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Karlsruhe-Durlach: Taubenplage in Durlach: Taubenschlag ja, aber nur mit ehrenamtlicher Gegenleistung

Karlsruhe-Durlach

Taubenplage in Durlach: Taubenschlag ja, aber nur mit ehrenamtlicher Gegenleistung

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    Von über hundert Tauben, die als Schwarm über der Friedrichschule kreisen ist die Rede und von einer ungewöhnlichen Hohen Zunahme der Population nicht zuletzt durch die unkontrollierte Fütterung der Tauben durch einzelne Bürger.

    Die CDU sieht die Verunreinigung durch die Tauben und ihre Exkremente als unangenehm und gesundheitsgefährdend. Deshalb fordert die CDU in ihrem Antrag die rasche Umsetzung von Taubenhäusern in Durlach, da nur diese die unkontrollierte Vermehrung stoppen könnten. In den Taubenschlägen können die Tiere nisten, ihre Eier werden entnommen und durch Gipseier ersetzt, so kann auf tierfreundliche Weise die Taubenpopulation kontrolliert werden. Viele Städte auf der ganzen Welt greifen auf diese Methode zurück, die sich allerorts bewährt hat.

    Bisher, so die CDU, sein der Bau der Taubenhäuser immer an den Einwänden der Anwohner gescheitert, dies will die CDU aber so nicht weiter akzeptieren und fordert: "Es sollten endlich Taubenhäuser gebaut werden, um so zu einer Reduzierung zu kommen. Das Ganze scheiterte stets an Einsprüchen der Anwohner, ohne dass die Gesundheit und Sauberkeit berücksichtigt wurde. Die CDU-Durlach beantragt daher, die rasche Planung von Taubenhäuser an den Brennpunkten zu verwirklichen."

    Taubenhäuser - der beste Weg gegen die "Taubenplage"

    Tatsächlich zeigte sich die Stadt in ihrer Antwort, dem Bau von Taubenhäusern nicht abgeneigt, zeigte jedoch auch Punkte auf, die es bei der Umsetzung zu beachten gilt. So hat das Stadtamt Durlach bisher zwei Standorte abgefragt, zum einen an der Karlsburg, zum anderen an der Friedrich-Schule. Letztere lehnt aber einen Taubenturm auf ihrem Gelände ab. Einzig gegen einen Bau auf dem Grünstreifen Pfinztalstraße/Bienleinstorstraße habe die Schulleitung keine Einwände. Im Dachraum der Karlsburg wäre, mit einigen baulichen Änderungen ebenfall ein Taubenschlag denkbar.

    Allerdings, so das Stadtamt in seiner Stellungnahme, müssten an beiden Standorten denkmalschutzrechtlich Fragen geklärt werden. Der Standort auf dem Grünstreifen an der Friedrich-Schule sei zudem aufgrund der räumlichen Enge kritisch: Der Standort sei sehr nah an der Schulhausfassade, dem Gehweg und dem Haltestellenbereich; optisch somit, insbesondere mit der Außentreppe, städtebaulich kritisch. Beide Baumaßnahmen wären nach Schätzungen des Stadtamtes mit Kosten zwischen 25.000 und 35.000 Euro verbunden.

    Freiwillige "Taubensitter" gesucht

    Trotz der hohen Kosten zeigt sich die Stadt jedoch nicht abgeneigt, einzige Bedingung: Die Frage, wer den jeweiligen Taubenschlag betreut muss vorab langfristig geklärt sein. "Ohne ein tragfähiges Konzept, welches die verlässliche Betreuung des Schlages oder des Turmes sicherstellt, macht die Errichtung eines Taubenschlages /-turmes keinen Sinn." Das heißt explizit: Bevor ein Taubenschlag/-turm errichtet wird, muss die Frage der Betreuung geklärt sein. Der Ortschaftsrat stimmt dem zu, bat aber gleichzeitig darum, auch andere mögliche Standorte für ein Taubenhaus zu suchen. "Die Frage, wer den Taubenturm betreut (Reinigung, Füttern, Gelege austauschen) ist noch nicht geklärt. Die Suche nach ehrenamtlichen Helfern blieb bisher erfolglos", heißt es in der Stellungnahme des Stadtamtes. Mittlerweile, so war aus den Reihen der Durlacher Taubenschützer zu hören, gebe es Gespräche zwischen potenziellen Ehrenamtlichen und dem Stadtamt. Allerdings gibt es auch Stimmen, die möchten, dass auch die Stadt in Sachen Taubenpflege einen Teil der Verantwortung übernimmt.

    Auch Tierschützerin Roswitha Haldenwang macht sich stark für ein Taubenhaus in Durlach und ist von der Existenzberechtigung der Tauben überzeugt. "Es ist zwar nachgewiesen, dass von Tauben keine größere Gesundheitsgefahr ausgeht, als von Zier- und Wildvögeln. Diese angebliche Gesundheitsgefahr durch Stadttauben hat sich so in den Köpfen der Menschen festgesetzt, dass entsprechende Aussagen vom Gesundheitsamt oder vom Bundesinstitut für Risikobewertung oder dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sich nicht durchsetzen können", sagt sie. Und: "Taubenschläge sind ideal, um den Taubenbestand unter Kontrolle zu bekommen. Die Taub en können artgerecht gefüttert werden - sie sind Körnerfresser und tun sich schwer, in der Stadt zu angemessenem Futter zu kommen -, zum anderen können dort Taubeneier durch Gipseier ersetzt werden, und es wachsen keine neuen Stadttaubengenerationen heran." Sie ist sich sicher, dass die Tauben besser sind als ihr Ruf und dass sie auch in Durlach ihren Platz verdient haben. 

    Siehe auch:

    Durlacher Ortschaftsrat diskutiert über Taubenplage und Biomüll

    "Taubenplage" in Durlach: Greifvögel sollen Tauben vertreiben

    "Taubenplage" in Durlach: CDU sieht Handlungsbedarf

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