Die Fans des Karlsruher SC müssen sich in Sachen Stadionneubau beziehungsweise -fertigstellung weiter gedulden. Nachdem Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup schon im Mai 2021 angekündigt hatte, dass der angepeilte Termin zur Fertigstellung im Mai oder Juni 2022 wohl nicht einzuhalten sei, kommt nun die nächste Hiobsbotschaft für die treuen Fans der Bau-Weißen. 

"Offensichtlich, dass nicht alles bis Mai fertig wird"

Laut einem Bericht der "Badischen Neuesten Nachrichte" (BNN) wird der BBBank-Wildpark wohl mindestens bis zur Fußball-Sommerpause 2023 eine Baustelle bleiben. "Es ist offensichtlich, dass hier nicht alles bis Mai dieses Jahres fertig wird", wird Florian Kaute, Pressesprecher des Eigenbetriebs Fußballstadion (Eibs), in der Tageszeitung zitiert. Frank Nenninger, Geschäftsführer der Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (Kasig) ergänzt: "Wir sind rund 30, 40 Prozent hinter dem Vertragssoll."

Fotostory BBBank Wildpark Oktober 2021
Bild: Carmele | TMC-Fotografie

Verzögerungen, obwohl es in den Wochen seit Ende der Weihnachtspause am 3. Januar äußerlich weiter voranging. Die Nordtribüne wuchs teilweise auf ihre vorgesehene Höhe und die ersten Teile der Dachkonstruktion wurden bereits installiert. Zeitgleich ging auch der Rohbau auf der Haupt- beziehungsweise Westtribüne voran.

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Das "Herzstück", wie es OB Mentrup nannte ist mittlerweile vier Stockwerke hoch. Im Erdgeschoss, wo später der Fanshop einziehen soll, sind die Fenster montiert. Trotz des Fortschritts, heißt es vom Kasig-Chef in den BNN: "Zufrieden können wir nicht sein. Wir müssen von dem ausgehen, was die Firma kann. Es gibt Unternehmen, die spielen auf Zeit."

Zech-Hochbau schweigt

Gemeint ist der mit dem Rohbau beauftragte Totalunternehmer. Zech-Hochbau heißt der mittlerweile nachdem die Zech Group SE und die Gustav Zech Stiftung jeweils 50 Prozent der deutschen Hochbau-Töchter der Royal BAM Group nv übernommen hatten. "BAM heißt jetzt Zech", so die entsprechende Mitteilung. 

Hallo Nord: Neben der Osttribüne (rechts) hat die Nordtribüne im Dezember 2021 eine beträchtliche Höhe erreicht.
Hallo Nord: Neben der Osttribüne (rechts) hat die Nordtribüne im Dezember 2021 eine beträchtliche Höhe erreicht. Mittlerweile wurde auch die Dachkonstruktion angebracht. | Bild: Eibs

Das Problem zwischen Zech und Kasig: Die Auslegung des abgeschlossenen Vertrags. "Vereinfacht gesagt geht es im Kern um die Auslegung des geschlossenen Vertrags und den daraus resultierenden Nachträgen - und deren Folgen. Eine Folge, die nun eben unausweichlich ist, ist der Verzug der Gesamtfertigstellung. Wir sind in Verhandlung mit dem TU über diese Themen", erklärt Florian Kaute in einem schriftlichen Statement an die Redaktion.

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Auf Anfrage von ka-news.de an Zech-Hochbau, teilt eine Sprecherin des Unternehmens lediglich mit, dass man sich "mit den entscheidenden Projektbeteiligten in zielführenden Gesprächen" befände und sich deshalb nicht zu einzelnen Themen äußern möchte. Nach Abschluss der Gespräche stünde man wieder zur Verfügung, heißt es. 

 
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