Diese Beiden potenziellen Arbeitnehmer sind für ein Unternehmen, verständlicherweise, nur schwer vergleichbar. Doch welche Fähigkeiten bringt ein Bewerber als ehemaliger Angehöriger der Bundeswehr, der das 30. Lebensjahr längst vollendet hat, mit in die freie Wirtschaft?
Nun, die ausgeprägte Lebenserfahrung, Führungserfahrung und die Belastbarkeit im Umgang mit Stresssituationen zählen hierbei wohl zu den markantesten Merkmalen. Ein Bewerber „mit Disziplin und einer klaren Struktur“ sagt Jürgen Götz, Unternehmensberater aus Dettenheim.
Der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr
Doch der berufliche Übergang vom Soldatendasein zum Arbeitnehmer soll gut durchdacht sein. Hierzu bietet der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr ein festgelegtes Budget an, das zur zivilberuflichen Aus- und Weiterbildung genutzt werden kann und sollte. Um dieses Geld sinnvoll einzusetzen bietet der breit gefächerte Markt der weiterbildenden Schulen viele Möglichkeiten, wie beispielsweise die Ausbildung zum staatlich geprüften Betriebswirt an der Merkur Akademie International in Karlsruhe. Die Kosten dieser Ausbildung werden komplett vom Berufsförderungsdienst übernommen.
Der staatlich geprüfte Betriebswirt
Diese Vollzeitweiterbildung wird in zwei Jahren absolviert und beinhaltet gleichzeitig den Erwerb der Fachhochschulreife. Verschiedene Exkursionen und Seminare sind, neben der Vertiefung der bisherigen Kenntnisse der Betriebswirtschaftslehre, eine praxisbezogene Ergänzung zum schulischen Alltag. Neben der Fremdsprache Englisch kann eine zweite Fremdsprache gewählt werden. Der Absolvent hat die Wahlmöglichkeit zwischen Französisch und Spanisch. Eine zweite Fremdsprache sowie die Profilierung in den Fachrichtungen Marketing oder Tourismus, ermöglichen eine Spezialisierung. Die Vorraussetzungen für diesen Werdegang sind mit einer Ausbildung, einjähriger Berufserfahrung in einem kaufmännischem Beruf und einem mittleren Bildungsabschluss erfüllt.
Der Bachelor of Arts
Die Merkur Akademie International bietet außerdem die Möglichkeit ein einjähriges Aufbaustudium zum Bachelor of Arts an einer Partneruniversität in Großbritannien zu absolvieren. Dieser europäische Hochschulabschluss ist in Deutschland weitestgehend anerkannt. Die Studiengebühren in England, sowie Gebühren für ein Studium an einer Fachhochschule in Deutschland, werden ebenfalls vom Berufsförderungsdienst der Bundeswehr, im Rahmen des jeweiligen zur Verfügung stehenden Budgets, finanziert.
Fazit
Der Bundeswehrsoldat hat es nicht immer schwer sich gegenüber jüngeren Bewerbern zu beweisen, zumindest wird er in zivilen Berufen nicht als Soldat gesehen, sondern als vor allem im „Dienstleistungsbereich“ starke Persönlichkeit, so Jürgen Götz. Er könne „Vorgaben umsetzen“ und man müsse ihm nicht erst noch die „Uhrzeit beibringen“. Auch „selbstständiges arbeiten“ verbindet der Unternehmensberater mit ehemaligen Soldaten.
Auch Manuel Fetzner, Ausbildungsmanager der Stadt Karlsruhe, lobt ehemalige Soldaten als Bewerber. Die Tür zu Stellen im öffentlichen Dienst und auch für den gehobenen Beamtendienst stünden offen und das nicht nur mit dem sogenannten Eingliederungsschein. Das Alter und die berufliche Herkunft spielte bei der Auswahl der Bewerber keine Rolle, so lange die vorgegebenen Qualifikationen erfüllt würden.
André Reimann, Stefan Laube und Jens Moock
Dieser Artikel ist Teil eines gemeinsamen Projekts von ka-news mit der Merkur Akademie International, bei dem angehende Betriebswirte in Kleingruppen Artikel zum Thema "Zukunftschancen" geschrieben haben. Hier geht es zu den übrigen Artikeln.