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Karlsruhe: What the www?! Hashtag-Kampagnen - Die prominenten Rauten-Revoluzzer

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What the www?! Hashtag-Kampagnen - Die prominenten Rauten-Revoluzzer

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    #BringBackOurGirls - auch Supermodel Cara Delevingne schließt sich der Kampagne an. Aber macht eine solche Hashtag-Kampagne Sinn?
    #BringBackOurGirls - auch Supermodel Cara Delevingne schließt sich der Kampagne an. Aber macht eine solche Hashtag-Kampagne Sinn? Foto: (mw/Kim Ludbrook)

    Sie sind selten, agieren meist still und doch bedacht: Ja, es gibt sie, die prominenten Welt-Verbesserer, die Star-Revoluzzer, diejenigen, die zu der Erkenntnis gekommen sind, sich bereits alle eigenen Träume erfüllt zu haben und nun die der anderen wahr werden lassen zu wollen.

    Doch während Bono, Angelina Jolie und Madonna in afrikanischen Schulbaracken Beton mischen, Waisenkinder adoptieren und Spendenfonds für Hurricane-Opfer betreuen, gibt es auch die Pappschild-Helden.

    Eine Raute ersetzt nicht den verbalen Protest

    Sie tauchen auf wie Sand am Meer und vor allem immer dann, wenn gerade eine große Flut Gutmenschentum über Hollywood hereinbricht. Sie treten vor die Kamera, zeigen sich im besten Licht und mit haben die vorgefertigten Hashtag-Lettern noch einmal mit extra fettem Edding markiert. Supermodel Cara Delevingne, Ashton Kutcher, Michelle Obama, Kim Kardashian, Jessica Biel, Justin Timberlake - sie alle machen mit Hashtag-Bildern auf weltweite Ungerechtigkeiten, Verbrechen und Faschismus aufmerksam, bedienen sich dabei an bereits kursierenden Hashtags und der Manier, die Miene so gut wie möglich zu verziehen.

    Es geht ihnen um die von Islamisten entführten Mädchen in Nigeria, um Folter und um Respekt vor Frauen. Das Ziel: Die Internetgemeinschaft dazu aufzurufen, die Schattenseiten der Welt zu erkennen und Solidarität mit den Betroffenen zu zeigen. Aber ist das der richtige Weg? Lässt sich Solidarität mit einer Raute, zigtausend Likes und einem Partyfoto-Verlauf in der restlichen Timeline ernst nehmen?

    Tatsächlich liegt das im Auge des Betrachters. Auf der einen Seite muss man dem Hashtag-Schild-Trend zugestehen, dass er Aufmerksamkeit erregt und womöglich viele Menschen zum Nachdenken und Recherchieren anregt, die ihren Alltag überwiegend nach Unterhaltung und sozialen Netzwerken richten. Das ist gut. Doch auf der anderen Seite wirkt ein weißes Pappschild wie eine flammende Kerze im Wind. Wer wirklich etwas bewegen will, kommt mit einem Hashtag nicht weit. Vor allem Prominente mit Vorbildfunktion sollten eigentlich genau das vermitteln. Letztlich gilt eins: Eine Raute ersetzt den verbalen Protest nicht.

    Ab sofort wirft ka-news jeden Mittwochnachmittag einen Blick in die Abgründe des Internets. Welchen Trend das www-Volk gerade feiert, welches Ulk-Tier gerade gehypt wird und welche Peinlich-Posts Sie nicht verpassen dürfen - Marie Wehrhahn hält Sie in der Kolumne "What the www?!" auf dem Laufenden.  

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