Startseite
Icon Pfeil nach unten
Karlsruhe
Icon Pfeil nach unten

Karlsruhe: Stadionfrage: "KSC muss auf Stadt zukommen"

Karlsruhe

Stadionfrage: "KSC muss auf Stadt zukommen"

    • |
    • |
    Wird das Wildparkstadion jemals umgebaut? Die Stadt Karlsruhe sieht den Karlsruher SC in der Pflicht auf die Stadt zuzugehen.
    Wird das Wildparkstadion jemals umgebaut? Die Stadt Karlsruhe sieht den Karlsruher SC in der Pflicht auf die Stadt zuzugehen. Foto: marvinguengoer.de

    Seit Ingo Wellenreuther im November 2010 in das Amt des KSC-Präsidenten gewählt wurde, hat die Stadt von Vereinsseite nichts mehr gehört, geht aus der Antwort der Stadtverwaltung auf die Anfrage der SPD-Fraktion hervor (Link auf PDF). Demnach verständigte sich der Verein nach dem Rücktritt Paul Metzgers mit der Verwaltung um OB Fenrich, dass der KSC bei der vollständigen Besetzung des Präsidiums den Kontakt mit der Stadt aufnehmen soll.

    Stadt: Stadion hätte 2011 in Betrieb genommen werden könne

    "Nachdem entgegen dieser Zusage von Seiten des KSC nach der Wahl des neuen Präsidiums keine Kontaktaufnahme mit der Stadt erfolgte, hat der Oberbürgermeister am 7. Februar 2011 an den neuen KSC-Präsidenten Wellenreuther geschrieben und unter Bezug auf seine bisherigen Schreiben um Mitteilung gebeten, wie es in der Stadionfrage jetzt weitergehen soll", so die Stadt weiter. Am 9. Oktober hatte die Gemeinderatsfraktion der SPD in einer Anfrage an die Stadtverwaltung die Gründe für die Stagnation in der Stadionfrage angesprochen. Zudem wollten die Fraktionsvorsitzende Doris Baitinger und Stadtrat Michael Zeh unter anderem den aktuellen Stand und die weiteren Planungen der Stadt erfragen.

    In der Antwort an die SPD verweist die Stadtverwaltung auf einen Grundsatzbeschluss des Gemeinderats vom 13. November 2007, in dem die Fortsetzungen der Verhandlungen mit dem Verein beschlossen wurde. "In Anbetracht immer neuer Forderungen und Änderungswünsche von Seiten des KSC gestalteten sich die Verhandlungen als äußerst schwierig", erläutert die Stadtverwaltung um Oberbürgermeister Heinz Fenrich. Wäre nach dem Beschluss alles wie geplant gelaufen, hätte der Umbau des Stadions zur Sommerpause 2009 begonnen. "Die Inbetriebnahme hätte demnach spätestens nach der Sommerpause 2011 erfolgen können."

    Sicherheit wäre bei umgebauten Wildpark gegeben

    Doch so weit sollte es bekanntermaßen nicht kommen: Nach Ansicht der Stadtverwaltung habe das Auftreten des privaten Investors "newport" maßgeblich zu der aktuellen Situation geführt - die Stadt bezeichnet dies als "kontraproduktiv". Weitere Standortuntersuchungen sollten her, doch nach Angaben der Stadt zeigten beide, dass der Standort Wildpark am besten geeignet sei. Nach Berechnungen von 170 bis 180 Millionen Euro für ein neues Stadion an der Mastweide, ließ der Investor "newport" seine Pläne fallen - das Unternehmen kalkulierte nach städtischen Angaben mit 50 Millionen Euro.

    In Bezug auf die Sicherheitbedenken am Standort Wildpark ist sich die Stadt sicher, dass diese bei einem Umbau beseitigt wären: Ein Planungsbüro habe eine schlüssige Konzeption erarbeitet und den städtischen Gremien bereits vorgestellt, mit der sich die Sicherheitsprobleme lösen lassen könnten. "Ein Hauptaspekt hierbei ist die Separierung der Fanströme unter anderem durch eigene Zugänge der Gästefans im nordwestlichen Teil des Stadions, beim heutigen Trainingsgelände; und daraus resultierend Verkehrslenkungsmaßnahmen."

    Stadt wartet auf Zeichen: "Es liegt ausschließlich am KSC-Präsidium"

    Nachdem es zu keinem Um- beziehungsweise Neubau des KSC-Stadions kam, ging es für die Stadt als Eigentümerin des Wildparks an das Flickschustern: Über 3,8 Millionen Euro investierte sie nach eigenen Angaben in den vergangenen fünf Jahren in Sicherheitsauflagen der DFL, Instandsetzungsmaßnahmen und investierte 2,5 Millionen in neue Wellenbrecher, Toilettenanlagen und in die Flutlichtanlage. "Eine finanzielle Beteiligung des KSC bei den Maßnahmen ist nach den Unterlagen der Stadt nicht erfolgt", heißt es in der Antwort an die SPD. Und auch beim Umbau oder Neubau des Stadions hätte die Stadt wohl nicht mit einer Beteiligung des Karlsruher SC rechnen können. "Die Verhandlungen bezogen sich immer nur auf die Höhe der vom KSC als Pächter des Stadions an die Stadt beziehungsweise der Fächer GmbH zu zahlenden Pacht."

    Durch die öffentlich bekannte schwierige finanzielle Lage des Vereins, rechnet die Stadt in Zukunft mit einer "noch größeren Zurückhaltung". Die Stadt hält am Standort Wildpark weiterhin fest, ein Neubau an alter Stelle mit 35.000 Plätzen und rund 82 Millionen Euro Baukosten wäre weiterhin denkbar - "unter der Beteiligung der Stadt, des KSC, des Landes und der freien Wirtschaft". Dies sei dem Verein von städtischer Seite im September 2009 schriftlich mitgeteilt worden. Unter dem Präsidenten Paul Metzger habe es dann Überlegungen gegeben, eine Stadionbau GmbH zu gründen. Nach der Wahl Wellenreuthers "erfolgte hierauf bis heute keine Antwort an den Oberbürgermeister." Nun ist der Verein am Zug: "Es liegt zunächst ausschließlich am KSC-Präsidium, in der Stadionfrage wieder auf die Stadt zuzukommen."

    Die Kombilösung und die Kinderbetreuung sind ebenfalls Thema bei der Sitzung des Karlsruher Gemeinderats am Dienstagabend. Die Tagesordnung für die Gemeinderatssitzung sowie die Beschlussvorlagen können hier eingesehen werden. ka-news berichtet wie gewohnt von den in der Sitzung getroffenen Beschlüssen.

    Mehr zum Thema

    SPD fragt: Warum wurde das Wildparkstadion nicht modernisiert?

    Karlsruhes unendliche Geschichte (I): Die KSC-Stadionfrage

    Karlsruhes unendliche Geschichte (II): Die KSC-Stadionfrage

    Chronologie einer Posse I

    Chronologie einer Posse II

    Chronologie einer Posse III

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden