Die auf einen Boykott zwangsläufig folgende Exmatrikulation, so der Minister, könne den Verlust eines Studienplatzes auf Dauer bedeuten. Frankenberg appelliert an die Studierenden im Land, die zum Sommersemester 2007 erstmals fälligen Studiengebühren zu bezahlen und sich dem Gebührenboykott, der an einigen Hochschulen gestartet wurde, nicht anzuschließen. "Ich vertraue darauf, dass die Studierenden in ihrer großen Mehrzahl den Sinn und Zweck der Studiengebühren einsehen." Die Hochschulen und Berufsakademien im Land könnten durch die Gebühren mit jährlich zirka 180 Millionen Euro Mehreinnahmen rechnen, so der Wissenschaftsminister, und diese eigenständig für Zwecke des Studiums und der Lehre verwenden.
Frankenberg: Mit den Boykotteuren wird nicht verhandelt
"Die Boykotteure enthalten somit ihrer Hochschule Geld vor, das zur Verbesserung von Lehre und Studium dient", kritisiert Frankenberg den angekündigten Boykott. Es empfehle sich daher, "Solidarität mit der eigenen Hochschule zu üben" durch Zahlung der Gebühr, anstatt "mit einigen Boykotteuren solidarisch sein zu wollen". Die Zahlung der Studiengebühren, warnt der Minister, sei eine per Gesetz beschlossene Pflicht, der sich die Studierenden nicht entziehen dürften, wenn sie nicht - so sei die Gesetzesregelung - die Exmatrikulation durch ihre Hochschule herbeiführen wollten. "Dies wäre die bittere Konsequenz bei Nichtbezahlung der Gebühr."
Verhandlungen mit Gebührenboykotteuren seien ausgeschlossen, betont der Minister. "Die Einführung der Studiengebühren wurde von der Volksvertretung beschlossen. Das Gesetz ist demnach von allen einzuhalten", die Brechung von Recht könne nicht honoriert werden. Und, so Frankenberg weiter, die Zahlung der Gebühr auf ein Treuhandkonto schütze nicht vor dem Studienausschluss. Die Studiengebühren seien zudem mit 500 Euro pro Semester sehr moderat, meint Frankenberg, und dürften auch keine ungebührliche Belastung darstellen, da alle Studierenden einen Anspruch auf einen günstigen Kredit der L-Bank hätten.