Am Sonntag, 26. Mai, besuchte Kai Tegethoff Karlsruhe. Vor dem Karlsruher Schloss hat sich der EU-Kandidat ab 12 Uhr zu politischen Themen ausgetauscht.

Ab 14 Uhr ging es mit dem Fahrrad durch die Stadt: Zum Ausklang gab es noch Abendprogramm und Snacks an der Günther-Klotz Anlage.

Unterstützt wurde Kai Tegethoff von Fabian Gaukel und Adina Geißinger, den Spitzenkandidierenden für die Kommunalwahl in Karlsruhe, sowie von der baden-württembergischen Landesvorsitzenden Jennifer Maahs und dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden Kai Stricker.
"Kommunal- und Europapolitik passen gut zusammen"
Kai Tegethoff möchte seinen Mitstreitern helfen, Volt auf die politische Landkarte in Karlsruhe, "im Herzen Europas", zu setzen. "Kommunal- und Europapolitik passen gut zusammen", sagt der 39-jährige EU-Spitzenkandidat, der Stadtrat in seiner Heimat Braunschweig ist. Bei vielen Projekten auf kommunaler Ebene helfe die EU mit Fördermitteln, zudem betreffe es meistens die Kommunen, die Richtlinien der EU durchzusetzen, ergänzt Kommunalwahl-Kandidat Fabian Gaukel, zum Beispiel bei der Infrastruktur.

Zudem gehen europäische Kooperationen auch vor allem auf der kommunalen Ebene. Zwei Beispiele nennt Tegethoff auch: Schüleraustausch und das Interrailticket. Sein Herzensthema sei Mobilität, er wolle den Rad- und Fußverkehr stärken und Autos aus den Innenstädten rausbekommen. In Karlsruhe habe man diesbezüglich Glück, dass durch aufgrund der Kombilösung Straßen neu gemacht und an aktuelle Standards - wie der Mindestbreite bei Fahrradwegen - angepasst wurde, erklärt Gaukel. Karlsruhe ist in der Rangliste des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) zwar vorne mit dabei, dennoch sei noch Luft nach oben, so der 27-Jährige.
Fokus auf europäischer Zusammenarbeit
Ein Argument Volt zu wählen sei es, dass die Partei eine enge Zusammenarbeit mit anderen Städten in Europa anstrebt. Spitzenkandidatin Adina Geisinger erklärt, man wolle sich viel mit anderen Stadträten aus Europa austauschen, so wie Volt-Stadträte das bereits in mehreren deutschen Städten tun. Aktuell gebe es in 25 Gemeinderäten einen Volt-Vertreter. Durch den europäischen Austausch könne man voneinander lernen, so die 27-Jährige weiter. Dies sei auch ein Problem der anderen Parteien, die nicht nach gemeinsamen Lösungen suchen, sondern sich vor allem an ihr eigenes Wahlprogramm halten würden.

Das unterscheide sie zum Beispiel von den Grünen, ergänzt Gaukel. Diesen wirft er vor, sie würden zu oft nach perfekten Lösungen suchen, es fehle ihnen an Pragmatismus. Eine Auffassung, die auch Wolfgang teilt, der zu der Vorstellung der Kandidierenden gekommen ist. Er habe auf beiden Wahlzetteln Volt gewählt, da die Partei "Viel Grünes, aber mit mehr Kopf", biete.
Zusammenhalt stärken
Neben all den Themen auf der großen europäischen Ebene, will Volt allerdings auch ganz konkret in Karlsruhe für Veränderung sorgen. Die Digitalisierung ist ein Herzensthema der beiden Karlsruher Kandidierenden. Auf Nachfrage, wofür er sich als potentieller Gemeinderat einsetzen würde, sagt Gaukel: "Die Möglichkeit, komplett digital das Bürgeramt zu besuchen". Dies solle selbstverständlich keine Pflicht sein, aber die Option eines komplett digitalen Bürgeramts würde das Leben der Verwaltung und der Karlsruher Bürger einfacher machen, so Gaukel.

Adina Geisinger möchte sich dafür einsetzen, den Zusammenhalt zwischen den Karlsruhern zu stärken. Einsamkeit sei in jedem Alter ein Thema. Man müsse Projekte wie die Kulturküche oder Jugendzentren fördern und generell für mehr Treffpunkte in der Stadt sorgen, "damit man auch mal aus der eigenen Bubble rauskommt." Bisher kommen diese Aspekte in der Kulturplanung zu kurz, findet Geisinger. Als Beispiel nennt sie die Schlosslichtspiele. Diese seien zwar eine tolle Veranstaltung, man bleibe dort allerdings größtenteils unter sich und komme nicht mit anderen Menschen in Berührung. Zudem fehle es an Inklusion, da manche Menschen nicht auf dem Boden sitzen wollen oder können.