"Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern aus Karlsruhe und dem Umland mit unserem gut und dankbar angenommenen Angebot sicher nicht alle, aber einige Sorgen nehmen können", so Oberbürgermeister Frank Mentrup in einer Pressemeldung am Sonntagabend.
Kein Anlass für "Hamsterkäufe"
Auch das Ordnungsamt, das die Hotline zu verantworten hat, zeigt sich zufrieden: "Wir konnten angesichts vieler leerer Supermarkt-Regale darauf verweisen, dass nach wie vor kein Anlass zu mehr als gewöhnlicher Bevorratung besteht und dass der Anruf beim Hausarzt bei grippeähnlichen Symptomen oder nach der Rückkehr aus einem Risikogebiet im allgemeinen Interesse der beste erste Schritt bleibt", so Björn Weiße, Leiter des OA.
Es sollen sich auch diejenigen rückversichern, die sich in den vergangenen 14 Tagen in einem Risikogebiet aufgehalten haben und Kontakt zu einer nachweislich am Corona-Virus erkrankten Person hatten. "Wer als privat Beschäftigter nicht weiß, ob er wegen einer möglichen Erkrankung oder Ansteckung zur Arbeit gehen sollte, weil zum Beispiel der Busfahrer stark hustete, wie einmal geschildert, bleibt - so die Rückmeldung - an den jeweiligen Arbeitgeber verwiesen. Zur medizinischen Versorgung sollten alle ebenfalls den allgemeingültigen Empfehlungen folgen", heißt es in der Pressemitteilung der Stadt.
Häusliche Quarantäne für 19 Personen
Die Kontakte des Geschäftsreisenden aus Nürnberg, der bei seinem Aufenthalt in Karlsruhe positiv auf den Corona-Virus getestet wurde, hat das Gesundheitsamt geklärt. Es handele sich dabei um 19 Personen, die wie der Patient des städtischen Klinikums zu einer Veranstaltung in der Messe Karlsruhe angereist waren. Sie alle, darunter ein Mann aus Karlsruhe, befänden sich laut Stadt in häuslicher Quarantäne.
Zu den rund 250 Anrufern gehören auch Besucher der Veranstaltung. Es sei allerdings nachweislich ausgeschlossen, dass das Publikum Kontakt zu den Referenten hatte. "Auch von den Hostels, in denen sich diese aufhielten, ging und geht kein Risiko aus", so die Stadt Karlsruhe in der Pressemeldung.
Keine Gefahr beim Fahren mit dem ÖPNV
Zudem wurden weitere Anliegen der Bürger beantwortet. Die Frage, ob ein uneingeschränktes Fahren mit dem ÖPNV möglich sei, konnte bejaht werden. Etliche Anrufer, die sich krank oder unsicher fühlten, erkundigten sich laut Stadt nach Schutzmöglichkeiten. Während noch kein Impfstoff gegen das Corona-Virus existiert, bleibe es unter anderem ratsam - auch angesichts der aktuellen Grippewelle - sich gründlich und regelmäßig die Hände zu waschen. Zudem solle auf Händeschütteln verzichtet werden.
Frank Mentrup sehe nach wie vor keinen Anlass zur Panik und versichere zugleich: "Die Stadt Karlsruhe wird weiterhin alles in ihrer Macht Stehende tun, um die federführenden Stellen zu unterstützen, außerdem die dynamische Entwicklung beobachten und abgestimmt bewerten." Ab Montag, 2. März, ist von 9 bis 18 Uhr die Hotline des Landesgesundheitsamts über das Regierungspräsidium Stuttgart Anlaufstelle für Rat suchende Bürger unter der Telefonnummer: 0711/90439555.
Da das Coronavirus eine respiratorische Erkrankung ist, demnach die Atemwege betrifft, ist der Ansteckungsmechanismus dem einer Grippeinfektion zu vergleichen.
1. Korrekte Husten- und Nies-Etikette: Wer Husten oder Niesen muss, sollte sich vor anderen Personen abwenden und Abstand halten. Anstelle in die Hände vor das Gesicht zu halten, sollte ein Taschentuch oder die Armbeuge vorgehalten werden.
2. Handhygiene: Berührt man mit den Händen das Gesicht, können Erreger über die Schleimhäute von Mund, Nase oder Augen in den Körper eindringen. Händewaschen unterbricht diesen Übertragungsweg. Beim Händewaschen empfehlen die Experten, sich 20 bis 30 Sekunden für das Einreiben mit Seife Zeit zu lassen. Auch unter den Nägeln intensiv waschen - am besten kurz halten, sie sind ein Infektionsherd.
3. Im Krankheitsfall: Wer an einer Atemwegsinfektion erkrankt ist, sollte im öffentlichen Raum immer einen Abstand von ein bis zwei Metern zu anderen Personen halten. Wenn Sie in einem Risikogebiet waren und Symptome zeigen, melden Sie sich telefonisch bei Ihrem Hausarzt und dem örtlichen Gesundheitsamt. Notieren Sie Ihre Kontaktpersonen. Die Risikogebiete finden Sie unter auf der Webseite des Robert Koch Institutes.
4. Bei erkrankten Personen: Das Tragen eines Mundschutzes wird empfohlen. Wer selbst an einer respiratorischen Infektion erkrankt ist, kann durch das Tragen eines Mundschutzes andere Personen vor einer Ansteckung schützen, teilt das Robert Koch Institut mit.
5. Bei gesunden Personen: Kein Tragen eines Mundschutzes. Gesunde Personen sollten auf Empfehlung der Experten des Robert-Koch-Institutes (RKI) auf einen Mundschutz verzichten. „Es gibt keine hinreichende Evidenz dafür, dass das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes das Risiko einer Ansteckung für eine gesunde Person signifikant verringert." Laut der WHO kann das Tragen eines Mundschutzes sogar ein Risiko sein: Es könne ein falsches Sicherheitsgefühl erzeugen, durch das zentrale Hygienemaßnahmen wie eine gute Händehygiene vernachlässigt werden können.
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