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Karlsruhe: "Sperrmüll auf Abruf" in Karlsruhe: Bringt's was?

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"Sperrmüll auf Abruf" in Karlsruhe: Bringt's was?

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    Das Amt für Abfallwirtschaft (AfA) kann laut Stadt seine Mülltourenplanung verbessern.
    Das Amt für Abfallwirtschaft (AfA) kann laut Stadt seine Mülltourenplanung verbessern. Foto: (mw)

    Bisher sind sechs Stadtteile auf freiwilliger Basis an dem Testlauf beteiligt: Bürger aus Durlach, Neureut, Stupferich, Grünwinkel, der Weststadt und der Waldstadt haben im Laufe des Testjahres, das am 1. Januar begann, die Möglichkeit, zwei Mal "Sperrmüll-Entsorgung" zu bestellen. Während am Mittwochnachmittag der Müll einer Grünwinkler Familie abgeholt wurde, zogen die Verantwortlichen vor Ort - im Beisein der Presse - erstmals Bilanz.

    Durlach meldet den meisten Müll an

    "Das Angebot haben bisher etwa 850 Haushalte in Anspruch genommen - das mache etwa 30 Prozent der betroffenen Stadtteilbewohner und 192 Tonnen Müll aus", so Monika Palme vom Amt für Abfallwirtschaft (AfA). Denn mittwochs kommt der Müllwagen: Aus einer Liste vorgeschlagener Mittwochs-Termine kann der Abholtag online auf der Webseite des AfA von den Bürgern ausgewählt werden. Die gewünschten Tage werden so koordiniert, dass pro Strecke zwischen 75 und 100 Haushalte bedient werden können, so Palme. Durch "Klick- Funktion" wird dem Amt für Abfallwirtschaft die Menge und die Art der Artikel/Gegenstände mitgeteilt. Auch per Anruf nimmt das AfA Termine entgegen - "60 Prozent der Bürger meldeten sich telefonisch bei uns", bilanziert Monika Palme vom Amt für Abfallwirtschaft.

    Laut Umweltbürgermeister Klaus Stapf werde der neue Sperrmülldienst in Durlach am meisten genutzt. Die Zufriedenheit der Karlsruher scheint bisher groß - zudem liegen lediglich drei Beschwerden vor, wobei es sich schlicht um Kommunikationsprobleme handele. "Klar muss das Konzept noch optimiert und das Ordnungsamt eingearbeitet werden", erklärt Hans Peter Rapp, stellvertretender Leiter des AfA, "aber die Zeit wird zeigen, dass die neue Regelung gut für Karlsruhe ist".

    Niedrigere Kosten und Recycling-Chance - überwiegen die Vorteile?

    Aber was genau lief im bisher schief? Bisher legte die Stadt feste Sperrmüll-Termine fest, zu denen die Bürger in einem bestimmten Gebiet alte Möbel und robuste Gebrauchtgegenstände auf die Straße stellten. Die Folge davon: Nächtlicher Sperrmülltourismus, ungewollt abhanden gekommene Fahrräder und ein schmutziges Stadtbild.

    Besserung erhofft sich der Karlsruher Gemeinderat nun mit dem "Sperrmüll auf Abruf": "Die Müllentsorgung ist nicht mehr so anonym wie vorher, sodass die Bürger dringlicher dazu angehalten werden, auf die Mülltrennung zu achten", so Bürgermeister Stapf. Recycling sei so besser umzusetzen. "Elektrogeräte, Schadstoffe und Kleinteile gehören in den Restmüll oder in die Wertstofftonne und bleiben gegebenenfalls vor der Tür liegen", appelliert Rapp an die Verbraucher. Zudem könnten gebrauchsfähige Gegenstände gezielter weiterverwertet werden. Dadurch werde laut Stadtverwaltung derseit Februar 2012 existierende Tausch- und Verschenkmarkt der Stadt Karlsruhe unterstützt.

    Gemeinderat entscheidet nach Testlauf: "Sperrmüll auf Abruf" - ja oder nein?

    Was die Kosten angeht habe sich die Situation ebenfalls verbessert: 15 Prozent könnten durch das neue Modell eingespart werden - 1,2 Millionen Euro soll "Sperrmüll auf Abruf" künftig im Jahr kosten. Das läge unter anderem daran, dass durch ausgewählte Sperrmülltermine jeden Tag drei Mitarbeiter der Straßenreinigung weniger zu tun hätten. Auch die Zahl der Fahrraddiebstähle zu Sperrmüllzeiten habe in den letzten drei Monaten abgenommen.

    Sollte sich das System "Sperrmüll auf Abruf" weiterhin bewähren und die Bilanz nach dem einjährigen Testlauf gut ausfallen, will der Gemeinderat darüber entscheiden, ob dieses Modell sich dauerhaft für ganz Karlsruhe eigne. Die Chancen stehen derzeit gut - außerdem sei Karlsruhe die letzte deutsche Großstadt, die noch auf alten Schienen fährt, so Rapp.

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