Vor einer Woche endete der zweitägige Faktencheck zu einer zweiten Rheinbrücke in Karlsruhe. Seit dem erklären sowohl Gegner als auch Befürworter des umstrittenen Brückenprojekts der Faktencheck habe sie in ihrer Auffassung bestätigt. Jede Seite will Recht haben.
Befürworter sehen sich bestätigt
So sehen die Befürworter ohne den Bau einer zweiten Rheinbrücke den Wirtschaftsstandort Karlsruhe in Gefahr. Zudem sei die bestehende Brücke der starken Verkehrszunahme nicht mehr gewachsen und müsse bald umfassend saniert werden. Das würde zu dauerhaften Vollsperrungen führen, ein Verkehrskollaps drohe. Auch sehen sie sich durch die Erkenntnisse des Faktenchecks darin bestätigt, dass das Projekt insbesondere aufgrund der künftigen Verkehrszunahme dringend notwendig sei. Bürger könnten so von Verkehrsproblemen entlastet werden.
Der Faktencheck widerlege die Argumente der Brückenbefürworter, finden dagegen die Brücken-Gegner. Im Rahmen des Faktenchecks sei klar belegt worden, dass die Rheinbrücke nicht für den Stau verantwortlich sei. Dieser würde durch die neue Brücke nicht gelöst, sondern nur verlagert. Auch sei herausgearbeitet worden, dass eine Sanierung der bestehenden Rheinbrücke ohne längeren Eingriff in den Verkehr, sowie der Bau einer Ersatzbrücke möglich seien.
Gegner sehen sich im Recht
"Viele Fragen konnten geklärt werden, wir nehmen aber auch eine ganze Reihe von Hausaufgaben mit", sagte Staatssekretärin Gisela Splett am Ende des Faktenchecks. Die nun anstehenden Schritte sollen am Dienstag, 29. November 2011, im Rahmen einer gemeinsamen Kabinettssitzung der Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz abgestimmt werden.
Das rund 100 Millionen Euro teure Projekt "Zweite Rheinbrücke" ist seit Jahrzehnten Zankapfel in der Region. Wirtschaftsverbände fordern dringend den Bau einer zweiten Brücke, sie sehen ohne Brücke den Wirtschaftsstandort Karlsruhe in Gefahr. Umweltverbände und Bürgerinitiativen warnen zudem vor starken Belastungen für Mensch, Natur und Umwelt und befürchten eine Zunahme an Lärm und Abgasen.
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