest steht jedoch, dass das Schleusentor ausgebaut und ein neues Obertor eingesetzt werden muss. Bedeutet: Das rechte Schleusentor steht bis auf Weiteres nicht zur Verfügung! Rheinschiffe können über die linke Schleusenkammer passieren.

    Gütermotoschiff rammt Schleuse bei Iffezheim am Samstag, 11. November 2023.
    Gütermotoschiff rammt Schleuse bei Iffezheim am Samstag, 11. November 2023. Foto: Henry Mungenast/EinsatzReport24

    Was passiert bei Havarien?

    Ein Unfall auf Wasserstraßen - wie dem Rhein - wird als Havarie bezeichnet. Wie das weitere Vorgehen bei einem solchen Vorfall ist, legt das "Havariehandbuch der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes" fest. 

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    Foto: Thomas Riedel

    Aus Sicherheitsgründen müssen Schiffe in der Regel warten, bis sie an der jeweiligen Unfallstelle vorbei geleitet werden können. Denn bei einer unkontrollierten Passage können weitere Schäden bei den Unfallbeteiligten entstehen, erklärt eine Pressesprecherin der "Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt" mit Sitz in Bonn. ka-news.de sprach mit ihr bereits im Juli, bei der letzten großen Havarie auf dem Rhein. Je nachdem wo sich ein Schiffsunfall ereignet, kann der Schiffsverkehr auch umgeleitet werden. 

    Schiffs-Unfälle auf dem Rhein - zuletzt krachte an der Rheinbrücke Maxau

    Sie sind selten, aber wenn sie passieren, sind sie meist aufsehenerregend: Schiffs-Unfälle auf dem Rhein. Zuletzt krachte es im Juni 2023 an der Rheinbrücke Maxau bei Karlsruhe. Das Schiff war falsch beladen und blieb an einer Schiene unterhalb der Brücke hängen. Die Folge: Ein Schaden von einer halben Millionen Euro. Das Schiff musste seinerzeit sogar abgeschleppt werden.

    Mit Informationen der dpa.

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