Der Tee wird vorbereitet, der Kofferraum beladen. Seit dem 7. Dezember darf der Kältebus wieder seiner Arbeit nachgehen. Das Ziel: Möglichst viele Obdachlose in den kalten Jahreszeiten ansprechen und Hilfe anbieten. Nach einem Jahr coronabedingter "Zwangspause" ist die Erleichterung natürlich groß.
Im Bus gilt die 2G Regel
"Wegen den ständig wechselnden Corona-Verordnungen konnten wir im Jahr 2020 nur zehn Mal mit dem Bus rausfahren", erklärt die stellvertretende Geschäftsstellenleiterin des DRK Karlsruhe, Aksana Novikova, im Gespräch mit ka-news.de.

Da sich die Situation in diesem Jahr auf keinen Fall wiederholen sollte, mussten vom DRK entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. "Es dürfen nur noch ehrenamtliche Mitarbeiter mitfahren, die entweder geimpft oder genesen sind", so Novikova weiter. Des Weiteren dürften von insgesamt acht Plätzen im Bus nur zirka die Hälfte besetzt werden. Eine FFP2-Maskenpflicht soll die Helfer zusätzlich schützen.

"Wir haben für dieses Jahr zirka 30 bis 40 Helfer, die sich über unseren Server für die jeweiligen Touren anmelden können", berichtet Novikova. Eine Maskenausgabe oder die Durchführung von Corona-Impfungen an Obdachlose seien jedoch nicht in Planung. Endgültig ausschließen möchte das die stellvertretende Geschäftsstellenleiterin aber nicht: "Wenn die Stadt deshalb auf uns zukommen würde, könnten wir da sicher helfen." Aber wie lange wird der Kältebus überhaupt im Einsatz sein?
Bürger können Hinweise an der DRK geben
Laut Novikova werden sie und ihr Team zweimal pro Woche, jeweils dienstags und donnerstags, bis voraussichtlich Ende Februar oder März auf Tour sein. Pro Tour seien wiederum mindestens sechs Stationen eingeplant, darunter auch die sogenannten "Hotspots."

"Wir werden natürlich die bekannten Plätze in Karlsruhe anfahren wie zum Beispiel den Karlsruher Hauptbahnhof oder den Entenfang. Ansonsten orientieren wir uns an den Hinweisen der Bürger und stehen im Austausch mit anderen Organisationen", so Novikova.
Vor Ort werden die Personen dann von den Helfern direkt angesprochen oder die Obdachlosen kommen von selbst auf sie zu. Angst darum, dass das Angebot von "Nicht-Obdachlosen" ausgenutzt werden könnte, hat Novikova nicht.
16 Personen beim ersten Einsatz versorgt
"Man sieht es nicht immer, ob es sich um Obdachlose handelt. Aber ich glaube kaum, dass die Menschen, die nicht darauf angewiesen sind, einen gebrauchten Schlafsack haben wollen", sagt sie. Apropos Schlafsack: Gibt es in diesem Jahr überhaupt genügend Spenden, die verteilt werden können?
Zwar könne das DRK nicht von einem Mangel sprechen wie Novikova auf Nachfrage der Redaktion mitteilt, doch grundsätzlich gilt: Jede Spende wird benötigt. Das wurde auch infolge des ersten Einsatzes des Kältebusses am vergangenen Dienstag deutlich. So konnte das DRK insgesamt 16 Personen antreffen. "Es lief ganz gut, aber wir können natürlich nicht sagen, ob es auf den nächsten Touren vielleicht mehr werden", erklärt Novikova.
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