Entgegen erster Informationen vonseiten Verdi ist Karlsruhe nicht von den Maßnahmen betroffen. Die Karlsruher Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) mit ihren Bahnen und Bussen fällt laut verdi Baden-Württemberg zwar ebenfalls unter die betroffenen Betriebe des Eisenbahn-Tarifvertrags (ETV), allerdings sollen am 26. April voraussichtlich keine Busse und Bahnen ausfallen.
Das bestätigt ein Sprecher der Albtal-Verkehrsgesellschaft am Dienstag, 25. April, gegenüber ka-news.de. Ebenfalls ausgenommen von den Streiks sind die Mitarbeiter des Karlsruher Verkehrsverbunds (KVV), sowie der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), so die AVG im Gespräch mit ka-news.de.
Wo finden Streiks statt?
Geplant sind Aktionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg, über die Verdi wegen möglicher Beeinträchtigungen noch vorab informieren will. Für den ersten Warnstreik sind ganztägige Aktionen in vielen Betriebsteilen geplant.
Laut Gewerkschaft sind die Beschäftigten der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH in Baden-Württemberg aufgerufen, die Arbeit ganztägig niederzulegen. Die Linienbusse der SWEG in Karlsruhe sind nicht von der Arbeitsniederlegung betroffen. "Die entsprechenden Linien fallen unter die Tochtergesellschaft SWEG Bus Karlsruhe GmbH", erklärt der Sprecher.

Das fordert verdi
Grund für die Arbeitsniederlegung sei die anstehende zweite Runde der Tarifverhandlungen über den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) zwischen Verdi und dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V. (AGVDE), so die Gewerkschaft. Die nächste Runde findet am 28. April in Fulda statt.
Die rund 40 Betriebe werden nicht vom Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen erfasst; bei den Verhandlungen dazu hatte es am Wochenende eine Einigung gegeben. Sie haben auch nichts mit den aktuell laufenden Bahn-Tarifverhandlungen zu tun, die von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG geführt werden. Der kleine Eisenbahn-Tarifvertrag sei historisch gewachsen, erklärte ein Gewerkschaftssprecher.

Die Gewerkschaft fordert für die restlichen Beschäftigten in Baden-Württemberg und Deutschland eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Auszubildendenvergütung soll um 250 Euro steigen.
In einer ersten Verhandlungsrunde am 17. April hatten die Arbeitgeber ein niedrigeres Angebot vorgelegt. verdi verlangt zudem bessere Arbeitsbedingungen, um dem Personalmangel in den Betrieben zu begegnen.
Die Ruhe vor dem Sturm
Am Mittwochmorgen, 26. April, scheint der Verkehr am Karlsruher Hauptbahnhof wie gewohnt zu laufen. Die Deutsche Bahn (DB) vermeldet weder auf ihrem Internetportal, noch der Reiseauskunft besondere Vorkommnisse.
Das könnte sich Ende Mai ändern, denn: Auch in der dritten Verhandlungsrunde mit der EVG konnte bislang keine Einigung erzielt werden, wie der Bahnkonzern in einer Mitteilung an die Presse erklärt. Als nächster Verhandlungstermin steht Ende Mai im Raum - für Juli und September habe die EVG bereits weitere Termine angefragt, so die Deutsche Bahn AG.
DB-Personalvorstand Martin Seiler: "Die DB hat das höchste Angebot ihrer Geschichte gemacht. Auf dem Tisch liegen 10 Prozent Lohnerhöhung. Und die EVG weigert sich weiterhin kategorisch, mit uns inhaltlich zu verhandeln. Stattdessen droht sie mit Streiks. Das ist weder sinnvoll noch nachvollziehbar."