Die Stadt Karlsruhe plant den Neubau einer Hauptfeuerwache. Der geplante Gebäudekomplex wird aus zwei autarken Baukörpern bestehen. Das erste Gebäude, mit dessen Bau bereits vor drei Jahren begonnen wurde und mit dessen Inbetriebnahme bereits im März 2017 geplant wird, soll künftig die Integrierte Leitstelle darstellen. Sie wird gemeinsam von Stadt- und Landkreis Karlsruhe mit dem DRK betrieben werden. In diesem Baukörper werden sich künftig auch die Stabsräume der Stadt zur Bewältigung von Großschadenlagen bis hin zur Katastrophe befinden.
"Die neue Hauptfeuerwache ist im Verbund mit der Integrierten Leitstelle ein Leuchtturmprojekt, das sich aufgrund der Komplexität und der hohen Anforderungen an die Organisation und Abläufe einer Leitstelle und eines Feuerwehralltags von anderen Baumaßnahmen unterscheidet", sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup.

(Der Bau der Integrierte Leitstelle ist bereits abgeschlossen.)
Zwei Bomben gefunden
Der Spatenstich für den zweiten Baukörper fand nun am Freitag statt. Dieser zweite Baukörper soll als eine große Fahrzeughalle, diverse Werkstätten sowie Büro- und Sozialräume dienen. Bereits vor dem Spatenstich wurden zwei Meter starke obere Erdschichten abgetragen. Bei der anschließenden Kampfmittelsondierung wurden zwei Bomben gefunden."Der aktuelle Terminplan sieht die Fertigstellung des Gebäudes bis Ende 2020 vor. Der Probebetrieb kann ab Anfang 2021 aufgenommen werden", erläuterte Mentrup.

(Die Bauarbeiten haben bereits begonnen.)
Warum braucht Karlsruhe eine neue Hauptfeuerwache?
Die einsatztaktische Sicht und die bauliche Situation der alten Hauptfeuerwache in der Karlsruher Ritterstraße stellen die Hauptgründe für einen Neubau dar. Die räumlichen Gegebenheiten der inzwischen über 80 Jahre alten und unter Denkmalschutz stehenden Hauptfeuerwache entsprechen nicht mehr den Standards, die an eine moderne Feuerwache zu stellen sind, auch Erweiterungsmöglichkeiten sind nicht vorhanden. "Sonderfahrzeuge können beispielsweise aus Platzgründen nicht in der Feuerwache in der Ritterstraße untergebracht werden", so Mentrup.
Die Lage der heutigen Hauptfeuerwache ist mit Blick auf die Erfüllung der Qualitätskriterien nicht optimal. Mit dem neuen Standort können zusätzliche Bereiche im östlichen Stadtgebiet abgedeckt und somit die Zahl der Ziele, die in der vorgeschriebenen Zeit erreicht werden, deutlich gesteigert werden.

(Das Modell des Büros der freien Architekten Harder, Stumpfl und Schramm.)
"Es ist wichtig, dass die Standpunkte beider Karlsruher Wachen besser im Stadtgebiet verteilt sind, um so eine höhere Sicherheit zu schaffen", erklärt Landesbranddirektor Karsten Homrighausen. Mit dem Zitat von Antoine de Saint-Exupery: "Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen - denn Zukunft kann man bauen.", verdeutlicht Homrighausen die Wichtigkeit des Bauvorhabens.

(Am Freitag fand der Spatenstich für die Hauptfeuerwache statt.)
Besonderheiten der neuen Hauptfeuerwache
Ein Besonderheit der neuen Feuerwache ist eine eingeschossige Fahrzeughalle: "Die Einsatzfahrzeuge stehen nicht in einzelnen hinter Hallentoren. Sie befinden sich in einer Art Tiefgarage, aus der sie im Alarmfall in Zugformation über eine Rampe ausrücken", so Mentrup. "Der 30 Meter hohe Schlauchturm auf der Nordseite dient gleichzeitig als Übungsturm. An der nordwestlichen Ecke befindet sich zudem ein unterirdische Container-Port für Abholbehälter", so Mentrup über noch weitere Besonderheiten der neuen Hauptfeuerwache.