Nach Wochen der sinkenden Inzidenzen registriert Karlsruhe nun wieder steigende Zahlen. Grund hierfür sind neben diversen Ausbrüchen in verschiedenen Einrichtungen auch ein Vorfall in einem Karlsruher Nachtclub. Doch der bereitet bei der Nachverfolgung Schwierigkeiten, weshalb das Gesundheitsamt sogar über die Presse nach den Kontaktpersonen sucht.

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Appell an Reiserückkehrer

Den Ursprung dieser Infektionskette soll unter anderem eine Reiserückkehrerin aus Mallorca gewesen sein. "Auf Nachfrage hat sich herausgestellt, dass sie vor dem Rückflug einen negativen Test hätte nachweisen müssen, sie ist aber offensichtlich dort gar nicht gefragt worden und hat darum auch keinen Test nachgewiesen", erzählt Frank Mentrup per Videoschalte. Erst in der Woche vorher habe es einen ähnlichen Fall mit einer Rückreise-Familie aus Griechenland gegeben, die aber erst in Karlsruhe positiv auf das Virus getestet wurde.

An den Flughäfen und Bahnhöfen in Deutschland können sich Reiserückkehrer auf Corona testen lassen.
An den Flughäfen und Bahnhöfen in Deutschland können sich Reiserückkehrer auf Corona testen lassen. | Bild: Sebastian Gollnow/dpa

"Ich will damit den Appell verbinden, dass alle Reiserückkehrer, egal ob sie bei der Abreise einen negativen Test hatten oder nicht, bitte nochmal ein paar Tage später einen durchführen sollten. Denn wenn das Geteste am Flughafen herum nicht ausreicht oder nicht stattfindet, dann muss ich mich selbst nochmal vergewissern", so Mentrup weiter.

Besucher wollten Besuch nicht zugeben

Doch es gebe noch ein weiteres Problem im Bezug auf die Club-Eröffnung. Denn das Topsy wird als Bar und nicht als Club betrieben - und in Bars braucht es kein negatives Testergebnis. Darum, so Mentrup, könnten sich die Besucher auch nie sicher sein, ob die Menschen vor Ort wirklich infiziert seien oder nicht. 

Hinzu komme, dass einige Besucher wohl nicht zugeben wollten, dass sie den Club am vergangenen Freitag besucht haben. Es sollen sogar mutwillig falsche Angaben bei den Nachverfolgungszetteln gemacht worden sein.

Oberbürgermeister Frank Mentrup
Oberbürgermeister Frank Mentrup | Bild: Carsten Kitter

"Das Ganze ist ja erst aufgefallen, weil eine der infizierten Personen Symptome gezeigt hat. Wäre das nicht der Fall gewesen, wären die anderen infizierten Personen aus dem Raster gefallen", erklärt Mentrup und ergänzt "Wir wissen, dass  die 14 positiv Getesteten nicht als geschlossene Gruppe in den Club gegangen sind. Das zeigt ja schon, wie schnell das gehen kann."

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Ob der Vorfall im Topsy Konsequenzen für die Bars und Diskotheken nach sich ziehen wird? Auf Anfrage von ka-news.de antwortet der Oberbürgermeister: "Ob wir am Wochenende die Clubs jetzt stärker kontrollieren werden, kann ich nicht sagen. Der kommunale Ordnungsdienst hat am Wochenende schon viel zu tun und für die Polizei kann ich eh nicht sprechen. Aber dieser Vorfall zeigt, dass die Betreiber das mit der Datennachverfolgung auf jeden Fall sehr ernst nehmen sollten."

 

 

 
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