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Karlsruhe: Wohnraum-Suche in Karlsruhe: "Dieser Antrag gehört in den Müll!"

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Wohnraum-Suche in Karlsruhe: "Dieser Antrag gehört in den Müll!"

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    Papierzettel mit Wohnungsgesuchen an einem Laternenmast. (Symbolbild)
    Papierzettel mit Wohnungsgesuchen an einem Laternenmast. (Symbolbild) Foto: Peter Kneffel

    Wie bekommt man den Wohnraummangel in Karlsruhe in den Griff? Die Grünen-Fraktion und die Wählergemeinschaft "Gemeinsam für Karlsruhe" (GfK) haben eine Idee, wie man des Problems Herr werden könnte: In einem gemeinsamen Antrag schlagen sie vor, dass die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit den Bürgervereinen und Ortsverwaltungen leerstehende Immobilien in Karlsruhe identifiziert.

    "Das ist ein Antrag für den Müll!"

    "Die Anzahl der leerstehenden Häuser ist in Karlsruhe zwar überschaubar", heißt es im gemeinsamen Antrag, "jedoch sehen wir in der Identifizierung und Wiederbenutzung von leerstehenden Immobilien einen weiteren kommunalen Bereich zur Behebung des Wohnraummangels." Die Stadtverwaltung soll dann den Eigentümern geeignete Fördermöglichkeiten unterbreiten. Auf diese Weise sollen die leerstehenden Immobilien dann dem sozialen Wohnungsmarkt zu Verfügung gestellt werden.

    "Wir sind schon happy, wenn wir dadurch für die ein oder andere Familie Wohnraum schaffen können", so Friedemann Kalmbach (GfK). Auch Grünen-Stadtrat Michael Borner warb bei der Sitzung des Gemeinderats für die Idee. Aus den Reihen der anderen Stadträte gab es allerdings ein geteiltes Echo. "Das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein", erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Tilmann Pfannkuch

    Auch die Idee, die Bürgervereine für die Suche nach leerstehenden Häusern einzuspannen, kam weniger gut an. So äußerte SPD-Stadtrat Parsa Marvi die Vermutung, dass die Bürgervereine vermutlich an dieser Aufgabe gar nicht beteiligt werden möchten. Zustimmung erhielt er von Paul Schmidt (AfD): "Die Bürgervereine kümmern sich bereits." Die bestehenden Mechanismen für die Wohnraum-Akquise seien bereits ausreichend.

    Hörbar erbost über den Vorschlag der Grünen und der GfK war allerdings Karl-Heinz Jooß von der FDP. "Dieser Antrag gehört in den Müll", schimpfte der Stadtrat. Es gebe Immobilienbesitzer, die für Familienmitglieder den Raum freihalten würden. Andere würden durch die vermieterfeindliche Rechtssprechung schlichtweg abgeschreckt. Als Immobilienbesitzer wolle er nicht von Bürgervereinen bespitzelt werden.

    Stadt will auf Wohnungsbesitzer zugehen

    Oberbürgermeister Frank Mentrup versuchte, zu beschwichtigen. Die Stadt habe nicht vor, Immobilienbesitzer auszuspähen. Vielmehr plant die Stadt, auf die Bürgervereine und die Ortsverwaltungen zuzugehen. Die Verwaltung soll dann mit den Eigentümern der betroffenen Immobilien in Kontakt treten und die Hausbesitzer über die verschiedenen Fördermöglichkeiten durch das Land oder die Stadt informieren.

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