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Winterschlaf: Was machen Wespen und Bienen im Winter?

Winterschlaf

Was machen Wespen und Bienen im Winter?

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    Eine emsige Wespe kriecht aus ihrem Nest - doch was passiert im Winter mit ihnen?
    Eine emsige Wespe kriecht aus ihrem Nest - doch was passiert im Winter mit ihnen? Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa, (Archivbild)

    Wespen und Bienen sind von Frühjahr bis Herbst aktiv und haben im Sommer ihre Hochzeit. Dann nämlich bringen die emsigen Insekten Pollen und Nektar der Blüten in ihre Nester und versorgen die Königin fleißig mit Futter. Diese garantiert die Nachkommen für das nächste Jahr - und an ihr hängt das Überleben des ganzen Volkes. 

    Doch wo überwintern Bienen- und Wespenvölker? Sterben die Tierchen im Herbst oder halten sie Winterschlaf? Was passiert im Winter mit den Königinnen und dem Nachwuchs? Alles Wichtige zur Überwinterung der Insekten, erfahren Sie in diesem Artikel.

    Überleben Wildbienen (Hummeln) die kalte Jahreszeit?

    Bei den sozialen Wildbienen, die auch Hummeln genannt werden, stirbt laut Deutsche Wildtier Stiftung im Herbst das gesamte Hummelvolk, etwa 600 Tiere. Und auch die Königin schafft es nicht durch den Winter. Stattdessen ruhen die Hoffnungen auf den Jungköniginnen, die das fleißige Hummelvolk zwischen Frühjahr und Herbst herangezogen hat. Der Nachwuchs sucht sich Plätze, an denen er bis zum nächsten Jahr überwintern kann - oftmals befinden sich diese in etwa 15 Zentimeter Tiefe im Erdboden. Auch unter einem Laubhaufen, einer Baumwurzeln oder in einer Mauerritze können die Tierchen einen geeigneten Unterschlupf für die Überwinterung finden, schreibt die Deutsche Wildtier Stiftung.

    Wichtig ist vor allem, dass der Überwinterungsplatz kühl bleibt und reichlich Schatten bietet, denn in der prallen Sonne besteht die Gefahr, dass die Jung-Insekten zu früh erwachen und für ihre Hochzeit noch nicht stark genug sind. Ein körpereigenenes Frostschutzmittel wappnet die Insekten zudem für Temperaturen von bis zu -19 Celcius.

    Was machen Honigbienen im Winter?

    Anders als die Wildbiene stirbt im Winter nicht automatisch das ganze Honigbienenvolk. Sobald der Winter und mit ihm der Frost kommt, ziehen sich die Bienen in einer Wintertraube zusammen, in deren Mitte sich die Königin befindet. Ihr Überleben hat oberste Priorität. Im Bienennest belibt es durch ständiges Muskelzittern der Insekten schön warm und es hat etwa 25 Grad Celsius. Die Energie dafür beziehen die Honigbienen aus ihrem Futterertrag, dem aus dem Blütennektar gewonnenen Honig. Ihr Überleben hängt also davon ab, wie groß der angehäufte Nahrungsvorrat ist, zu dem jede einzelne Honigbiene über den Sommer beigetragen hat. Laut Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen braucht ein starkes Bienenvolk ungefähr 20 Kilogramm Futter, um die kalte Jahreszeit zu überdauern.

    Wie überwintern Wespen?

    Ähnlich schlecht wie Hummeln kommen auch Faltenwespen (dazu gehören Hornissen, Deutsche Wespen und Gemeine Wespen) durch den Winter. Denn wieder stirbt zur kalten Jahreszeit ein ganzes Wespenvolk mit ihrer Wespenkönigin. Zurückbleiben die Wespennester, die ab Herbst unbewohnt sind und verfallen. Wie bei den Hummelvölkern überleben nur die jüngsten Mitglieder des Wespenstaates, nämlich die Nachkommen der Wespenköniginnen, die das Wespenvolk über den Sommer herangezogen hat. Ein erfolgreiches Wespenvolk produziert im Laufe seines Lebens etwa 200 Jungköniginnen. Zum Überwintern suchen sich die Jungköniginnen geschützte Plätze, am liebsten in der Erde. Manchmal verirren sich die Insekten hierzu auch in Wohnungen von Menschen.

    Wie hoch sind die Überlebens-Chancen von Bienen und Wespen im Winter?

    Die Überlebens-Chancen von Wespen- und Hummelvölkern sind alles andere als rosig: So schafft es laut Deutsche Wildtier Stiftung von zehn Hummelköniginnen nur eine durch den Winter. Witterungseinflüsse wie heftige Temperaturschwankungen und Überschwemmungen sowie natürliche Feinde wie Vögel und Igel machen die Überwinterung der Hummeln zu einer lebensgefährlichen Unternehmung.

    Auch die Wespen-Jungköniginnen überstehen oftmals den Winter nicht, weil sie krank werden, etwa durch Pilzinfektionen. Ihre Winterstarre macht sie zudem zu einer einfachen Beute für Vögel oder anderen Insektenliebhabern. Mehr von eigenen als von äußeren Umständen ist dagegen das Überleben der Honigbienen abhängig. Und schließlich überwintert es sich in der Gemeinschaft immer noch am Besten.

    Übrigens: Nicht alle Insekten, erwachen gleichzeitig aus dem Winterschlaf.

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