"Die Bedingungen im Bereich des ÖPNV sind nicht gut, es gibt Kolleginnen und Kollegen, die zwei, sogar drei Jobs haben, um ihre Familie zu ernähren", sagt Thorsten Dossow, der Geschäftsführer des ver.di Bezirks Mittelbaden-Nordschwarzwald. Deshalb fordern ver.di und Fridays for Future eine Lohnerhöhung von mindestens 10,5 Prozent.
Verhandlungen gescheitert
Nach einer unwirksamen Verhandlungsrunde Ende Januar wurden die besseren Arbeitslöhne abgelehnt, in die zweite Runde ging es am 22. und 23. Februar. Um die Verkehrswende zu schaffen, werde motiviertes Personal benötigt und darum setzten sich ver.di und Fridays for Future vereint für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts und somit auch für die Infrastruktur des ÖPNV ein, so die Mitteilung an die Presse.

"Letztes Jahr haben wir beim 9-Euro-Ticket gesehen: Millionen Menschen wollen auf den ÖPNV umsteigen, wenn er nur bezahlbar ist. Wir haben aber auch gesehen, was schiefgeht, wenn man das auf dem Rücken der Beschäftigten macht", sagt die Klimaaktivistin Carolin Moser.
Außerdem soll die Sophienstraße zum Schuljahresbeginn autofrei werden. Eine echte Fahrradstraße würde laut Fridays for Future zu klimafreundlichem Verkehr, mehr Sicherheit und einem schöneren öffentlichen Raum führen. Kritik gibt es auch an der aktuellen Regierung, welche sich weigere "eine 1,5°C-konforme Klimapolitik umzusetzen."
Wie die Stadt Karlsruhe erklärt, ist gegen 15.30 Uhr eine Abschlusskundgebung auf dem Marktplatz geplant. Davor soll die Demo durch folgende Straßen ziehen: Marktplatz, Karl-Friedrich-Straße, Kriegsstraße, Sophienstraße, Reinhold-Frank-Straße, Kaiserstraße, Marktplatz.
Einschränkungen bei VBK, AVG und Karlsruher Bädern
In einer Pressemitteilung weisen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe w(VBK) außerdem darauf hin, dass der Bahnverkehr am 3. März ganztägig massiv eingeschränkt sein wird.
"Aufgrund eines "Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di kommt es am morgigen Freitag, 3. März, ganztägig auf sämtlichen Bahnlinien der VBK und der AVG zu massiven Einschränkungen und Fahrtausfällen. Fahrgäste werden gebeten, dies mit Blick auf Ihre morgige Reiseplanung zu beachten und gegebenenfalls auf Alternativen zum ÖPNV auszuweichen", so die VBK. Genauere Informationen zum Fahrplan sollen am Donnerstagnachmittag folgen.

Neben der VBK und der AVG rechnen auch die Karlsruher Bäder mit Einschränkungen im Betrieb am Freitag. Wie die Karlsruher Bäder mitteilen, müssen Besucher mit eingeschränktem Badebetrieb rechnen. Weitere Infos zu den Einschränkungen gibt es am Freitag auf der Homepage der Karlsruher Bäder.
Welche Bahnen fahren, welche nicht?
Der Warnstreik von ver.di startet am Freitag mit Betriebsbeginn um 3 Uhr und dauert bis zum Betriebsschluss am Samstag, 3 Uhr, an. "Fahrgäste werden gebeten, für ihre morgige Reiseplanung gegebenenfalls auf Alternativen zum ÖPNV auszuweichen", so AVG und VBK in einer gemeinsamen Pressemitteilung.
Bis auf ganz weniger Ausnahmen wird der VBK-Bahnbetrieb ruhen. Auch der Busverkehr ist massiv betroffen.
- In Karlsruhe sind die Tram-Linien 1 bis 5 und die Linie 8 sowie die Linie S2 von den Warnstreiks betroffen. Diese Linien fahren für die gesamte Dauer des Warnstreiks nicht.
- Linie 30: 30-Minuten-Takt zwischen 5.30 Uhr und 20 Uhr sowie 20/40-Minuten-Takt zwischen 20 Uhr und 1 Uhr zwischen Waldstadt und Durlacher Tor. Die Stadtbahnen der AVG sind am Durlacher Tor erreichbar.
- Linie 31: 30-Minuten-Takt zwischen 5.30 Uhr und zirka 20 Uhr. Es besteht Anschluss an die AVG-Stadtbahnen am Bahnhof Durlach.
- Linie 44: 20-Minuten-Takt zwischen Zündhütle und Hohenwettersbach/Bergwald zwischen 4.30 Uhr und 1 Uhr. Am Zündhütle besteht Anschluss an die Linie 47.
- Linie 47: 20-Minuten-Takt zwischen 4.30 Uhr und 21 Uhr, sowie 20/40-Minuten-Takt zwischen 21 Uhr und 1 Uhr. Am Zündhütle besteht Anschluss an die Linie 44 und am Hauptbahnhof an die Stadtbahnen der AVG.
- Linie 62: 30-Minuten-Takt zwischen 5 Uhr und 1 Uhr. Ein Anschluss an die AVG-Stadtbahnen besteht am Entenfang und am Hauptbahnhof.
- Linie 73: 30-Minuten-Takt zwischen 05.30 Uhr und 1 Uhr. Am Europaplatz besteht Anschluss an die AVG-Stadtbahnen. Alle nicht aufgelisteten VBK-Buslinien verkehren am 3. März nicht. Dies gilt auch für die Nightliner-Linie NL3.
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