Ein filmischer Rückblick auf das Geburtsjahr der "Piraten in Batavia", ein filmischer Rückblick auf die Ausmaße der Zerstörung nach dem verheerenden Brand vor 26 Monaten - schon zu Beginn der Online-Pressekonferenz am Dienstagmorgen wurde schnell klar: Die Wiedereröffnung der beliebten Fahrattraktion wird ein emotionales Ereignis.
"Das Geheimnis der Bahn ist die Familienfreundlichkeit"
"Die Bahn hat schon bei ihrer Eröffnung 1987 für Furore gesorgt und tut es jetzt - 33 Jahre später - wieder", sagt Europa Park-Geschäftsführer Roland Mack. 30 Millionen Menschen hätten die "Piraten" bis zu ihrer Zerstörung besucht.

"Ein Fahrgeschäft ist dann gut, wenn man nach der Fahrt gleich wieder einsteigen will und bei dem die ganze Familie - vom Baby bis zum 100 Jahre alten Senior - teilnehmen kann. Und das ist hier der Fall - und damit das Geheimnis der Bahn", sagt Mack, der die "Piraten" mit seinem Bruder Jürgen Mack am Dienstag eröffnete. Ihr Großvater Franz Mack hatte den Europa Park 1975 gegründet.
"Von Anfang an war klar: Die 'Piraten' muss man wieder aufbauen"
Der Brand im niederländischen Themenbereich und damit die Zerstörung der "Piraten in Batavia" im Sommer 2018 sei daher ein umso niederschmetternderes Ereignis gewesen. "Das war ein schlimmer Tag für uns alle", so Jürgen Mack.

An dem Wiederaufbau der Bahn habe man aber nie gezweifelt. "Ich mir nicht eine Sekunde lang neue Entwürfe angesehen. Es war von Anfang an klar: Die 'Piraten' muss man wieder aufbauen", so Roland Mack. Das haben auch rund 15.000 Fans des kultigen Fahrgeschäfts so gesehen und mit Petitionen um die Rückkehr der "Piraten" gekämpft.

Fahrgeschäft nach "modernstem Brandschutzkonzept" gestaltet
Seither hat sich viel getan: Innerhalb von 26 Monaten wurde die Bahn komplett wieder aufgebaut. Die wohl größte Rolle spielte dabei der Brandschutz. Demnach habe man das Fahrgeschäft "dem modernsten Brandschutzkonzept" angepasst, um ein erneutes Feuer zu verhindern. Falls doch etwas passieren sollte, könne man die Bahn nun grundsätzlich an jedem beliebigen Punkt evakuieren.

Darüber hinaus wurde die Attraktion auch gestalterisch neu erschaffen: Über 100 Figuren, eine Vielzahl an Multimedia-Effekten, über 200 Lautsprecher, 13 Duftmaschinen und originale Deko-Elemente aus Indonesien lassen die "Piraten in Batavia" wieder zum Leben erwachen.
Acht Figuren aus der alten Bahn wurden wieder verbaut
Die Figuren wurden dabei dem heutigen Stand der Technik angepasst. Drei Animatronics-Firmen - unter anderem eine, die auch Figuren für Universal und Disney herstellt - wurden engagiert. Per Computer synchronisiert, sind Figuren mit bis zu 35 einzelnen Bewegungen in der Bahn verbaut - das hat seinen Preis: "Eine kleine Figur kostet so viel wie ein kleines Einfamilienhaus", so Jürgen Mack.

Viele Handarbeit und Detailverliebtheit habe man in das Design der künstlichen Bewohner von "Batavia" gesteckt. So wurden beispielsweise die Barthaare einzeln eingesetzt. "Wir haben aber darauf geachtet, dass es nicht zu modern wird", sagt Jürgen Mack.

Das Besondere: Auch acht "überlebende" Figuren aus der ehemaligen Bahn, die von dem Brand nicht ganz zerstört wurden, konnten nach einer Überarbeitung nun wieder verbaut werden.
Ab Mittwoch haben "Piraten" täglich geöffnet
Entstanden ist so eine rund achtminütige Bootsfahrt durch die exotische Piraten- und Hafenstadt Batavia, bei die Besucher den Freibeuter Bartholomeus von Robbemund und seinem Widersacher auf der Suche nach dem sagenumwobenen Dolch von Batavia begleiten - dem Feuertiger. Damit das auch pünktlich zur Eröffnung möglich war, wurden laut den beiden Europa Park-Geschäftsführern noch in der Nacht vor der Enthüllung am Dienstag die letzten Arbeiten abgeschlossen.

Ab dem späten Dienstagnachmittag dürfen dann die ersten Besucher eine Fahrt wagen, ab Mittwoch können die Piraten dann täglich in Batavia besucht werden. 15.000 Gäste darf der Europa Park aufgrund der Corona-Krise aktuell pro Tag empfangen.