"Karlsruhe ist mit einer Feuerwachen im Osten und einer Wache im Westen strategisch gut aufgeteilt", so Amtsleiter Florian Geldner gegenüber ka-news.de. "Wir sorgen für die Sicherheit der Bürger - unser Aufgabengebiet ist breit. Wir machen alles - von der Katze vom Baum retten bis zum Großbrand", so Geldner weiter.
Wir sind zu Besuch bei der Hauptfeuerwache im Osten. Sie ist am Oststadtkreisel angesiedelt. Der neue Standort verschafft ihr vor allem kurze Wege - sie ist schnell auf der Bundesstraße, auf der Autobahn und in der Stadt. Auch ohne Einsätze gibt es immer etwas zu tun: In den Hallen wird geschweißt, gesägt und repariert.

In der Metallwerkstatt sind die Feuerwehrleute dabei, ein neues Vordach für eine Feuerwache der freiwilligen Feuerwehr im Stadtkreis zu bauen. Das alte Vordach war aus Holz und muss ersetzt werden. In der Fahrzeughalle wird ein Defekt am Lichtmast repariert und in der Holzwerkstatt wird eine U-Strab Haltestelle für Planspiele nachgebaut.
Einsatz um 14 Uhr
Dann ein Einsatz, plötzlich muss alles schnell gehen: Die Polizei bittet um kurz nach 14 Uhr um Amtshilfe. Ein Garagentor muss geöffnet werden. Es wird Diebesgut dahinter vermutet.

Noch während Toröffnung erfolgt ein weiterer Einsatz für das sogenannte "Hilfeleistungslöschfahrzeug 2" (HLF) der Hauptwache. Diesmal ist es einen Autobrand auf dem Geigersberg in Durlach. Ein Oldtimer steht komplett in Flammen. Hier kommt auch die freiwillige Feuerwehr Durlach gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr zum Einsatz.
Pkw-Brände sind Routine
Nach dem Löschen werden Betriebsstoffe mit Ölbindemittel gebunden und aufgenommen. Um eine direkte Anwohnerin beruhigt schlafen lassen zu können, wird in ihrer Wohnung eine Schadstoffmessung durchgeführt. Die Messung ergibt keine Belastung der Luft.

Für Gruppenführer Michael Friedrich und die Frauen und Männer der freiwilligen Feuerwehr aus Durlach ist der Einsatz Routine. "Wir sind zu jeder Zeit einsatzbereit, ob bei der Arbeit oder in der Freizeit. Wenn der Piepser geht, gilt es sofort zum Gerätehaus zu fahren und sich auf die neue Situation einzustellen", so Friedrich.
Beim Fußball ein wenig abschalten
Für Einsatzleiterin Hofmann ist nach einem einfühlsamen Gespräch mit der Fahrzeuginhaberin der Einsatz beendet. "Es ist wichtig bei Einsätzen auch das Umfeld im Auge zu behalten", meint Hofmann kurz vor der Rückfahrt zur Wache.

Dort angekommen geht es auf den Fußballplatz - oben auf dem Dach der Wache. Bei Sonnenuntergang und Flutlicht wird nun Fußball gespielt - mit dabei auch die Musikbox. Gute Laune und Sport zur Stressreduzierung kurz vor dem Abendessen Zeitgleich wird unten in der Küche gekocht. Es gibt Linsen mit Spätzle und Saitenwürste. Zwischen 18 und 20 Essen werden in der Regel zubereitet.

Und wie es in für eine Reportage üblich ist, passiert es auch heute: Der Alarm kommt mitten beim Abendessen. Ein sogenannter "First Responder"-Einsatz für das HLF 2. Ein Fahrradfahrer hatte am Oststadtkreisel einen Unfall.
Der nächste Einsatz kommt
Der Notarzt und der Rettungswagen haben einen längeren Anfahrtsweg, die Feuerwehr hat einen kurzen Weg und so einen wichtigen zeitlichen Vorteil.

Daher überbrückt nun die Feuerwehr mit der Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Vor Ort wird der stark blutende Fahrradfahrer erst versorgt.
Das letzte Interview für heute
"Jeder Feuerwehrmann hat mindestens die Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert", erklärt Hofmann an der Einsatzstelle. Was aber wenn keine Hilfe mehr zu leisten ist? Wie gehen die Feuerwehrleute mit schwierigen Situationen um?

"Da hat jeder sein eigenes Schutzschild", berichtet Hans-Jürgen Stader. "Nicht ins Gesicht blicken wenn es nicht nötig ist - ein Gesicht brennt sich ein, ein lebloser Körper nicht", so Stader im Gespräch. "Wir werden regelmäßig geschult und reden viel miteinander", ergänzt Kollege Tobias Grünwedel. "Achtsamkeit - nicht nur für sich selbst sondern auch dem Kollegen gegenüber", so Grünwedel weiter.
Für mich endet nach diesem Gespräch ein ereignisreicher Arbeitstag. Die Nacht ist mittlerweile über Karlsruhe hereingebrochen und in der Fächerstadt wird es ruhiger. Für die Berufsretter der Feuerwehr ist aber erst am nächsten Morgen Feierabend.
Hier geht es zum ersten Teil der Reportage.