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Karlsruhe: "Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten": Das sagen die Stadträte über den Bau der Hagsfeld-Umfahrung

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"Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten": Das sagen die Stadträte über den Bau der Hagsfeld-Umfahrung

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    "Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten": Das sagen die Stadträte über den Bau der Hagsfeld-Umfahrung
    "Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten": Das sagen die Stadträte über den Bau der Hagsfeld-Umfahrung Foto: rmv

    Es war eine emotional aufgeladene Sitzung, zu der der Gemeinderat am Dienstag in der Gartenhalle zusammenkam. Der Tagesordnungspunkt 10, die Umfahrung Hagsfeld, erhitzte schon lange die Gemüter von Anwohnern und Politikern gleichermaßen.

    Das spiegelte sich auch auf den Besucherrängen wider: Trotz Corona hatten sich viele Bürger entschlossen, der Entscheidung der Stadträte beizuwohnen. Vor der Gartenhalle hatten sich vor und während der Sitzung zudem Demonstranten von Fridays For Future Karlsruhe versammelt. Die Klimaaktivisten protestierten lautstark gegen den Bau der Entlastungsstraße.

    Brückenlösung nicht unbedingt vom Tisch

    Genützt hat das allerdings nichts: Mit 27 Ja-Stimmen und 20 Gegenstimmen wurde der Bau der Straße bewilligt. Sie wird nun zunächst vom Regierungspräsidium in einem Planfeststellungsverfahren auf ihre Umsetzbarkeit geprüft.

    Überraschend: Die Stadträte haben sich - entgegen der Empfehlung der Stadt Karlsruhe - für die Trog- anstatt die Brückenvariante entschlossen, mit der die Umfahrung die DB-Bahngleise umgehen soll. Trotzdem heißt das nicht, dass die Brückenvariante für immer vom Tisch ist: Gibt es etwa umweltrechtliche Komplikationen, ist die Brücke immer noch eine Alternative.

    "Wir haben den Hagsfeldern unser Wort gegeben und dazu müssen wir stehen"

    "Kein Projekt hat uns so sehr beschäftigt wie die Nordtangente", sagt CDU-Stadtrat Thorsten Ehlgötz. Seine Fraktion sowie die SPD sind sich am Dienstag einig: "Wir haben den Hagsfeldern unser Wort gegeben und dazu müssen wir stehen", so SPD-Fraktionsvorsitzender Parsa Marvi.

    Parsa Marvi
    Parsa Marvi Foto: SPD Karlsruhe

    Auch Oberbürgermeister Frank Mentrup zeigt sich vom Nutzen der Umfahrung überzeugt, sieht sie als alternativlos. "Anders bekommen wir den Verkehr aus Hagsfeld nicht raus." Speziell ist sich auch FDP-Stadtrat Karl-Heinz Jooß sicher: "Die Hagsfelder leiden darunter. Wir haben die Umfahrung versprochen, und wir müssen es auch machen. Das kann hier nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die momentane Situation ist schlecht, das kann so nicht bleiben. Es wird außerdem eine Entlastung für Rintheim sein."

    Karl-Heinz Jooß wird im Sommer nicht mehr für die FDP antreten.
    Karl-Heinz Jooß wird im Sommer nicht mehr für die FDP antreten. Foto: FDP Karlsruhe

    Während SPD, FDP, AfD, und Freie Wähler/Für Karlsruhe daher für die Verwirklichung des Millionenprojekts stimmen, fordern die Grünen, die Linke und die KAL/Die Partei den sofortigen Stopp des Projektes.

    "Das ist eine Zerschneidung der Landschaft, für die ich nicht verantwortlich sein will"

    Sie sind weder von der Idee, noch vom Ergebnis der Abstimmung angetan. Genau wie die Fridays-For-Future-Demonstranten, die vehement vor den Fenstern des Sitzungssaals protestierten und gegen die Scheiben klopfen, mahnen sie vor den Konsequenzen, die diese Umfahrung mit sich trüge.

    "Das ist eine Zerschneidung der Landschaft, für die ich nicht verantwortlich sein will", distanzieren sich die Grünen vom Bauvorhaben in Hagsfeld. Das Problem des vielen Durchfahrtsverkehrs werde kaum gelöst, außerdem wäre die Lärmbelastung keineswegs geringer. KAL/Die Partei-Stadtrat Lüppo Cramer fasst zusammen: "Wer Straßen sät, wird Verkehr ernten."

    Stadtrat Lüppo Cramer (Karlsruher Liste).
    Stadtrat Lüppo Cramer (Karlsruher Liste). Foto: www.kult-fraktion.de
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