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Karlsruhe: Nach Bombenfund in Karlsruhe: "Wir mussten einfach einen Cut machen"

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Nach Bombenfund in Karlsruhe: "Wir mussten einfach einen Cut machen"

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    Nach Bombenfund in Karlsruhe: "Wir mussten einfach einen Cut machen"
    Nach Bombenfund in Karlsruhe: "Wir mussten einfach einen Cut machen" Foto: ps

    "Es war ein kleiner Kraftakt", berichtet Peterle am Tag nach dem Fund einer 500-Kilo-Fliegerbombe im Gespräch mit ka-news. Bis 18 Uhr mussten rund 1.000 Personen in einem 400-Meter-Radius in Sicherheit gebracht werden. Gegen 20.15 Uhr begannen die Experten dann mit der Entschärfung. Nach rund einer Stunde stand fest: Der Zünder der Bombe kann nicht restlos entfernt werden. Daher wurde die Bombe verladen und auf ein Gelände nach Sindelfingen gebracht.

    Peterle will Pendler und Anwohner nicht hinhalten

    "Ich hatte nicht meinen besten Tag, aber die Bedingungen waren auch sehr ungünstig", schildert Peterle am Tag nach dem Einsatz in Karlsruhe. Es sei nass und matschig gewesen - "wir konnten nicht sauber ran." Peterle wollte die Wartezeit für die Betroffenen aber möglichst kurz halten.

    Auch weitere Verzögerungen beim Bahnverkehr sollten vermieden werden. Für die Entschärfung mussten die  Gleise im betroffenen Gebiet zwischenzeitlich stillgelegt werden. Die Folge: Fünf Regional- und zwei Straßenbahnen mussten aufgrund der Entschärfung entfallen. "Wir mussten dann einfach einen Cut machen", fasst Peterle zusammen.

    Karlsruher Gelände gilt als belastet

    "Es gab ein kleines Restrisiko, aber das war so gering, dass wir einen Transport nach Sindelfingen für unbedenklich hielten", so Peterle weiter. Die Bombe wurde anschließend auf ein Bombenbergungsfahrzeug geladen, das ein Kollege nach Sindelfingen brachte. "Es gibt sicherlich entspanntere Fahrten, wenn die Bomben bereits restlos entschärft sind", beschreibt Peterle die Situation.

    Zur Absicherung begleitete eine Streife mit Blaulicht das Fahrzeug auf der Autobahn. "Wenn uns jemand hinten rein fährt, kann es nochmal brenzlig werden", erklärt der stellvertretende Einsatzleiter. Die Bombe kam aber sicher in Sindelfingen an und konnte dort vor Ort von Peterles Kollegen mit speziellem Werkzeug entschärft werden. "Die hatten es dort einfacher und mussten dabei auch nicht knietief im Matsch stehen", berichtet Peterle.

    Der Einsatz nahe der zukünftigen Feuerwehrwache könnte für das Team nicht der letzte gewesen sein. Bei dem Gelände ist nach Peterles Einschätzung auch weiterhin mit Bombenfunden zu rechnen: "Ich will nicht Orakel spielen, aber das Gelände wird als belastet eingestuft." Gut möglich, dass Peterle und seine Kollegen sich bald schon auf einen weiteren Einsatz in Karlsruhe vorbereiten müssen.

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