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Karlsruhe: Studiengebührenboykott

Karlsruhe

Studiengebührenboykott

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    Mit absoluter Mehrheit stimmten die Karlsruher Kunststudenten am gestrigen Mittwoch für den Boykott. Von den 300 Studenten der Akademie der Bildenden Künste waren 130 anwesend. Mit nur einer Gegenstimme und vier Enthaltungen schlossen sie sich dem Boykott der übrigen Karlsruher Hochschulen sowie den Freiburger und Tübinger Studenten an. Damit sollen die bis kommenden Februar zu zahlenden Gebühren auf ein Treuhandkonto überwiesen werden und als Verhandlungsmasse gegenüber dem Wissenschaftsministerium dienen. Mindestens 30 Prozent der Studenten müssen sich beteiligen, damit die Aktion durchgeführt werden kann.

    "Kollektiver Gegenwille" oder "Spiel mit dem Feuer"?

    Ziel der Verhandlungen sei die Aussetzung und letztlich die Rücknahme der Studiengebühren. Gerade die Kunststudenten hätten ein Interesse an freier Bildung, sagte Zoè Miller vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Sie seien gegen die "Umstrukturierung der Hochschule von einem Areal des geistigen Austauschs zu einem betriebswirtschaftlichen Dienstleistungsanbieter", dies bedeute "intellektuellen und kreativen Zerfall". Die absolute Mehrheit bei der Abstimmung zeige den "kollektiven Gegenwillen der baden-württembergischen Studentenschaft".

    Wissenschaftsminister Peter Frankenberg hatte potenzielle Boykotteure am Montag bereits gewarnt, kein "Spiel mit dem Feuer" zu betreiben (ka-news berichtete). Wer sich geltendem Recht widersetze, dürfe nicht belohnt werden. Die moderaten Gebühren seien wichtig für die Finanzierung der Hochschulen und damit im Interesse der Studenten. Dies würde die große Mehrheit hoffentlich einsehen. Auch die Zahlung auf ein Treuhandkonto schütze nicht vor den Folgen, was letzlich Exmatrikulation bedeuten würde. Falls es beide Seiten darauf ankommen lassen, könnten allein in Karlsruhe bis zu 4.000 Studenten ihre Studienplätze verlieren (ka-news berichtete). Die Kunststudenten jedenfalls betonen, dass sie sich von den "Einschüchterungsversuchen des Wissenschaftsministers nicht abbringen" lassen werden.

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